Chicagoland Vampires 01 - Frisch gebissen
ich von ihr ein viertes erhielt.
Catcher lachte leise. »Du scheinst dich nach Proteinen zu sehnen.«
»Wie ein Formwandler«, warf Jeff mit einem wölfischen Grinsen ein. Und das ließ mich über etwas nachdenken.
Ich knabberte an einer Toastscheibe. »Jeff, in was für ein Tier verwandelst du dich eigentlich?«
Er und Catcher tauschten einen argwöhnischen Blick aus, der mich zu dem Schluss kommen ließ, dass ich mir einen weiteren übernatürlichen Fehltritt geleistet hatte. Innerlich wiederholte ich mein Bedürfnis, einen Ratgeber in die Hände zu bekommen. Zur Hölle – ich würde ihn selbst schreiben, wenn es darauf ankäme.
»Habe ich schon wieder die falsche Frage gestellt?«, fragte ich und nahm einen weiteren Bissen. Meinem Appetit hatte meine soziale Unbeholfenheit nichts anhaben können.
»Einen Formwandler nach seinem Tier zu fragen, ist genauso, wie ein Lineal zur Hand zu nehmen und jemanden zu bitten, sein Ding rauszuholen«, sagte Catcher.
Schon landete mein Toast in der Luftröhre. Ich hustete angestrengt und musste die Hälfte meines Orangensafts trinken, um wieder Luft zu bekommen. »Alles in Ordnung«, sagte ich zu Mallory, die mir helfen wollte. »Alles in Ordnung.« Ich schenkte Jeff ein schüchternes Lächeln. »Tut mir leid.«
Er strahlte. »Oh, ich bin nicht beleidigt. Ich könnte ihn dir zeigen. Ich glaube, er würde dir ziemlich gefallen.«
Ich hielt eine Hand hoch. »Nein.«
Jeff zuckte mit den Achseln, den Mund voller Ei und offensichtlich unbeeindruckt.
Catcher nippte kurz an seinem Kaffee und tunkte dann eine Toastecke in das restliche Eigelb auf seinem Teller. »Was deine Unwissenheit betrifft, könntest du schnell Abhilfe schaffen.«
»Und wie soll das gehen?«, fragte ich, während ich meinen Teller von mir wegschob. Ich hatte fünf Würstchen – meine drei eigenen und zwei stibitzte –, drei Eier und vier Toasthälften gegessen und meinen Hunger gerade mal annähernd gestillt.
Aber Fette, Kohlenhydrate und Proteine mit rund zweitausend Kalorien waren definitiv die Obergrenze für eine Mahlzeit. Ich würde mir später noch eine Kleinigkeit zu essen holen und fragte mich, wie lange Giordano’s wohl geöffnet hatte. Oder wie die Öffnungszeiten von Superdawg waren. Hotdogs und Fritten – hm, das hörte sich lecker an.
»Lies den Kanon«, antwortete Catcher und unterbrach meine kleine Träumerei. »Dort bekommst du alle Fragen beantwortet, was die Übernatürlichen angeht, einschließlich al dem Zeug, das du eigentlich schon über Vampire wissen solltest. Es hat schon seinen Grund, warum sie den Kanon verteilen, weißt du?«
Ich trommelte mit den Fingern auf den Tisch – in Gedanken bei einem Hackneyburger mit Blauschimmelkäse – und verzog das Gesicht. »Ja, natürlich, aber ich war beschäftigt – habe Morddrohungen bekommen, meinem Meister in den Arsch getreten, trainiert.«
»Jetzt hast du endlich eine Ausrede, dir ein Black-Berry zu kaufen«, meinte Mallory und nahm einen Schluck aus ihrem rautenförmig gemusterten Plastikbecher mit Orangensaft.
Ich blickte sie kurz mürrisch an und klimperte dann mit den Wimpern in Richtung Catcher. »Also, wie geht es nun mit Mallory weiter?«
Mallory sah mich finster an. Catcher ignorierte den Blick.
»Jetzt, wo man sie identifiziert hat, wird der Orden sie ansprechen. Sie wird eine Ausbildung erhalten, einen Mentor zugeteilt bekommen – nicht mich«, stellte er fest und warf ihr einen Blick zu. »Sie muss einen Eid ablegen, ihre Zaubermacht niemals zugunsten des Bösen einzusetzen« – er schlug ein melodramatisches Kreuz über seinem Herz –, »sondern nur für das Gute.«
»Hast du das getan?«, fragte ich ihn. »Hast du deine Zaubermacht für das Böse eingesetzt, nicht für das Gute?«
»Nein.« Mehr sagte er nicht. Er warf seine Serviette auf den Teller.
»Warum jetzt?«, fragte Mallory. »Wenn ich so mächtig bin, warum sind sie erst jetzt an mir interessiert? Warum hat man mich nicht vorher entdeckt?«
»Pubertät«, meinte Catcher und lehnte sich in den Sitz zurück. »Du hast deine Kräfte gerade erst erhalten.«
Ich lachte prustend. »Und da denkt man, mit seltsamer Körperbehaarung und Pickeln wäre das Schlimmste überstanden.«
Mallory rammte mir ihren El bogen in den Magen. »Was für Mallory rammte mir ihren El bogen in den Magen. »Was für Mallory rammte mir ihren El bogen in den Magen. »Was für Kräfte? Ich laufe ja nicht gerade mit einem Zauberstab durch die Gegend und wedele damit
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