Charons Klaue
unsanft auf dem Rücken, würgte, hustete und schnappte verzweifelt nach Luft. Sie schlug jämmerlich um sich, aber Dahlia ließ sie einfach liegen und kehrte zu Entreri zurück.
Dessen zwei Gegner registrierten ihr Nahen, und der Schwertkämpfer links von ihm gab seinem Partner ein Zeichen, sich um Dahlia zu kümmern.
Er hätte sich lieber auf seinen eigenen Gegner konzentrieren sollen, denn als sein Freund sich umdrehte, griff Entreri augenblicklich an. Von der Kühnheit seines Schachzugs überrascht, sprang der Schatten erschrocken zurück.
Aber Entreri fuhr nur herum und stach stattdessen nach dem Schatten mit der Axt, der sich abgewandt hatte. Der Mann hörte ihn kommen und wirbelte mit einem mächtigen Seitenhieb herum.
Sein Schlag fuhr hoch über Entreri hinweg, der plötzlich in die Knie gegangen war und dem Schatten mit dem Schwert den Bauch aufschlitzte.
Der verbliebene Kämpfer sprang auf den beschäftigten Entreri zu, sah sich stattdessen aber mit der wütenden Dahlia konfrontiert, die jetzt wieder ihre wirbelnden Flegel in den Händen hielt, die sie ihm über den Kopf zog. Im Nu hatte sie ihn ein Dutzend Mal getroffen, doch er fühlte nur den ersten, vernichtenden Schmerz, als sein Schädel brach.
Dahlia wurde kaum langsamer, als sie an ihm vorbeilief, quer über die Lichtung eilte und auf der anderen Seite in den Wald abtauchte, während Entreri den Mann mit der Axt mit seinem Schwert nach rechts warf, zwischen sich und die neuen Shadovar, die jetzt aus dem Wald stürmten. Er lief in die entgegengesetzte Richtung wie Dahlia, dorthin, wo sie zuvor mit dem langen Stab verschwunden war. Ohne stehen zu bleiben, zog er dabei noch rasch sein Messer aus dem verwundeten Shadovar.
Dann brach er in vollem Lauf durch die Büsche und bog nach links ab, denn er wusste – er wusste es einfach –, dass Dahlia nach rechts laufen würde, damit sie sich irgendwo tiefer im Wald wiederfinden konnten.
Mit weiteren Pfeilen von Taulmaril gelang Drizzt in rascher Folge erst ein Treffer, dann der nächste, als der Partner seines ersten Opfers hochkam und davonrennen wollte.
Der Drow verbiss sich noch immer den Schmerz, und seine Muskeln verkrampften sich angesichts der Verbrennungen durch die beiden magischen Geschosse, aber immerhin flogen jetzt weniger Pfeile auf ihn zu. Unten sah er, wie der Kampf sich zuspitzte, und nahm aus dem Augenwinkel wahr, wie Dahlia davonsprang.
Womit Entreri für ihn nur noch angreifbarer wurde.
Wieder jagte ein Pfeil durch die Zweige heran, nur knapp an Drizzts Gesicht vorbei, so dass ihm jeder Gedanke an das, was sich unter ihm abspielte, verging. Er fuhr herum und entdeckte den Schützen, der sich hinter einen umgestürzten Baum warf, aber gleichzeitig bemerkte er weiter hinten den lästigen Hexer, der eben wieder zauberte. Noch ehe Drizzt seinen Bogen auf ihn richten konnte, schoss ein erbsengroßer Feuerball auf ihn zu.
Drizzt wusste nur zu gut, was das bedeutete.
Sein Pfeil ging weit daneben, denn er war bereits auf dem Weg nach oben, als er die Sehne losließ. Eigentlich hatte er den Pfeil eher abgeschossen, um die Hand frei zu haben.
Als er den Ast entlangeilte, hielt er so geschickt das Gleichgewicht, dass er dabei erst den magischen Köcher und dann den Bogen überstreifen konnte, und bis er so weit draußen war, dass der hier dünnere Ast sich unter seinem Gewicht zu biegen begann, hielt er seine Krummsäbel in den Händen.
Hinter ihm ließ der Feuerball des Zauberers die Dämmerung taghell aufleuchten, und zu der Wucht des Aufpralls gesellte sich sofort eine lodernde Flammenwolke. Drizzt nutzte die Elastizität des Astes, um mit aller Kraft davonzuschnellen.
Nur dank seiner magischen Beinschienen trug er diesmal keine schweren Verletzungen davon – dieser Zauberer war kein Anfänger! Ohne die Beschleunigungsmagie hätte der Feuerball den Drow voll erwischt, und das hätte kein gutes Ende genommen.
Und obwohl er dem eigentlichen Angriff entronnen war, befand er sich in zwanzig Fuß Höhe im freien Fall, ohne sich irgendwo im Geäst festhalten zu können. Gleich würde er ungebremst aufschlagen.
Der Ausdruck des Entsetzens auf dem Gesicht des Magiers, als er herabstürzte, tröstete und beglückte ihn zugleich. Er warf einen Blick auf den Boden und fasste neuen Mut, weil dieser weitgehend offen vor ihm lag.
Der Drow drehte sich im Fallen, um sich beim Aufkommen sofort abrollen zu können, kam hoch, schlug ungezielt nach dem Magier, ging dann zur nächsten Rolle und
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