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Charons Klaue

Charons Klaue

Titel: Charons Klaue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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aus.
    Zwischen Abwehrschlägen, beim Abtauchen und beim Wegspringen schlug sie ihre Flegel gegeneinander, um sie gründlich aufzuladen, denn sie suchte nach etwas, was auch immer, das diesen verfluchten Tiefling in die Knie zwang.
    Das Schwert sauste links von ihr herunter, wurde hochgerissen und kam dann rechts wieder herab. Beide Hiebe erfüllten die Umgebung mit einem schwarzen Ascheschleier.
    Dahlia fuhr nach vorn. Ihr glückte ein leichter Treffer, als sie ihr Handgelenk bewegte und einen Flegel gerade nach vorne zucken ließ.
    Doch das machte Alegni wenig aus, und er stürmte zur Seite, schlug mit dem Schwert rings um sich und erzeugte noch mehr Asche.
    »Du bist allein, kleines Mädchen«, höhnte er, und Dahlia begriff, dass er die Asche nicht aus taktischen Gründen hervorrief, sondern nur, um sie noch mehr zur Verzweiflung zu treiben.
    Oder wollte er ihr eine Chance geben? Gestaltete er das Schlachtfeld so, dass sie ihre Schnelligkeit und Wendigkeit besser ausnutzen konnte?
    Sie brach durch einen Ascheschleier, warf sich auf den Boden, kam durch einen zweiten wieder hoch, und schon stand Alegni vor ihr, ohne sie direkt anzusehen. Mit wirbelnden Flegeln ging sie auf ihn los und trommelte auf ihn ein.
    Doch sein Ellbogenstoß war für Dahlia schlimmer als die Schläge, die sie ihm zugefügt hatte. Wieder flog sie durch die Aschewolken, diesmal jedoch unfreiwillig. Beim Landen rollte sie sich ab und fand sich erneut am Geländer wieder, wo sie sich umdrehte und sich für Alegnis Angriff rüstete, um rasch nach rechts oder links auszuweichen.
    Allerdings konnte sie ihn durch die Asche hindurch nicht sehen.
    Sie holte tief Luft, fühlte jedoch plötzlich einen scharfen Schmerz, der sie einknicken ließ.
    Da wusste sie, dass sie sich eine Rippe gebrochen hatte.
    Und sie begriff erneut, dass sie nicht gewinnen konnte.
    Drizzt Do’Urden hielt den Atem an.
    »Freier Mann oder Sklave?«, flüsterte er dann. Entreris todbringendes Schwert berührte seine Brust, und er würde ihn nicht davon abhalten können, sein Herz zu durchbohren.
    Er sah, wie Entreri mit sich rang.
    »Bist du Artemis Entreri oder Barrabas der Graue?«, fragte Drizzt.
    Entreri wand sich.
    »Ich kenne dich. Ich erinnere mich an dich«, sagte Drizzt. »Wehr dich gegen Erzgo Alegnis Befehl. Kein Schwert kann dich steuern. Kein Werkzeug kann dir rauben, was dir gehört.«
    »So lange warte ich schon darauf, dich zu töten«, zischte der Meuchelmörder, und Drizzt verstand, dass er rechtfertigen wollte, wozu das Schwert ihn zwang.
    »Und dennoch zögerst du, weil du die Wahrheit kennst«, hielt Drizzt dagegen. »Wolltest du mich so töten? Wäre Artemis Entreri damit zufrieden?«
    Der Mann verzog das Gesicht.
    »Oder würde das eher Barrabas den Grauen befriedigen?«, fragte Drizzt.
    Entreri drehte sich um, und Drizzt wäre vor Erleichterung beinahe ohnmächtig geworden.
    Er war fassungslos, denn jetzt sah er Artemis Entreri kopfschüttelnd über die Brücke stapfen, der Schwert und Dolch in den Händen drehte und entschlossen auf Erzgo Alegni und den Aschenebel zueilte.
    Der Drow wollte ihm folgen, begriff aber erst jetzt, wie schwer er verletzt war und was diese Wunde ihn gekostet hatte, denn er sank auf ein Knie und musste um sein Gleichgewicht ringen.
    Der Hexer erschien nicht vollständig, sonst hätte Guenhwyvar ihn diesmal wirklich erwischt. Er verschwand gleich wieder zwischen den Steinen und tauchte weiter hinten erneut auf, wo er dem Shadovar entgegeneilte, seinen gesunden Arm schwenkte, während der gebrochene herumschlenkerte, und Glorfathel zu Hilfe rief.
    Guenhwyvar war davongesprungen, sobald ihre Krallen wieder über die leeren Steine kratzten, diesmal jedoch in die andere Richtung, zur Brücke hin. Im Flug hörte sie den Hexer weit hinten schreien und erkannte, dass sie falsch geraten hatte.
    Doch vor ihr kniete Drizzt, womöglich tödlich verletzt, wo Artemis Entreri ihn zurückgelassen hatte.
    Zum Sterben?
    Er dachte an seine Jugend in den Straßen von Calimhafen, wo er frei gewesen war, respektiert und gefürchtet.
    Man hatte ihn gefürchtet, weil er sich seinen Ruf verdient hatte. Er war Artemis Entreri.
    Das war lange vor Barrabas, vor dem Verrat von Jarlaxle und der Versklavung durch Charons Klaue. Inzwischen konnte Artemis Entreri sich kaum noch an jene Zeit erinnern, besonders wenn er in Alegnis Nähe war. Klaue ließ es nicht zu.
    Klaue hatte ihm befohlen, Drizzt zu töten.
    Und jetzt bestand das Schwert darauf, dass er

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