Cheers, Baby!
sagte Julie zu dem Schläger Nummer zwei. »Das wäre sehr unhöflich.«
»Nun, ich schätze, ich bin kein sehr höflicher Mensch«, erwiderte der Mann und ging auf Julie zu.
Julie zog eine Neun-Millimeter-Halbautomatik aus ihrer Schultertasche und zielte damit auf den Schritt des Schlägertypen.
»Meine Güte«, stieß Cate hervor. »Woher hast du diese Waffe?«
»Wo ich herkomme, trägt jeder eine Waffe bei sich.«
Julie sah Cate an. »Besitzt du etwa keine, Schätzchen?«
»Nein.«
»Siehst du, das ist eines eurer Probleme hier. Was glaubst du, wozu die Türspione eingebaut sind? Ein Blick dadurch verrät dir, ob du die Tür besser mit einer Waffe in der Hand öffnen solltest.«
»Sie werden sicher nicht damit schießen«, meinte der Schläger Nummer zwei.
»Ich kann eine Flussratte auf eine Entfernung von fünfzig Schritt treffen«, erklärte Julie. »Und ich hätte kein Problem, Ihren Piephahn zu treffen, so klein und unscheinbar er auch sein mag. Sie können von Glück sagen, dass Sie nicht meiner Tante Tess gegenüberstehen. Loogie Bayard hatte sich eines Abends volllaufen lassen und war dann in Tante Tess Haus eingebrochen. Als er frech werden wollte, brachte Tante Tess ihm mit dem Fleischklopfer Manieren bei. Sie richtete ihn furchtbar zu und zertrümmerte sogar sein Glasauge. Das war allerdings ohnehin nicht viel wert gewesen. Loogie hatte es im Veteranen-Hospital bekommen und lief ständig mit dem Blick in die falsche Richtung durch die Gegend.«
Einen Moment lang blieben alle still stehen, um diese Geschichte zu verdauen.
»Mit dir bin ich noch nicht fertig«, fauchte Kitty schließlich Cate an. »Ich will diesen Hund haben.«
Dann drehte sie sich auf dem Absatz um und fegte aus der Wohnung, dicht gefolgt von den beiden Schlägertypen. Pugg, der draußen gewartet hatte, kam wieder hereingeschlichen.
Cate schloss und verriegelte die Tür und stieß ein hysterisches Kichern aus. »Du meine Güte, was für eine Szene!«
»Das kannst du laut sagen! Worum ging es hier eigentlich?«, wollte Julie wissen.
»Um den Hund«, erklärte Cate. »Kitty behauptete, Marty habe sie gebeten, ihm den Hund zu bringen.«
»So ein Quatsch«, schnaubte Julie. »Diese Frau hat noch nie jemandem einen Gefallen getan. Sie würde niemals in Martys Auftrag den Hund abholen. Wie du mir erzählt hast, sind die beiden nicht einmal besonders gut miteinander ausgekommen.« Julie sah sich um.
»Wo ist denn das Riesentier? Wo ist Biest?«
»Ich habe ihn Kellen mitgegeben.«
»Nur gut, dass ich gerade aus dem Fenster geschaut habe, als Kitty und ihre Schlägertruppe das Haus betreten haben«, meinte Julie. »Ich dachte mir sofort, dass sie nichts Gutes im Schilde führten, also schickte ich Pugg los, um festzustellen, wohin sie gehen wollten. Als er sah, dass sie deine Wohnung betraten, rannten wir sofort los.«
Pugg zupfte seine Unterhose zurecht. »Pugg hofft, es macht dir nichts aus«, wandte er sich an Cate. »Aber Pugg schenkt jetzt Julie seine Zuneigung. Sie ist mir durch einen glücklichen Zufall begegnet.«
»In meiner Heimatstadt wäre er ein Mann, den man nicht mehr loslassen sollte«, fügte Julie als Erklärung hinzu.
»Mag sein, aber wir sind hier in Boston!«, wandte Cate ein.
»Er hat einige Pluspunkte«, meinte Julie. »Er ist ein fleißiger Arbeiter, wenn du verstehst, was ich meine.
Und auch wenn man nicht mit Sicherheit sagen kann, was sich unter all diesen Körperhaaren verbirgt, würde er nach einer Ganzkörperbehandlung mit Wachs bestimmt nicht schlecht aussehen.«
Es klingelte wieder an der Tür, und alle runzelten die Stirn. Dann klickte das Schloss, und Kellen stieß die Tür auf.
»Ich brauchte eine Pause, also dachte ich, ich komme kurz vorbei«, sagte Kellen.
»Pugg muss jetzt zurück zur Arbeit – seine Aufgabe als Held ist erledigt«, erklärte Pugg.
»Ich bringe dich zur Tür«, bot Julie ihm an. »Und mach dir keine Sorgen. Ab jetzt werde ich dafür sorgen, dass dir außer mir niemand mehr die Unterhose hochzieht.«
»Mir scheint, ich habe irgendetwas verpasst«, meinte Kellen, nachdem Julie und Pugg gegangen waren.
»Kitty Bergman war mit zwei Handlangern hier. Sie wollte Biest abholen und behauptete, Marty habe sie geschickt.«
»Kitty Bergman macht Botengänge für Marty?«
»Ja, darüber hat Julie sich auch gewundert. Das ergibt keinen Sinn. Die Situation war drauf und dran, gefährlich zu werden, als Julie hereinkam und damit drohte, den Männern die Weichteile
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