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Charons Klaue

Charons Klaue

Titel: Charons Klaue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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sahen.
    »Ich spreche mit dir«, sagte das Teufelchen schließlich. »Und in dieser Welt nur mit dir. Ich will hier schnell wieder weg – paff! Jetzt gehe ich, wenn du mich lässt.«
    »Noch nicht, aber vielleicht wirklich schon bald, mein Lieber«, versprach Arunika. Ihre Gedanken überschlugen sich. Die drei wollten sich tatsächlich Alegni vorknöpfen, ganz wie erwartet, und sie gingen dabei schlau und gezielt vor. Wenn sie jetzt auf die Brücke zuhielten, würden sie den Tiefling-Heerführer wahrscheinlich sogar dort vorfinden. Schließlich ging er jeden Morgen dorthin, und die Sonne würde bald aufgehen. Durfte sie hoffen, dass sie ihn womöglich töten würden?
    Und dann? Arunika musste genauso schnell sein wie sie.
    »Versteck dich«, wies sie ihr Teufelchen an. »Bleib in diesem Zimmer. Ich bin gleich zurück.« Damit griff Arunika nach ihrem Nachtumhang und eilte aus dem kleinen Haus. Ohne sich um eine Verkleidung zu bemühen, breitete sie ihre Teufelsflügel aus und flog davon, so schnell sie konnte. Erst als sie am Eingang zu Bruder Anthus’ Seitenraum in dem großen Tempel landete, klappte sie die Flügel ein und nahm wieder Menschengestalt an.
    Ohne Umschweife trat sie ein, rüttelte den Mann wach und sprudelte sofort mit ihrem Plan heraus. Dann schickte sie ihn los.
    Auch sie brach wieder auf, schwang sich erneut in die Luft und landete diesmal vor dem Haus von Jelvus Grinch.
    Sie mussten sich bereithalten. Es war ihre einzige Chance, sich zu befreien, und das musste Jelvus Grinch begreifen. Dennoch zögerte sie kurz, bevor sie das Haus betrat, und überdachte noch einmal ihre Möglichkeiten, sowohl mit Alegni als Herrn von Niewinter als auch nach seinem Sturz.
    Das zweite Szenario schien mehr Erfolg zu versprechen und würde ihr sicher mehr Macht verschaffen.
    Sie musste Jelvus Grinch warnen, damit er die Nachricht weitergab.
    Er war der Schlüssel.
    »Was weißt du?«, fragte Effron den großen Heerführer misstrauisch, der nun das Schwert mit der roten Klinge zog und sich vor die Augen hielt. Das Leuchten ließ Alegnis Gesicht noch diabolischer erscheinen als gewöhnlich.
    »Sie sind hier«, teilte Alegni ihm mit.
    Effron sah sich so erschrocken um, als ob Barrabas, Drizzt und die verhasste Dahlia jeden Moment aus dem Schatten springen und ihm an die Kehle gehen könnten.
    »Schlau«, bemerkte Alegni, und da wurde Effron klar, dass er mit dem Schwert sprach.
    Beinahe hätte er etwas gesagt, hielt sich jedoch zurück.
    Schließlich wandte Alegni sich wieder ihm zu. »Offenbar haben sie unsere Verstärkung bemerkt«, teilte er Effron mit. »Und deshalb haben unsere Gegner die Mauer umgangen.«
    Bei diesen Worten drehte er das Schwert und rammte es in die Dielen. Alegnis Zimmer lag im Obergeschoss des Wirtshauses, und als das mächtige Schwert die Decke des Raumes unter ihm durchstieß, schrien dessen Insassen erschrocken auf.
    »Sie konnten die Mauer nicht unbemerkt überqueren«, erklärte er. »Deshalb sind sie unten durchgekrochen.«
    Effron sah auf den Boden, wusste jedoch nicht, worauf der Tiefling hinauswollte.
    »Unter der Stadt, wo die Abwässer in den Fluss geleitet werden.«
    »Die Kanäle?« Effron verzog das Gesicht.
    »Recht passend für den Verräter Barrabas, oder? Und für Dahlia ohnehin; ich kann mir keinen besseren Weg für sie vorstellen.«
    »Oder einen besseren Ort, um zu sterben«, sagte Effron, aber da schüttelte Alegni den Kopf.
    »Nicht nötig. Sie kommen meinetwegen. Barrabas weiß, wo ich zu finden bin.«
    »Hier?«
    Wieder schüttelte Alegni den Kopf. »Sie kommen nicht vor Tagesanbruch aus den Kanälen«, erklärte er.
    »Die Brücke«, flüsterte Effron.
    »Geh zu deinen Männern«, wies ihn Alegni an. »Riegelt jeden Fluchtweg von der Brücke ab.«
    »Du willst dich ihnen stellen?«, fragte Effron.
    »Ich will dieses Schauspiel voll auskosten«, antwortete Alegni.
    »Es sind drei gegen einen«, warnte der Hexer.
    »Wirklich?«, fragte Alegni verschlagen, als er sein Schwert aus dem Boden zog. »Wirklich?«
    »Ich will an Dahlias Tod beteiligt sein«, verlangte Effron, den die Dringlichkeit in seiner Stimme selbst überraschte.
    »Ich schätze, das hast du dir verdient«, erwiderte Alegni. Effron hielt seinem strengen Blick stand, war aber zutiefst erleichtert, weil er schon befürchtet hatte, für diesen Ausbruch erneut hart bestraft zu werden. »Aber vorher wirst du mir helfen, ihre Begleiter unter Kontrolle zu kriegen. Wenn wir uns geschickt anstellen, bekommen wir

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