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Cherryblossom - Die Zeitwandler (German Edition)

Cherryblossom - Die Zeitwandler (German Edition)

Titel: Cherryblossom - Die Zeitwandler (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Kamp
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auf und warf den Kopf in den Nacken. Würde ich sterben, so sei es! Ich wollte nur noch, dass der Schmerz verging. Der wurde heftiger, drängender, brach mit einer riesigen Wucht über mich herein. Gepeinigt schrie ich auf und Tränen rannen mir übers Gesicht.
    »Was hast du getan, Hexer!«, knurrte Lennox außer sich und packte Ben mit wutverzerrtem Gesicht. Olive eilte zu den beiden und zog sie auseinander.
    »Was geschieht mit ihr? Das ist doch nicht ... normal !«, zischte Olivia zwischen zusammengepressten Zähnen, unter der Anstrengung, die beiden auseinanderzuhalten.
    »Ich hab alles richtig gemacht ... ich bin mir hundertprozentig sicher ... verdammt ! Vielleicht stimmte hier mit der Energie etwas nicht.« Ben sah hektisch zu mir herüber. »Kannst du es nicht aufhalten?«, fragte Olivia hektisch, schüttelte ihn am Kragen und wandte sich wieder blinzelnd dem gleißenden Licht zu.
    »Ich bring dich um, wenn sie das nicht überlebt!« In Lennox’ Stimme lag ein eiskaltes Versprechen. Das Gleißen des Lichts wurde schwächer, der Schmerz verschwand und ich stürzte, noch geblendet, unsanft auf den Boden. Ich konnte meinen Körper unglaublich intensiv spüren. Keuchend rang ich nach Luft, während ich auf dem kalten feuchten Kellerboden lag. Die Artefakte surrten leise zu Boden und kamen hinter mir auf, als es mit einem Mal dunkel wurde. Das helle Licht war erloschen, zurück blieb nur das schwache Flackern der Fackeln an den Wänden. Ich sah nur noch helle Punkte vor meinen Augen tanzen, so sehr war ich geblendet, als wenn man direkt in die Sonne gesehen hatte und danach in einen dunklen Raum eintritt.
    Lennox stürzte auf mich zu. Er murmelte beständig etwas vor sich hin, was ich nicht verstand. Sanft zog er mich in seine Arme und erst, als sein Mund dicht an meinem Ohr war, verstand ich, was er die ganze Zeit sagte – meinen Namen, immer und immer wieder meinen Namen. Er zitterte vor Anspannung und ich konnte seinen jagenden Herzschlag spüren. Ich verspürte keinerlei Schmerzen mehr und es ging mir, so weit ich es in diesem Moment beurteilen konnte, gut. Ich fühlte mich beinahe ausgeruht, wenngleich mir klar war, dass meine Kleidung und meine Haare mir schweißnass am Körper klebten und ich immer noch den Aschegeschmack im Mund hatte . Meine Wahrnehmung war seltsam klar. Es schien, als würde ich klarer hören und intensiver fühlen, aber ich war immer noch geblendet. Eine leise Wut keimte in mir auf , weil mich keiner auf diesen Schmerz während der Prozedur vorbereitet hatte.
    Lennox streichelte meinen Rücken und ich bettete mich an seinem Schlüsselbein. Ich spürte mehr, als ich sah, dass sich die anderen auch um mich versammelt hatten. Langsam konnte ich blinzelnd ihre Gesichter erkennen. Sie starrten mich stumm, mit großen Augen und offenen Mündern an, bis Olivia sich langsam sammelte und sich ihr vertrautes Grinsen zu r echtrückte. Ihre Hand strich über meine Wange.
    »Hanna, du bist wunderschön!« Ich war froh, ihre glasklare Stimme zu hören, obwohl ich den Sinn ihrer Worte noch nicht ganz erfasste. Unsicher lächelte ich schwach und drückte mich weiter in die Geborgenheit von Lennox’ Armen, die mich fest umschlossen.
    Ben sah mich an, als wäre ich ein seltenes Tier und strich sich dabei seine braunen Haare aus dem Gesicht. Sie kräuselten sich rebellisch auf seiner Stirn und er kämpfte sie angestrengt zurück , da sie immer wieder nach vorn fielen .
    »Wie fühlst du dich?«, fragte er, halb unsicher, halb ehrfürchtig. »Ganz gut, glaube ich.« Probehalber bewegte ich mich vorsichtig , spannte meine Muskeln an und machte einen Systemcheck , als mein Blick an meinem nackten Arm hängen blieb. Erstaunt sog ich die Luft scharf ein und schüttelte ihn. Meine Haut war um einiges heller als eh schon, und sie schimmerte. Ich konnte es nicht fassen und ließ meinen Blick am Arm hinab bis zur Hand gleiten. Drehte sie vor meinen Augen hin und her, schwenkte sie rauf und runter, setze mich auf und zog mein T-Shirt hoch. Überall, wo ich meine Haut betrachtete, schimmerte sie perlmuttfarben .
    »Oh, nein … was ist … das ?« Ich verzog entsetzt das Gesicht und sah Ben vorwurfsvoll an. Achselzuckend lächelte er mich fiebrig an. »Es wird vielleicht nicht so bleiben«, brachte er verlegen hervor.
    »Das wäre aber wirklich schade, du musst erstmal deine Haare sehen.« Olivia sah mich mit großen Augen an und griff mir in meine langen Haare. Ich stutzte, als ich sie selber sah. Sie waren

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