Cherryblossom - Die Zeitwandler (German Edition)
Krankenhaus, zu Olive. Nun fahr schon!« Der Wagen rollte los und Lennox atmete kurz auf.
»Sie ist ein Dämon in der Wandlung, hab ich recht?« Arthur sah interessiert in den Rückspiegel seines Wagens. »Ich hab noch nie einen gesehen. Ich meine, einen in der Wandlung.« Er machte eine Pause, aber als Lennox nicht antwortete, sprach er unbeirrt weiter und runzelte dabei die Stirn: »Was genau ist sie und wer hat ihr das hübsche Loch in der Brust verpasst?« Lennox sah auf und erhaschte Arthurs neugieriges Gesicht im Rückspiegel.
»Umso weniger du weißt, desto besser. Nur eins musst du wissen: Den kleinen Opel, mit dem ich gekommen bin ... lass ihn verschwinden, wenn du keine Probleme haben willst.« Lennox Stimme war kraftlos und er hoffte sehr, dass er auf seinen alten Freund zählen durfte. Aber Problemen ging Arthur gerne aus dem Weg .
»Du steckst in größeren Schwierigkeiten, wie mir scheint.«
Lennox nickte verhalten und starrte den Rest der Fahrt auf Hannas blasses Gesicht. Er versuchte, den Gedanken, dass sie sterben könnte, nicht zuzulassen, aber er kam immer häufiger und verursachte eine schwebende Leere in ihm. Ihre Augenlider flatterten wieder wild auf und ihr Atem kam unregelmäßig.
Es war bereits drei Uhr morgens, als sie endlich vor Olivias Haus eintrafen. Arthur half Lennox, Hanna ins Haus zu bekommen und hielt die Türen auf. Im ersten Stockwerk öffnete sich die Tür und Olivia stand sprachlos und mit beinahe erschüttertem Gesichtsausdruck in der Tür. Sie zog sich ihren Morgenrock fester um die Schultern und winkte die drei herein. Arthur machte sich steif und schritt langsam zurück. Eine Verabschiedung murmelnd ließ er die anderen in ihrem Dilemma zurück. Die Tür krachte hinter Lennox ins Schloss. Olive dirigierte ihn in Richtung Wohnzimmer, wo er sie ächzend vor Anstrengung auf das Sofa bettete.
»Was zum Teufel ist passiert?« Olivia sah verwirrt auf Hannas Schusswunde und schüttelte den Kopf. »In was stecken wir hier alle drin?«, fragte sie streng. Lennox presste die Hände vor sein Gesicht. »Ich weiß es nicht, aber sie könnte sterben, wenn wir nichts unternehmen. Ihr Körper schafft solch eine Art Verletzung vielleicht noch nicht alleine.« Olivia sah verstört auf Lennox hinunter und sie zog sich einen Moment wortlos zurück. Er hörte sie in der Küche auf und ab wandern, bevor sich ihre Schritte eilig wieder näherten.
»Warum bist du so außer dir? Wenn sie stirbt, sei es drum. Dann ruhe sie halt in Frieden. Oder wird man dich zur Rechenschaft ziehen?« Lennox knurrte zornig auf und raufte sich die Haare. Olivia nahm sich in aller Ruhe ein Glas aus ihrer Vitrine und schenkte sich Cognac ein.
»Ben ist da, vielleicht kann er …« Sie hatte nicht einmal ihren Satz beendet, da fuhr Lennox schon hoch.
»Der Schuldner persönlich, wie praktisch! Warum sagst du das nicht gleich? Wo ist er?« Unbehagen spiegelte sich auf ihre m Gesicht. Unsicher legte sie den Kopf schief und runzelte ihre zarte Stirn.
»Lennox, ich weiß, dass es schwierig zwischen euch ist, seit du ihm und mir damals diesen Gefallen getan hast. Nun, er hat sich tatsächlich nie ganz dankbar gezeigt, aber er ist ein stolzer Mann. Was erwartest du? Du kennst doch die Hexer. « Wütend durchmaß er den Raum und kam auf sie zu. Beschwichtigend hob sie die Hände und lachte befangen auf. »Im Schlafzimmer.«
Lennox sprang auf und rannte mit einem Poltern beinahe die Tür des Schlafzimmers ein. Ben schrak aus dem Schlaf hoch und blinzelte ihn verwirrt an.
»Aufstehen, Hexer, ich hoffe, der Gefallen, den ich dir erwiesen habe, hat sich gelohnt! Du hast zu tun!« Mit Schwung riss Lennox Ben aus dem Bett, der ächzend auf dem Boden aufkam und sich unbeholfen aufrappelte.
»Verdammt, geht es dir noch gut?!«, brüllte er Lennox an. Der wiederum ballte die Faust und trat auf Ben zu. Bevor es zwischen den beiden weiter eskalieren konnte, drängte Olivia sich dazwischen und zischte sie sauer an: »Auf meinem Sofa verblutet ein Mädchen und ich halte den Geruch von Blut in meiner Wohnung nicht länger aus! Ich bin hungrig, also würde jetzt jemand etwas tun!?« Ben sah sie irritiert an und stürzte nach kurzem Zögern in Richtung Wohnzimmer, dicht gefolgt von Lennox, der zwischen zusammengebissenen Zähnen hervorknurrte: »Tu was! Ansonsten wird es dir leidtun.«
»Oh, ja. Unter Druck arbeite ich besonders gut!« Ben funkelte Lennox ironisch an.
Er kniete sich vor das Sofa und fühlte Hannas Puls. Dann
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