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Cherryblossom - Die Zeitwandler (German Edition)

Cherryblossom - Die Zeitwandler (German Edition)

Titel: Cherryblossom - Die Zeitwandler (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Kamp
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grinsenden Hexer. B litzschnell hob Ben seine linke Hand und eine Druckwelle ließ die Bierflasche vor ihm zerspringen. Die Splitter bahnten sich ihren Weg in alle Richtungen mitsamt des restlichen flüssigen Inhaltes, als sie unvermittelt in der Luft schwebend verharrten. Lennox und Olivia hatten beide gleichzeitig die Zeit gestoppt, um sich vor den fliegenden Splittern in Sicherheit zu bringen.
    Die Zeit ruckte vorwärts, als Lennox Ben schon von hinten ergriff und mit einem Poltern zu Boden riss. Der Hexer schrie halb amüsiert, halb ängstlich auf, als er in Lennox’ wütendem Griff auf den Boden sank und ihn mit einer erneuten Druckwelle von sich stieß. Dieser prallte mit einer enormen Wucht in die Küchenzeile, riss polternd mehrere Töpfe zu Boden und kam, wie eine Katze auf allen Vieren und nach Luft ringend, auf dem Boden auf, seinen Gegner mit zornigen Augen fixierend.
    Ben kam blitzschnell auf die Beine und starrte auf Lennox mit einem listigen Funkeln hinab. Der sammelte sich schnell, hielt die Zeit an und sprang auf Ben zu, der ihn erst sah, als der kräftige Kinnhaken ihn schon mit voller Kraft traf. Sie rollten in einem wütenden Knäuel über den Boden, Stühle kippten um, bis überraschend ein eiskalter Wasserschwall die beiden traf und der Balgerei ein jähes Ende setzte. Olivia stand mit Zornesröte im Gesicht über den beiden und hielt einen noch tropfenden Eimer in der Hand.
    »Ich habe Nachbarn und wir haben einen Gast, der Ruhe braucht! Also könntet ihr euch ein wenig zivilisierter auseinandersetzen, sonst muss ich leider einen von euch töten.« Sie lächelte eisig, ließ ihre gespaltene Zunge hervorblitzen und straffte sich.
    »Ich denke, wir sollten uns den eindeutig wichtigen Dingen zuwenden und diese Kindereien lassen.«
    Verachtung huschte kurz über ihre Miene. Das Unverständnis über diese Torheit und Unbeherrschtheit stand ihr deutlich ins Gesicht geschrieben, sie hatten schließlich ganz andere Dinge zu regeln . Sie begann, die Schweinerei in ihrer Küche zu beseitigen. Lennox und Ben guckten sich betreten an und begannen, nachdem sie sich ein wenig abgetrocknet hatten, ebenfalls mit aufzuräumen.
    »Wir sind vielleicht alle ein wenig überreizt«, trällerte Olivia beherrscht und strich sich elegant eine ihrer schwarzen Haarsträhnen hinters Ohr. Sie zauberte ein strahlendes Lächeln auf ihre engelsgleichen asiatischen Züge. »Wenn wir hier fertig sind, gehen Lennox und ich jagen. Danach müssen wir uns dringend überlegen, was weiter zu tun ist.«
    Die Autorität in ihrer Stimme ließ Ben und Lennox zustimmen. Sie versuchten, Blickkontakt zueinander zu vermeiden und sich nicht in die Quere zu kommen.
    »Wir müssen alle unser Wissen offenbaren, vielleicht einmal umdenken und zusammenarbeiten, uns nicht als Konkurrenten sehen.« Sie sah die beiden mit gefährlichem Blick an.
     
    Hanna lag zitternd im Bett und atmete schwer, sie fieberte hoch. Lennox trat vorsichtig näher und setzte sich auf die Bettkante. Ein wütendes Brummen drang über ihre Lippen und er stutzte. Er wrang den feuchten Waschlappen über der Schüssel mit kühlem Wasser aus und tupfte ihr vorsichtig den Schweiß von der Stirn. Nach einer kleinen Auseinandersetzung mit Olive über die Frage, wann sie weitere Pläne schmieden sollten, hatte er durchgesetzt, sich vorerst um Hanna zu kümmern und später wieder dazuzustoßen.
    Ihn hatte nach dem Jagen eine so starke Unruhe gequält, dass er es einfach nicht mehr aushielt, nicht bei ihr zu sein, bis es ihr wieder besser ging. Ben versicherte zwar, dass ihr nichts geschehen konnte, dass es lediglich seine Zeit bräuchte, bis das Fieber sank, aber er konnte nicht anders, er wollte jetzt bei ihr sein. Das Fieber war eine leidige Begleiterscheinung des schnellen Heilens, ob durch Zauber oder durch den Dämon. Wäre sie schon voll ausgereift, hätte sich das Fieber natürlich niemals so schwer und lange gehalten. Er konnte nur versuchen, es erträglicher zu machen. Vorsichtig legte er sich mit aufs Bett und begann, ihr behutsam mit dem kalten Lappen das Gesicht zu kühlen. Ihre feinen blonden Haare klebten in einem spinnennetzartigen Gewirr auf ihrer schweißnassen Stirn. Hanna wand sich unruhig auf der Matratze und ihre Hände hielten dabei verkrampft die Bettdecke. Ihre Augen gingen unruhig unter ihren Lidern, sie träumte schlecht.
    Lennox zögerte nicht länger und spürte ihren Träumen nach, er würde sie ruhiger schlafen lassen, die bösen Träume nehmen und

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