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Charons Klaue

Charons Klaue

Titel: Charons Klaue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Untergebenen die kleinen Biester einfach vernichteten, zog Brack’thal sie an sich und zwang sie, miteinander zu verschmelzen. Bis Ravel, Berellip und Saribel in die Schmiede zurückkehrten, weil ihre Sitzung durch das Durcheinander in der Halle gestört wurde, hatte Brack’thal schon einen eindrucksvollen Feuerelementar neben sich stehen.
    Wie zu erwarten, starrten die beiden Zauberspinner der Xorlarrin sich fest in die Augen, bis Ravel begriff, dass Brack’thal in diesem einen Moment eindeutig die Oberhand gewonnen hatte. Also wandte er den Blick ab und bemerkte dabei das trockene Grinsen auf Berellips Gesicht. Sie war offenbar zu demselben Schluss gekommen, schien sich darüber aber für Ravels Geschmack etwas zu sehr zu freuen.
    »Zerstört ihn!«, forderte Ravel seinen Bruder auf.
    Brack’thal sah ihn zweifelnd an.
    »Dann setzt ihn eben in den Hauptofen!«, verlangte Ravel.
    »Oh ja, der Hauptofen«, erwiderte Brack’thal und drehte sich danach um. »Ich frage mich, was für Schätzchen ich wohl von dort beziehen kann.«
    »Bruder!«, warnte Berellip.
    Beim Klang ihrer Stimme drehte Brack’thal sich wieder um. »Ein faszinierender Gedanke, nicht wahr?«, sagte er und wollte seinen Elementar wegwedeln, der genauso groß, aber doppelt so dick war wie er. Dann jedoch stockte er. »Nein«, sagte er und sah dabei Ravel an. »Ich glaube, den behalte ich vorläufig. Er wird mir bei meiner Arbeit in den äußeren Höhlen von großem Nutzen sein.«
    »Ihr habt jetzt hier zu tun!«, erwiderte Ravel. »Wir müssen noch etliche Öfen in Gang setzen.«
    »Dann habe ich draußen später vielleicht eine noch größere Eskorte, wenn ich damit fertig bin«, erklärte Brack’thal verschlagen und ging zu den noch nicht laufenden Öfen. »Und nun sagt Eurem Lakai, dass er fortfahren mag, junger Baenre«, verlangte er. »Es ist alles unter Kontrolle.«
    Ravel kniff die Augen zusammen, und er begann zu flüstern, als ob er es seinem unverschämten Bruder augenblicklich mit einem Zauber heimzahlen wollte.
    Ein Blick von Berellip brachte ihn von diesem törichten Einfall ab.
    Ihr passte es ebenso wenig wie Ravel, dass Brack’thal mit dem Feuer spielte, das wusste der Zauberspinner, aber er erkannte auch, dass Berellip sein Unbehagen sichtlich genoss.
    Mit einem boshaften Lachen bedeutete Berellip ihrer Schwester und Ravel, dass ihre kleine Unterhaltung weiterging.
    Ravel war der Letzte, der die Schmiede verließ. An der Tür blieb er stehen und betrachtete Brack’thal und dessen Elementar. Dieser Tag war der Gipfel seiner bisherigen Leistungen, noch phänomenaler als die eigentliche Entdeckung von Gauntlgrym. Diese Schmiede war so vielversprechend, dass sie den Eckpfeiler von Haus Xorlarrins Plänen bilden würde, denn wenn sie sich wirklich von der lastenden Herrschaft der führenden Häuser von Menzoberranzan befreien wollten, brauchten sie mehr als eine leere Zwergenstadt. Sie brauchten die Magie von Gauntlgrym und die wunderbaren Waffen, Rüstungen und Werkzeuge. Sie brauchten Tiagos Rückkehr nach Menzoberranzan mit Schwertern, bei deren Anblick jedem Drow-Krieger das Wasser im Mund zusammenlaufen würde.
    Aber sie spielten mit dem Feuer, und deshalb war dieser Tag auch der schrecklichste ihrer bisherigen Reise gewesen.
    Wie beim Anspringen des Hauptofens leckte Ravel einmal über seine Lippen und ging seiner Schwester nach.

10
    Der Weg des Barrabas
    »Er ist da unten«, teilte das Teufelchen Arunika mit.
    »Bist du sicher?«
    Das bockige kleine Wesen grunzte hörbar und verschränkte seine täuschend mageren Ärmchen über der mickrigen Brust. Hinter ihm peitschte sein Stachelschwanz auf und ab wie bei einer Katze, die darauf wartet, dass die in die Ecke getriebene Maus unter dem Schrank hervorkommt.
    »Ich kenne ihn«, antwortete das Teufelchen. »Ich rieche ihn.«
    »Drizzt Do’Urden?«
    »In den Kanälen, auf dem Weg zur Brücke. Jagt Alegni, wie ich ihn gejagt habe, und wo sonst, wo sonst?«
    »Mit seinen zwei Begleitern?«
    »Die beiden, die der Heerführer hasst, ja.«
    »Und hast du Effron erzählt, dass Dahlia und Barrabas nach Niewinter zurückgekehrt sind, mein lieber, kleiner, unzuverlässiger Sklave?« Der Sukkubus entdeckte einen neugierigen Ausdruck auf dem Gesicht des Teufelchens, der die Frau erheblich beruhigte. Aus Invidoo hatte Effron Informationen herausgelockt, das wusste sie – der jämmerliche kleine Kerl hatte es sogar zugegeben. Aber das hier war nicht Invidoo, so ähnlich sie sich auch

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