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Charons Klaue

Charons Klaue

Titel: Charons Klaue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Wahrsagezauber untersucht hatte.
    »Jemand hat den Urelementar in sein Loch zurückgeschickt«, folgerte Brack’thal, und alle Augen richteten sich auf ihn. Er spähte durch den Torbogen zurück und zeigte auf die hohe Decke über der Feuergrube, von wo unablässig Wasser in die Höhle mit dem Urelementar rann. Dann deutete er wieder auf den Hebel. »Damit wurden die Elementare in ihre schützende Position gebracht.«
    »Das könnt Ihr nicht wissen«, sagte Berellip, aber Brack’thal nickte trotz ihrer Zweifel.
    »Ich habe die Kanäle bemerkt, die sie hierherführen. Sie durchziehen die Tunnel von Gauntlgrym wie dicke Wurzeln«, fuhr der Zauberer fort. Er zeigte noch einmal auf den Hebel. »Der Urelementar sitzt fest. Jemand hat uns die wichtigste Aufgabe bereits abgenommen.«
    »Müssen wir das Ungeheuer demnach wieder freilassen, um die Schmiede zu befeuern?«, fragte Tiago.
    Fünf Xorlarrins starrten ihn ungläubig an, und selbst sein »Diener«, der alte Gol’fanin, lachte leise auf seine Kosten.
    »Wenn Ihr das vorhabt, dann sagt mir bitte vorher Bescheid«, erklärte Brack’thal, »damit ich mich rechtzeitig nach Menzoberranzan aufmachen und Eurer Oberinmutter Quenthel mitteilen kann, dass wir Gauntlgrym gefunden hatten, Ihr aber beschlossen habt, es in die Luft zu jagen.«
    Tiago erstarrte. Sein Stolz war verletzt.
    Erschrocken stellte Brack’thal Xorlarrin fest, was alle Umstehenden ebenfalls bemerkt hatten: Er war mit seinem Spott über den eingebildeten Baenre zu weit gegangen. »Es muss noch einen Raum geben … einen Steuerraum«, stammelte er, »mit dem man die Macht in die Schmiede leitet. Denn dieses Ungeheuer ist zweifellos der Ursprung ihrer legendären Macht – was sollte es sonst sein?«
    »Dann findet diesen Raum«, verlangte Tiago ohne jede Regung.
    Wenn er Brack’thal abrupt den Kopf abgeschlagen hätte, hätte dies keinen der Anwesenden überrascht.
    »Sofort«, fügte er hinzu, als Brack’thal zögerte und einen fragenden Blick zu Berellip wagte.
    Seine Schwester nickte klugerweise, aber Brack’thal war bereits unterwegs und verschwand über die Brücke aus Pilzstängeln.
    Tiago folgte bald darauf, wies Gol’fanin an, ihm zu folgen, und bedachte Ravel dabei mit einem drohenden Blick.
    »Verdammte Baenres«, murmelte Saribel mit offener Verachtung, nachdem Tiago die Höhle des Urelementars verlassen hatte.
    Ravel Xorlarrin hatte das Gefühl, sich auf noch unsichererem Boden zu bewegen.
    Den zweiten Raum fanden sie bald darauf, ganz wie Brack’thal es vermutet hatte, unter einer geheimen Klappe im Boden einer der Schmieden. Dieser spezielle Ofen war kein Arbeitsplatz, sondern diente nur dazu, die darunter liegende Steuerung geschickt zu verbergen.
    Als erfahrener Schmied brauchte Gol’fanin nicht lange, bis er das Ineinandergreifen der zahlreichen Hebel, Kurbeln und Räder in dem dampfgeschwängerten Raum durchschaute. Jeder Ofen der langen Reihe wurde über eine Dreierkombination betrieben, und wenn man einen Hebel umlegte und dann die Kurbel mit dem Rad drehte, konnte man festlegen, wie viel von der Hitze und Energie des Urelementars in die jeweilige Schmiede geleitet wurde. Zwei größere Kontrolleinheiten auf der anderen Seite waren offensichtlich für die Hauptschmiede gedacht.
    »Feuert zuerst die kleineren Öfen an«, riet Gol’fanin Ravel, als dieser zu ihm, Jearth und Tiago in die tiefer liegende Höhle trat. »Einen nach dem anderen, schön langsam. So können wir sehen, wie sicher der Urelementar wirklich in der Falle sitzt.«
    Ravel sah zuerst Jearth an. Sein Grinsen war vielsagend, und Jearth konnte den Blick nach einem kurzen Kopfschütteln nur zurückgeben.
    »Nein«, sagte der Zauberspinner. »Wir nehmen zuerst den Hauptofen.«
    »Wir wissen nicht, ob der Schornstein für diesen Ofen noch funktioniert«, warnte Gol’fanin. »Wenn wir die Macht des Urelementars freisetzen, dann doch lieber durch einen engeren Bereich.«
    »Kurzfristig mag das stimmen«, sagte Ravel. »Aber ich ziehe es vor, jeden Vorteil, der sich mir bietet, zu nutzen.«
    »Und wenn dabei ein beträchtlicher Anteil Elementarenergie frei wird und Unheil anrichtet?«, fragte Tiago.
    »Dann schieben wir alles auf Brack’thal«, sagte Ravel.
    »Er bekommt die Schuld, und Ihr erntet den Ruhm«, bemerkte Tiago.
    »Wie es sich gehört«, sagte Ravel und ging auf die Metallleiter zu, die in die Schmiede zurückführte. Vor der ersten Sprosse hielt er inne und sah sich nach den anderen um. »Kein Wort

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