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Cherryblossom 2 - Nymphenherz (German Edition)

Cherryblossom 2 - Nymphenherz (German Edition)

Titel: Cherryblossom 2 - Nymphenherz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Kamp
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was ich spüre, ist der Tod selbst.« Ich formte stumm die Worte: Nein, bitte nicht!
    Bens Augen wirkten plötzlich wachsam und er kam zu uns herüber. Mein Vater legte seine Hand auf Bens Schulter. »Es tut mir leid, Ben.«
    Unsere Blicke trafen sich. Er wusste Bescheid. Ich spürte den tiefen Stich, den er fühlte.
    »Ihr Tutor ist …«
    Ben nickte, sein Mund zuckte und er wandte sich ab. Ich ging ihm nach und wollte ihn trösten, doch er hob abwehrend die Hände und sah mich aufgewühlt an. Abstand. Er wollte Abstand.
    Ich schluckte trocken und gab auf. »Es tut mir leid«, flüsterte ich. Keine Ahnung, ob er es noch hörte, denn er eilte schon durch die Tür und verschwand in dem Gang, aus dem wir gekommen waren. Ich hörte, wie sich seine zornigen Schritte entfernten.
    In meinen Augen brannten Tränen und dann kam Mister Gray zu mir und meinem Vater, an seiner Seite die junge Frau. »Ich muss euch jemanden vorstellen. Hanna, Dominikus, das ist Lilli Doyle. Sie ist eines der neuen Hexenwesen. Bruder Theodor hat sie in Amerika gefunden. Sie ist noch sehr jung. Etwa vierzig Jahre alt. Ach, seht selbst.« Mister Gray war außer sich vor Aufregung.
    Ich war noch mit dem Schock beschäftigt, den der To d von Magnus in mir ausgelöst hatte, und besah die Schuhe der jungen Frau.
    »Ich bin sehr erfreut, Miss Lilli.« M ein Vater schüttelte ihre Hand. Sie trug hochhackige Schuhe, blickdichte Strumpfhosen und einen kurzen Rock, der mehr zeigte, als er sollte. Aus dem Ausschnitt ihrer Bluse blitzte ein schönes Dekolleté hervor.
    »Ganz meinerseits, Mister Dawn.« Ihre Stimme war jung und ich sah in ihr schmales Gesicht, das irgendwie ein wenig hart wirkte. Sie lächelte freundlich.
    »Ich bin Hanna«, sagte ich matt. Sie war großgewachsen, sah ganz sicher nicht wie vierzig, sondern eher wie Anfang zwanzig aus, mit milchweißer Haut und einem grünen und einem blauen Auge. Ihr Mund war etwas schief und die Oberlippe zu schmal. Aber sonst war sie recht hübsch, obwohl ihre Knochen ein wenig zu grob wirkten für ihre hagere Gestalt.
    »Kinder, Kinder, kommt mit an den Tisch herüber.« Gray wedelte mit seiner Hand und wir folgten. Luca beobachtete das Ganze mit großen Augen.
    »Darf ich dich bitten, Lilli?«
    Lilli stellte sich hinter den langen Tisch, auf dessen anderer Seite wir alle standen, und trommelte mit den Fingern an der Kante.
    »Lillis Kräfte haben sich von selbst entwickelt im Alter von fünfzehn Jahren. Niemals hat sie ein Artefakt auch nur zu Gesicht bekommen«, erzählte Mister Gray.
    Also war es wie bei Luca und Louisa , dachte ich. Meine Magie hätte sich wahrscheinlich auch von alleine entwickelt, wäre man ihr nicht mit dem Artefakt zuvorgekommen.
    »Sie ha t die Gabe, Dinge zu beschleunigen oder zu verlangsamen. Motoren, Kreisläufe … Äußerst interessante Fähigkeit«, sinnierte Mister Gray laut und begann eine Art Eieruhr aufzuziehen. Man konnte die Zahnräder genauestens sehen und verfolgen, wie der kleine mechanische Motor lief. Lilli streckte die Hand danach aus, ließ sie über dem Mechanismus schweben. Die Zahnräder beschleunigten sich, dann wurden sie wieder langsamer, standen sie für eine Sekunde still, um plötzlich erneut schnell loszurattern.
    Ich hob beeindruckt die Augenbrauen. Lennox stieß einen verblüfften Laut aus und drückte sich näher an den Tisch heran. Meine Hand fand seine und knetete sie. Ich sah zu Luca, ihr stand beinahe der Mund offen.
    »Kannst du das auch mit Lebewesen?« , fragte sie abwesend.
    Lilli lächelte hintergründig und verzog dabei ihren Mund auf seltsame Art, sodass ihre Unterlippe kaum noch sichtbar war. »Ich kann dafür sorgen, dass dein Herz schneller schlägt oder ...«
    Luca zog die feinen Brauen misstrauisch zusammen und verengte ihre wasserblauen Augen.
    »Das wagst du nicht.« Luca’s Gestalt begann zu wachsen und urplötzlich stand ein hochgewachsener Mann mit kahl rasiertem Schädel vor dem Tisch und fixierte Lilli angriffsbereit.
    Sie wich erschrocken zurück und Mis ter Gray räusperte sich unbehaglich.
    »Wow, das ist ja geil«, hauchte Lilli atemlos. Im selben Moment, als sie auf Luca zutrat, wurde diese wieder sie selbst und schenkte allen ein umwerfendes Lächeln.
    »Du bist wie ein Gestaltenwandler.« Gray sah in etwa so aus, als wäre ihm eine wichtige Matheformel abhandengekommen.
    Jetzt ließ ich meine Hand hochschnellen und eine Lichtkugel entstehen. Ich sah zu Louisa und nickte auffordernd. Sie schloss kurz die Augen und schon

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