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Charons Klaue

Charons Klaue

Titel: Charons Klaue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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zu einer dritten über, um den Schwung abzufangen. Der Aufprall hinten im Unterholz war zwar schmerzhaft, aber dennoch konnte er sich fast unbeschadet wieder aufrappeln.
    Was man von dem Zauberer nicht behaupten konnte, der sich um sich selbst drehte und am Hals heftig aus dem Schnitt blutete, den Drizzts Krummsäbel ihm verpasst hatte.
    Drizzt versuchte, sich zu orientieren. Wo waren seine Kameraden? Ihm kam der Gedanke, wie sich seine Säbel in Entreris Rücken bohrten, was überraschend viel Ärger freisetzte – einen Zorn, den er lieber für die gegenwärtige Situation nutzte. Eilig stürmte er los und hetzte von Deckung zu Deckung, von Baum zu Gebüsch und zu Felsen und einmal sogar in die niedrigen Äste eines anderen Baums. Ringsherum erhob sich Geschrei, während der Feind versuchte, koordiniert gegen ihn vorzugehen.
    Drizzt wählte eine andere Richtung, indem er von einem Ast auf eine Lichtung hinter dem Unterholz sprang, und rannte dabei in vollem Lauf auf zwei Shadovar zu, die immer noch auf den Baum zeigten, auf den er geklettert war, und die anderen dorthin lotsten.
    Fast hätten sie ihre Waffen zur Abwehr erhoben.
    Drizzt lief weiter und ließ die beiden zuckend auf dem Boden liegen. Mit seinem Tempo wuchs sein Zorn, der von den Bildern von Entreri und Dahlia genährt wurde, die jenen intimen Moment miteinander geteilt hatten.
    Er hörte einen Schrei von vorn und wusste, dass man ihn entdeckt hatte. Die Shadovar vor ihm würden sich besser zu verteidigen wissen, zumindest gegen seine Krummsäbel.
    Deshalb steckte er im Rennen seine Säbel ein und zog den Bogen von der Schulter, ehe die drei in Sichtweite kamen. Eins, zwei, drei, flogen die Pfeile, schleuderten einen Gegner durch die Luft, streiften eine Frau, deren Haut von einer Schulter zur anderen aufriss, und sorgten dafür, dass der dritte Gegner sich erschrocken zur Seite warf.
    Drizzt lief weiter, einfach mitten hindurch und tauchte so schnell wieder im Wald unter, dass der unversehrte Schatten nicht einmal mitbekam, wohin er verschwunden war.
    »Wir können ihn nicht erwischen«, gestand der Nesser-Soldat seinem Herrn, als er Alegni am magischen Tor begegnete. »Er ist wie ein Geist, so schnell verschwindet er in den Bäumen, wenn wir uns am Boden bewegen.«
    »Ihr habt Zauberer«, erwiderte Alegni und blickte anderen Schatten entgegen, die sich ihm näherten. Mehr als einer sah dabei nervös nach hinten.
    »Einen hat der Drow getötet!«, erwiderte der Schatten, dessen Stimme höher wurde, weil er seine Panik kaum verbergen konnte.
    »Was ist mit den anderen beiden?«, fragte Alegni. Die Frage ging an alle, die jetzt herbeieilten. »Sagt mir, dass ihr Tölpel Dahlia oder Barrabas erwischt habt!«
    Das war reines Gepolter, denn Erzgo Alegni glaubte weder daran, noch wünschte er es sich. Nicht hier und jetzt und auf diese Weise, auch wenn seine Gefühle angesichts dieses offensichtlichen Fehlschlags sogar für ihn überraschend waren. Schließlich wurden Fehlschläge in Nesseril nicht auf die leichte Schulter genommen. In dieser Hinsicht kannten die Nesser-Fürsten keine Gnade.
    »Nein, Herr«, gab der Soldat zu. »Ich fürchte, sie sind uns entwischt.«
    »Das Schwert«, sagte Alegni. »Hat Barrabas mein Schwert gehabt?«
    Der Soldat überlegte kurz. »Das Schwert hatte der Drow, aber auf dem Rücken. Er hat mit kürzeren Waffen gekämpft.«
    Alegni wusste nicht, was er davon halten sollte. Warum waren die drei in die Wildnis geflohen? Er blickte nach Nordosten zu dem geborstenen Berg, dessen Ausbruch vor zehn Jahren das alte Niewinter unter sich begraben hatte.
    »Wo wollt ihr hin?«, fragte er leise in die Luft.
    »Herr?«, fragte der Soldat.
    Alegni winkte ihn zum Portal. Es hatte keinen Sinn, die Shadovar in den nächsten aussichtslosen Kampf zu schicken. Sie hatten versagt.
    Aber das war nicht sein Fehler. Er hatte sich deutlich gegen dieses Vorgehen ausgesprochen und Draygo Quick und andere gebeten, lieber abzuwarten, bis er sich ausreichend erholt hatte, um sich persönlich darum zu kümmern. Etwas dezenter hatte er bemerkt, dass er weit mehr Männer und einen Ort seiner Wahl dazu bräuchte.
    Natürlich würde man ihn für diesen Fehlschlag tadeln, aber das würde seine Pläne nicht beeinträchtigen.
    Er würde trotzdem derjenige sein, der das Schwert wieder beschaffen musste, und er ging davon aus, dass er Draygo Quick überzeugen konnte, dies auf seine eigene Weise tun zu dürfen.
    Wenn die Shadovar erschöpft, besiegt und mit leeren

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