Chicagoland Vampires 01 - Frisch gebissen
schafft, ihren Lehnsherrn und Meister nicht umzubringen, vor allem, wenn er weiter über sie redet, als ob sie nicht im Raum wäre.«
Sie kicherte.
»Genau«, antwortete Ethan lakonisch. »Vergesst das Vermögen der Merits. Offensichtlich liegt ihr wahrer Wert in ihrem erstklassigen Sinn für Humor.«
Im Raum wurde es still, und Mallory legte, offensichtlich Im Raum wurde es still, und Mallory legte, offensichtlich besorgt, die Stirn in Falten. Catcher räusperte sich nervös und knüllte die Folie seines Hotdogs zusammen. Es lag an mir, so schien es zumindest, die Anspannung zu lösen, die die Verwicklung meiner Familie in diese Sache mit sich gebracht hatte.
Ich sah zu ihm hinüber und erkannte, wie Ethans Augen einen gespannten Ausdruck annahmen, als er das, was zunächst als Kompliment gedacht war, bedauerte, gesagt zu haben. Und in Kompliment gedacht war, bedauerte, gesagt zu haben. Und in gewisser Weise, auf verdrehte, typische Sullivan-Art, war es auch ein Kompliment.
»Das war eine der nettesten Sachen, die jemals jemand über mich gesagt hat«, teilte ich ihm mit und wusste, als ich die Worte ausgesprochen hatte, dass sie kaum gelogen waren.
Die Reaktion ließ einen Augenblick auf sich warten.
Und dann lächelte er, dieses sonderbare, verschmitzte Und dann lächelte er, dieses sonderbare, verschmitzte Lächeln, das sich nur am Zucken eines Mundwinkels erkennen ließ. Wegen dieses Lächelns, dieses gottverdammten menschlichen Lächelns, musste ich das unterdrücken, was mich fast in Tränen ausbrechen ließ: ehrliche Zuneigung zu diesem Mann. Ich wandte meinen Blick ab und hasste mich selbst – weil ich ihn nicht hassen konnte, trotz der Dinge, die er sagte, trotz der Dinge, die er tat, trotz der Dinge, die er erwartete.
Ich wollte mit meinen Fäusten auf den Boden schlagen, wie ein kleines Kind, das einen Wutanfall hatte. Warum konnte ich ihn nicht hassen? Warum wusste ich – genauso wie ich wusste, dass ich gerade mit meiner besten Freundin und ihrem Freund auf einem Sofa in seinem Büro saß –, dass meine Unfähigkeit, ihn zu hassen, mir eines Tages richtig Ärger bereiten würde?
Heute würde ein sehr, sehr schlechter Tag werden, und ich war mir nicht sicher, ob es mir wirklich half, das bereits zu wissen.
»Nun«, sagte Catcher und stand plötzlich auf, und seine Stimme durchbrach die angespannte Atmosphäre, die immer noch im Raum herrschte, »wir sollten nach Hause fahren.« Er sah zu mir. »Bald geht die Sonne auf. Willst du mitfahren?«
Ich stand auch auf und fing an, die leeren Verpackungen in die Papiertüten zu stopfen. »Ich bin ebenfalls mit dem Wagen hier. Aber ich sollte mich auch auf den Weg machen. Ich bringe euch nach draußen.« Ich blickte zu Ethan. »Für den Fall , dass wir hier fertig sind?«
Er nickte kurz. »Ich wollte mich mit dir wegen der Ermittlungen unterhalten und welchen Einfluss sie auf das Haus haben, aber ich nehme an, dass das nach diesem Gespräch nicht mehr notwendig ist.« Sein Tonfall wurde weicher. »Es ist spät. Du darfst wegtreten.«
»Ich fahre bei dir mit«, sagte Mallory fröhlich. Ihr Tonfall machte deutlich, dass sie sich mit mir unterhalten wollte.
»Also dann«, sagte Ethan und stand ebenso auf. »Ich danke für das Essen.« Er reichte Catcher die Hand über den Tisch und die zusammengeknüllten Überreste unserer Mahlzeit.
»Also dann«, sagte Catcher. »Können wir noch kurz miteinander sprechen, bevor ich mich auf den Weg mache?«
Ethan nickte, und Catcher drücke Mallory einen Kuss auf die Stirn. »Wir sehen uns zu Hause.«
»Bis gleich«, sagte sie. Ihre Hand glitt über seinen Bauch, als sie sich nach oben streckte, um ihn zu küssen. Nach ihrer Verabschiedung drehte sie sich zu mir, lächelte und hielt mir ihre Hand hin. »Lassen wir die Jungs aufräumen!«
Das taten wir auch und ließen sie zu beiden Seiten des Sofatischs stehen, Servietten, Pappbecher und Papiertüten voller Müll zwischen ihnen. Sie hakte sich bei mir ein, und wir verließen Haus Cadogan. Schweigend gingen wir den Block entlang zu meinem Wagen und sagten auch kein Wort, bis wir einen Block weit gefahren waren.
»Merit, du hast eine ziemlich schlechte Erfolgsbilanz bei Jungs.«
»Fang nicht damit an!« Ich packte das Lenkrad ein wenig fester. »Ich hab keine Schwäche für Ethan.«
»Du hast etwas, das dir ins Gesicht geschrieben steht. Ich dachte ja, das wäre eine rein körperliche Sache.« Sie schüttelte den Kopf. »Aber was immer da gerade abgelaufen
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