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Cherryblossom 2 - Nymphenherz (German Edition)

Cherryblossom 2 - Nymphenherz (German Edition)

Titel: Cherryblossom 2 - Nymphenherz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Kamp
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trocken auf. »Wie stellst du dir das vor ? So wie es aussieht, will man uns nicht mal in ihrer Nähe haben. Aus irgendeinem Grund sind wir mehr als unerwünscht.«
    Ruckartig wandte er sich vom Fenster ab und durchmaß den kleinen Raum mit wenigen Schritten. »Nach dieser unseligen Befragung, die wir noch vor uns haben, werden wir gehen. Und dann werde ich Hanna suchen.« Sein Blick sagte ihr: mit oder ohne dich.
    »Du bist wirklich nicht bei Trost, seitdem du dich in diese Nymphe ... «, sie machte ein angewidertes Gesicht, »… verliebt hast.« Olivia setzte sich aufs Bett und beobachtete Lennox aufmerksam. »Dein Auftrag ist beendet. Was anderes wird man dir nach der Befragung auch nicht sagen. Und sie ist jetzt in der Obhut ihres Vaters! Du bist raus, mein Lieber.«
    Le nnox blieb stehen und sah sie verständnislos an. »Ich sollte sie beschützen. Und Hanna ist nicht in Sicherheit. Das weiß ich einfach.« Er presste die Kiefer fest zusammen, um nicht vor Wut loszubrüllen.
    »Es geht hier um weit höhere Dinge, Lennox! Du warst lediglich eine kleine Schachfigur in diesem Spiel …«
    Jetzt unterbrach er sie zischend. »Denkst du, das ist mir nicht klar? Das weiß ich, seitdem ich erfahren habe, dass Hanna nicht nur eine Nymphe, sondern auch eine Hexe des Cherryblossom-Geschlechts ist. Ein direkter Nachfahre von Valerie und Isabelle Cherryblossom.« Einer alten Legende nach, waren sie die Ersten, die je ein Element für sich genutzt hatten. Und dann noch Feuer. Das, was den Zeitwandlern am gefährlichsten werden konnte. Mit einer hilflosen Geste schob er sein dichtes Haar aus der Stirn und setzte sich anschließend neben Olivia.
    »Weißt du , was mich immer noch beschäftigt?«, fragte Olivia so leise, als befürchtete sie, jemand könne sie hören. »Louisa.« Bedeutungsschwer sah sie Lennox an. »Sie ist direkt durch die Flammen gegangen. Nicht nur einmal … sie hat uns das Fenster geöffnet, sie hat uns hindurchgeholfen, als die Flammen sich für einen seltsamen Moment verflüchtigten. Und dann … sie ist in dem Haus geblieben. Als das Feuer wieder aufbrüllte, ist sie einfach hindurchgelaufen, als wäre es nichts.« In ihren Mandelaugen glänzten Tränen, die sie schnell fortblinzelte.
    Sofort straffte sie sich. »Du weißt, wie gefährlich Feuer für uns Zeitwandler ist. Wir brennen schnell, lichterloh und endgültig. Louisa ist eine Entmächtigte, somit hat sie keinen Zeitwandler-Dämon mehr. Ok, aber selbst wenn sie jetzt nur ein einfacher Mensch sein sollte, muss Feuer für sie genauso tödlich sein … oder etwa nicht?« Für einen Augenblick verstummte sie, den Blick an die Zimmerdecke gerichtet. »Ich hatte furchtbare Angst um sie«, flüsterte sie leise. So leise, dass Lennox es beinahe nicht verstand.
    » Du hattest Angst um deinen schönen Hintern!«, platzte es aus ihm heraus, noch bevor die Ernsthaftigkeit ihrer Überlegungen zu ihm durchdrang.
    Sie verengte die Augen. »Verdammter Idiot!«
    Er lächelte entschuldigend. »Du hast sie sehr gern, nicht wahr?«
    Olivia runzelte ihre Stirn, was ihre Narbe wie ein e Sichel aussehen ließ. »Ja, habe ich. Aber das ist nicht der Punkt, Nachtalb«, erwiderte sie schnippisch.
    »Ich habe gesehen, wie Louisa durch das Feuer gegangen ist. Sie ist nicht verbrannt. Sie ist nicht einmal zurückgeschreckt, als die Flammen sie berührt haben. Und ich schwöre, sie haben sie berührt. Sie hatte keine Angst … vor den Flammen und ...« Olivia brach ab und suchte Lennox’ Blick.
    Er nickte nachdenklich. »Ich habe es auch gesehen. Als würde sie einen Spaziergang machen inmitten des Feuers.«
    Das stumme kleine Mädchen, das sie auf ihrer Flucht nach England aufgegabelt hatten, erschien vor seinem inneren Auge. Der Hexer Ben und er hatten sie aus der Gefangenschaft eines Tricksters in Berlin befreit. Irgendjemand hatte die kleine Ex-Dämonin an diesen Zeitwandler als Energiequelle verschachert. Zeitwandler, deren Dämon durch das Ritual der Artefakte getötet worden war, besaßen, trotzdem sie nicht mehr als ein gewöhnlicher Mensch waren, wesentlich mehr Lebensenergie. Es war, als trügen sie die Spuren ihres Dämons noch in sich, seine glänzende Kraft durchzog sie wie eine Signatur. Zunächst hatten sie gedacht, die Occulus Videns steckten dahinter. Jetzt war Lennox sich nicht mehr so sicher.
    Als die Zimmertür aufschwang und ein kalter Luftstrom das Fenster zuschlagen ließ, zuckte Lennox zusammen. Ihm war für eine irrationale Sekunde lang so, als

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