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Cherryblossom - Die Zeitwandler (German Edition)

Cherryblossom - Die Zeitwandler (German Edition)

Titel: Cherryblossom - Die Zeitwandler (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Kamp
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versuchte, sie zu schließen, war aber noch nicht genügend ausgereift, um die Heilung voll und ganz zu vollziehen. Die Wunde brach immer wieder auf. Es war möglich, dass eine Arterie getroffen war, die nicht zusammenwachsen wollte. Sie verlor immer wieder ziemlich viel Blut, was mehr als beunruhigend war. Lennox wusste nicht, wie lange es gutgehen und Hanna in keinen zu kritischen Zustand kommen würde. Wobei er sich nicht sicher war, wie kritisch ihr Zustand bereits war. Er musste zu Olivia zurück, aber er konnte schlecht mit diesem Wagen bei ihr vorfahren. Ebenso gut hätte er ein Schild aufstellen können, das ihren Aufenthaltsort preisgab.
    Es waren ganz sicher die Occulus Videns gewesen, die hinter Hanna her waren. Aber warum? Und wer hatte sie verraten? Es war ihm gleich seltsam vorgekommen, dass diese Leute immer dort auftauchten, wo er und Hanna zu finden waren. Sie mussten irgendwelche Kontakte zu Zeitwandlern haben. Dieser fanatische Haufen war unberechenbar. Das letzte Mal, als er mit dieser Gruppe zusammentraf, gab es drei tote Zeitwandler und über fünfzig unschuldige tote Kinder und Frauen. Es war 1921 in Frankreich gewesen. In Ausführung seiner Pflichten gegenüber des Rates hatte er versucht, einer kleinen Gruppe verfolgter Nymphen das Übersetzen nach England zu ermöglichen. In der Nacht vor der Abreise kam es zur Katastrophe. Die Occulus Videns verübten einen Brandanschlag auf das Kloster, in dem die Nymphen untergebracht waren. Es war grauenvoll gewesen .
    N icht s verlief nach Plan , ähnlich wie damals . Es gab so viele Ungereimtheiten, seltsame Ereignisse. Die Artefakte, Dominik Dawn, der nicht zu erreichen war, und jetzt eine Organisation, die sich das Sehende Auge nannte und zum zweiten Mal die Abreise verhinderte. Warum wollten sie Hanna? Wollten sie sie tot oder lebendig?
    Lennox dachte darüber nach, wie er Hanna jetzt sicher zu Olivias Wohnung bringen konnte. Er wollte ungern andere Zeitwandler mit einbeziehen. Schließlich konnte er nicht wissen, wem er wirklich trauen konnte. Als sein Blick auf die Tanknadel fiel, würgte er an einem Fluch und bog auf die Schnellstraße, die ihn direkt zu Arthurs Taxizentrale führte. Sein Handy war ihm im Wasser verlorengegangen, also hatte er keine andere Möglichkeit.
    Erleichtert atmete er auf, als er auf den Hof fuhr und er Arthurs Taxi vor dem Haus stehen sah.
    Eilig stürzte er aus dem Fahrzeug, rannte in die Taxizentrale und sah im nächsten Moment in Arthurs völlig erschrockenes Gesicht.
    »Mein Gott, Lennox! Was machst du hier? Ist das Blut?« Er saß – die Füße auf dem Tisch – auf seiner alten Couch und hatte den Fernseher laufen, den er jetzt nicht mehr weiter beachtete. Die Kippe hing ihm aus dem Mund, die Asche fiel auf sein vergilbtes Hemd und er versteifte sich, als Lennox mit verbissenem Gesichtsausdruck auf ihn zustieß. Er zog ihn unsanft von der Couch, der Tisch kippte mit einem lauten Krachen zu Boden und sein Bier ergoss sich auf den ohnehin mit Flecken besudelten Teppichboden.
    »Ich brauche dein Taxi und deine Verschwiegenheit«, rief Lennox ihm hektisch entgegen und zog Arthur hinter sich her zu dem kleinen Opel draußen auf dem Parkplatz. Lennox öffnete die Autotür und zog Hanna vom Beifahrersitz. Sie schlug einmal kurz die Augen auf und sah ihn mit einem verschleierten Blick an.
    »Es tut weh«, wimmerte sie schwach. Übelkeit stieg in ihm auf, ein Gefühl, das er seit Jahrzehnten nicht mehr verspürt hatte . Mit einem Zittern sank sie wieder in die Bewusstlosigkeit.
    »Mach schon, wir müssen los!«, knurrte er Arthur laut und wütend entgegen. Arthurs Blick verengte sich misstrauisch. »Wer ist das und was genau geht hier vor ? Ich hab keine Kapazitäten für irgendwelche Schwierigkeiten.« Er stierte Lennox argwöhnisch ins Gesicht . Man sah ihm an, dass er überlegte , wie er sich dieser Sache entziehen könnte.
    »Entweder ich schlage dich jetzt sofort nieder und du siehst dein verfluchtes Taxi nie wieder, oder du fährst mich jetzt sofort zu Olivia!« Lennox brüllte ihm voller Zorn ins Gesicht. Arthur wich vorsichtig zurück und hob beschwichtigend die Arme. Lennox’ Blick streifte das blasse Bündel in seinen Armen und Entsetzen machte sich auf seinen Zügen breit. »Sie darf nicht sterben.« Er betonte jedes einzelne Wort ganz genau.
    »Ich fahre euch ins Krankenhaus«, brummte Arthur und schloss sein Taxi auf. Lennox platzierte sich mit Hanna auf dem Rücksitz und rief dabei: »Arthur, nicht ins

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