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Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse

Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse

Titel: Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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würde, der sich genauso schnell wie ich bewegte.
    Nachdem er mir die Grundlagen einer zweiten Katareihe beigebracht hatte, bei der ich das Schwert nur mit einer Hand führte, entließ er mich.
    »Du scheinst mir Fortschritte zu machen«, sagte er, als er sich auf der blauen Matte niedergelassen und die Hilfsmittel vor sich hingelegt hatte, mit denen er sein Katana reinigte.
    »Danke«, sagte ich und ließ ein Stück Reispapier über die geschärfte Schwertklinge gleiten.
    »Die spannende Frage, die ich mir allerdings stelle, ist, warum du es beim Zweikampf an dieser Art Begeisterung fehlen lässt?«
    Ich warf ihm einen Blick zu und bemerkte, dass seine Augen weiterhin auf sein Schwert gerichtet waren. Er hatte offensichtlich nicht verstanden, dass ich mich doppelt so hart anstrengen musste, seinem Training gerecht zu werden. Und ich hatte mich bereits entschlossen, ihm nichts zu erzählen, also entschied ich mich, ihm die Antwort schuldig zu bleiben. Wir schwiegen einen Augenblick lang, säuberten unsere Klingen, und ich weigerte mich, ihm zu antworten.
    »Keine Antwort?«, fragte er schließlich.
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Du bist genauso stur wie sie, das schwöre ich vor Gott.«
    Kommentarlos ließ ich mein Schwert in seine Scheide gleiten, obwohl ich seine Meinung teilte.
    Kapitel Fünfzehn
    Ich hätt’ getanzt heut’ Nacht
    Nach meiner Rückkehr duschte ich und zog frische Unterwäsche, das Oberschenkelholster und die Riemchenstöckelschuhe an. Ich entschloss mich, heute aufzurüsten, und drehte meine Haare zu einem tief sitzenden Knoten. Nachdem ich die Grundlagen hinter mich gebracht hatte, glitt ich vorsichtig in das Kleid hinein. Auch wenn die Leute wenig Zeit dafür gehabt hatten, passte mir das Kleid wie angegossen, und es war ein Traum. Blasse Haut, dunkle Haare, glänzende Lippen, schwarzes Kleid. Ich sah wie eine exotische Prinzessin aus. Eine Vampirprinzessin.
    Doch der bittere Nachgeschmack meines Streits mit Mallory ließ das Märchen ein wenig verblassen.
    So bereit, wie ich es nur sein konnte, schnappte ich mir meine Unterarmtasche und die Schwertscheide, um nach unten zu gehen, wo Mallorys Teufel auf mich wartete.
    Er stand in der Eingangshalle, die Hände in den Taschen, und seine schlanke Gestalt war in einen Smoking gehüllt. Schwarz, mit perfekter Schulterbreite und einer genauso makellosen Fliege um den Hals. Er trug seine goldenen Haare, die sein Gesicht, seine perfekten Wangenknochen und smaragdgrünen Augen einrahmten, offen. Er war fast zu gut aussehend, auf unerreichbare Weise gut aussehend, er hatte das Gesicht eines Gottes – oder von etwas viel Böserem.
    »Was ist los?«, fragte er, ohne aufzublicken.
    Ich ließ die letzte Treppenstufe hinter mir und schüttelte den Kopf. »Ich möchte nicht darüber sprechen.«
    Das ließ ihn seinen Kopf heben, und sein Mund öffnete sich leicht, als er die Seide, die sich an meinen Körper schmiegte, betrachtete. »Das ist ein sehr hübsches Kleid.« Er sprach sehr leise, was seine Stimme umso männlicher wirken ließ.
    Ich nickte und ignorierte den Unterton. »Sind wir so weit?«
    Ethan neigte den Kopf zur Seite. »Bist du so weit?«
    »Lass uns einfach gehen.«
    Ethan zögerte, nickte dann und wandte sich zum Ausgang.
    Er überließ mich den größten Teil unserer Fahrt nach Oak Park, die wir wesentlich schneller hinter uns brachten als die Fahrt zum Anwesen der Breckenridges, meinem Schweigen. Aber obwohl er das Gespräch mit mir nicht suchte, warf er mir wiederholt Blicke zu – verstohlene Blicke, die sich auf mein Gesicht richteten und seine Verwirrung zum Ausdruck brachten, und einige anzüglichere, die zu anderen Stellen meines Körpers wanderten.
    Ich bemerkte sie durchaus, beachtete sie aber nicht weiter. In der Stille des Wagens ließ ich mir mein Gespräch mit Mallory immer wieder durch den Kopf gehen. War ich dabei zu vergessen, wer ich gewesen war, was für ein Leben ich vor Haus Cadogan geführt hatte? Ich kannte Mallory seit drei Jahren. Klar hatten wir uns in dieser Zeit das ein oder andere Mal gezankt, schließlich wohnten wir zusammen. Aber so einen Streit hatten wir noch nie gehabt. Es hatte nie Diskussionen gegeben, während derer wir die Entscheidung der anderen infrage gestellt hätten, während derer wir unsere Rolle im Leben der anderen infrage gestellt hätten. Dies hier war etwas anderes. Und ich befürchtete, dass es nur der Vorbote für weiteres Ungemach war. Für die langsame Auflösung einer Freundschaft, die

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