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Charons Klaue

Charons Klaue

Titel: Charons Klaue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Winkel sich nur durch die Biegung des Stabs veränderte, nicht durch einen neuen Griff. Trotz Alegnis überragender Größe und seines langen Schwerts hatte Dahlia eine erhebliche Reichweite und ihre bemerkenswerte Schnelligkeit. Beides brauchte sie auch, um überhaupt eine Chance zu haben.
    Aber diesmal half ihr auch diese Taktik nicht sonderlich weiter, nicht gegen diesen Gegner.
    Am liebsten hätte sie sich auf ihn geworfen und ihn in Stücke gerissen.
    Einen Vorgeschmack empfand sie, als einer ihrer Stiche zu Alegni durchdrang und ihn fest unter die Rippen traf. Seine Grimasse war sehr befriedigend.
    Aber dann reagierte er, und diesmal versuchte er gar nicht erst, ihre Schläge abzuwehren, sondern drang mit seinem tödlichen Schwert, das wie ein Pendel auf und ab schwang, um den Stab wegzufegen, auf sie ein, und jeder Schritt brachte ihn Dahlia näher, die inzwischen hektisch zurückwich.
    Sie konnte ihn fünfzigmal treffen und nur einmal selbst getroffen werden.
    Dennoch würde sie verlieren.
    Erneut unterdrückte die Kriegerin ihre Wut um der Taktik willen. Alegni war fast bei ihr und zog kraftvoll sein Schwert herunter.
    Da wirbelte Dahlia knapp außer Reichweite herum, warf sich nach vorn und nach links, und natürlich riss Alegni Klaue mit einem mächtigen Rückhandschlag zurück, um sie entweder zu spalten oder noch weiter zurückzutreiben.
    Dahlia aber lief nicht davon und versuchte auch nicht, den Schlag abzufangen. Sobald sie Alegni passiert hatte, setzte sie ihren Stab auf und stemmte sich damit hoch in die Luft, und als Alegni sich drehte, pfiff seine Klinge knapp vor ihrem sorgfältig platzierten Stab durch die Luft, während sie mit einem perfekt bemessenen und perfekt gezielten Doppeltritt von oben herabkam.
    Sie fühlte, wie ihr Fuß den Tiefling im Gesicht traf und seine Nase bei dem Aufprall knirschend brach.
    Dahlia landete sicher und registrierte befriedigt das Blut auf Alegnis Gesicht. Jetzt erwachte ihr Blutdurst, und sie halbierte ihren Stab und halbierte die Hälften wieder zu Stabflegeln, deren Schläge sie auf den riesigen Tiefling niederprasseln ließ.
    Doch auch Alegni war jetzt wutentbrannt und konterte mit kurzen, schweren Hieben, wobei er ungerührt zahlreiche Schläge von Dahlia einsteckte, um nur ein einziges Mal selbst zu treffen.
    Dieser Handel war für Dahlia inakzeptabel. Rein instinktiv überwand sie ihre Wut und warf sich geschickt nach rechts, noch ehe sie in der Mitte der Brücke aufeinanderprallten.
    Sie wollte losspringen, registrierte, wie dicht er ihr auf den Fersen war, kam wagemutig abrupt zum Stehen, drehte sich um und riss ihren Ellbogen in die Höhe.
    Wenn Alegni sein Schwert bereitgehalten hätte, hätte er Dahlia aufgespießt, das war ihr bewusst, aber ihre Vermutung war richtig gewesen, und statt mit der Spitze seines Schwerts kam sie erneut mit Alegnis verletztem Gesicht in Kontakt, diesmal mit dem Ellbogen.
    Sie rechnete damit, dass der Tiefling angesichts der Wucht ihres Schlags zurückgetaumelt war, denn sie hatte ihn wirklich gut getroffen. Deshalb drehte sie sich um und setzte ihre Flegel in Bewegung.
    Oder versuchte es.
    Der mächtige Erzgo Alegni hatte standgehalten und verpasste Dahlia mit dem Handrücken der freien Hand noch während ihrer Drehung einen Schlag unter die Schulter.
    Da flog sie über die Brücke und prallte unsanft gegen das Geländer.
    Er war zu stark, zu mächtig.
    Sie konnte ihn nicht besiegen. Weder mit nackter Wut und brutaler Gewalt noch mit Taktik.
    Plötzlich kam sich Dahlia wieder vor wie ein hilfloses junges Mädchen.
    Die verzweifelte Stimme ihrer Mutter rief nach ihr.
    Es wurde zu einem Ratespiel, und wie bei Dahlia und Alegni musste der eine richtig raten, um zu überleben, während der andere, wenn er sich irrte, kaum einen Kratzer davontragen würde. Deshalb verließ sich der Tiefling-Hexer auf seinen momentanen Vorteil, aber Guenhwyvar verstand besser, worum es ging.
    Irgendwann würde seine Macht verbraucht sein. Er hatte sie mit allen Mitteln attackiert, und sie hatte es überlebt. Er konnte sie weiter angreifen, den ganzen Tag, aber wenn sie ihn nur einmal erwischte, würde sie ihm den Kopf von seinem dünnen Hals reißen.
    Wann immer Guenhwyvar deshalb nach einem vergeblichen Sprung landete, sprang sie in eine andere Richtung davon. Diese Sätze konnte der Zauberer bei seinem Weg durch die Bodenritzen nicht sehen, und deshalb war es reine Glücksache, dass er nicht direkt unter ihr wieder herauskam. Es war pures

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