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Cheffe versenken (German Edition)

Cheffe versenken (German Edition)

Titel: Cheffe versenken (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Güth
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wieder betonte sie, welch glückliche Fügung uns zusammengebracht hatte. Dabei half sie mir, meinen Arbeitsplatz einzurichten.
    »Den fehlenden Locher beantragst du bei Frau Heyster.«
    Die Büroausstattung beeindruckte mich. Ich hatte sogar ein Telefon und einen eigenen Computer. Trotzdem konnte ich mich zu keinem Lächeln durchringen. Betty meinte es tatsächlich ernst und hatte Sybille skrupellos unsere komplette Wohnung gezeigt. Wenn ich nicht innerhalb der nächsten zwei Wochen Geld und Arbeitsplatz vorweisen konnte, würde sie mich vor die Tür setzen und die lauernde Hyäne Sybille in mein Zimmer einfallen.
    »Es wird dir bestimmt gefallen. Sicherlich kommst du mit den Kollegen gut aus.«
    Ediths Stimme klang etwas spitz.
    »Um halb elf ist Teamsitzung. Bellersen hat angeordnet, dass du dabei bist. Dann kannst du alle wichtigen Leute kennenlernen.«
    Bei dem Wort wichtigen verdrehte sie die Augen.
    Vielleicht waren wir einer Meinung, was das Gebaren in diesem Haus anging, und würden so zu Verbündeten.
    »Stört es dich, wenn ich das Fenster öffne?«, fragte Edith.
    »Nur zu. Frische Luft kann ich gut gebrauchen.«
    Das war noch untertrieben. Ich lechzte nach Sauerstoff. Wenn ich schon in diesen Räumen angekettet war, traf es sich gut, dass Edith nicht so ein verweichlichtes Bürohäschen war, das ständig kalte Füße hatte. Normalerweise würde ich um diese Zeit einen 10-Kilometer-Lauf starten, um wach zu werden.
    »Und macht es dir etwas aus, wenn ich bei der Arbeit mit mir selbst rede?«, fuhr Edith beiläufig fort.
    »Wie? Ach nö, kein Problem«, antwortete ich. Vielleicht verfiel man unwillkürlich in Selbstgespräche, wenn die eisige Büroeinsamkeit zuschlug.
    »Hast du irgendwelche kleineren Macken, die ich kennen sollte?«
    Jetzt wollte Edith es aber genau wissen.
    »Eigentlich nicht.«
    Ich überlegte ernsthaft.
    »Nur ein ganz winzig kleines Problem vielleicht. Ich sitze nicht gern für eine längere Zeit auf demselben Platz im selben Raum.«
    »Aha! Ein klassischer Fall von Klaustrophobie. Wusstest du, dass Platzangst nur umgangssprachlich die Angst vor engen Räumen meint? Die korrekte wissenschaftliche Bezeichnung für den Begriff Platzangst lautet dagegen Agoraphobie und bedeutet die Furcht vor großen Plätzen.«
    »Wie bitte?«
    Das konnte ja lustig werden.
    »Ich hoffe nur, du springst nicht gleich aus dem Fenster, wenn es dir in unserem Büro zu eng wird«, witzelte Edith.
    Wenn sie wüsste. Ich würde versuchen, mich zusammenzureißen. Schließlich waren es nur ein paar ›Wöchelchen‹, wie Gerd beschönigend meinte.
    »Nein, nein, keine Angst, ich habe mich unter Kontrolle. War nur ein Scherz«, schwindelte ich.
    »Ich schlage dir etwas vor. Heute Nachmittag machen wir einen kleinen Rundgang durch den Verlag. Dann triffst du alle Kollegen und kannst gleichzeitig deine Fluchtwege aus diesem Kerker erkunden.«
    Die kleine, gepunktete Edith kicherte leise.
    Hinter dem großen Bildschirm kam ich mir komplett verloren vor.
    »Wie kann ich mich an meinem Rechner anmelden?«, fragte ich.
    »Du musst einfach ein Passwort eingeben und noch einmal bestätigen. Komm, ich helfe dir. Gib mindestens fünf Zeichen ohne Ziffern ein.«
    »Hmmmm, wie wär’s mit »Bellersen«?«
    »Nicht sehr clever, aber es geht.«
    Die Anmeldung funktionierte, und der Rechner fuhr in Warp-Geschwindigkeit hoch. Das Tempo meines Computers zu Hause war nicht annähernd mit dieser EDV-Rakete vergleichbar.
    Vor meinen Augen eröffneten sich neue Galaxien mit unzähligen vorinstallierten Programmen. Viele von ihnen kannte ich nicht. Einen kurzen Augenblick blieb mir der Mund offen stehen. Vielleicht konnte ich doch noch etwas lernen in diesem Gemäuer.
    Ich ließ mir meine Verwunderung lieber nicht anmerken.
    »Jap, läuft alles, danke, Edith«, sagte ich professionell. »Dann kann ich ja loslegen.«
    Erst jetzt fiel mir auf, dass ich keinen Schimmer hatte, wie ich überhaupt anfangen sollte.
    Zum Glück klingelte in diesem Moment mein Telefon. Wollte jemand den neuen Anschluss testen? Die Nummer war nicht erkennbar.
    »Trixi am Apparat. Guten Tag.«
    O Gott. Wie musste ich mich eigentlich melden?
    »Frau Gellert?«
    Ich konnte die Stimme kaum verstehen. Sie war leise und klang seltsam verzerrt.
    »Schön, Sie zu sprechen. Es wurde höchste Zeit, dass sich mal jemand um die Verlagsgeschichte kümmert. Ich hätte Ihnen da einiges zu erzählen.«
    »Wer ist denn da?«, fragte ich nach.
    »Das ist nicht wichtig. Gewöhnen

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