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Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse

Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse

Titel: Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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stehen.
    Ethan stand auf dem Kies der Auffahrt neben dem Wagen und wartete auf mich. Er blickte hinauf zum Mond, der das Haus in Schatten hüllte. Als ich den Kies betrat, senkte er den Blick.
    »Fertig?«, fragte er.
    Ich nickte und folgte ihm zum Wagen.
    Die Stimmung während der Rückfahrt nach Hyde Park war noch düsterer als auf der Fahrt zu meinen Eltern. Ich starrte schweigend aus dem Fenster und ließ die Ereignisse vor meinem geistigen Auge Revue passieren. Heute Abend hatte ich es dreimal geschafft, andere Leute zu verprellen. Mallory. Catcher. Morgan. Und für was? Oder noch besser, für wen? Schob ich jeden von mir weg, nur um Ethan näherkommen zu können?
    Ich sah zu ihm hinüber. Er hatte den Blick auf die Straße gerichtet, und seine Hände lagen ruhig auf dem Lenkrad. Die Haare hatte er hinter die Ohren geschoben, und er konzentrierte sich mit gerunzelter Stirn auf die Straße. Ich hatte mein Leben als Mensch für diese Person aufgegeben; nicht freiwillig natürlich, aber dennoch. Gab ich alles andere auch auf? Die Dinge, die ich über die Wandlung hinaus behalten hatte – mein Zuhause in Wicker Park? Meine beste Freundin?
    Ich seufzte und sah wieder aus dem Fenster. Ich ging davon aus, dass ich auf diese Fragen heute Abend keine Antworten mehr erhalten würde. Ich war gerade mal zwei Monate alt – als Vampirin. Vor mir lag noch eine Ewigkeit mit Ethan.
    Als wir das Haus erreichten, parkte Ethan den Wagen, und wir gingen gemeinsam die Treppe hinauf.
    »Was soll ich tun?«, fragte ich, als wir im Erdgeschoss ankamen. Nicht, dass ich im Namen Cadogans und seines Meisters nicht schon mehr als genug getan hätte.
    Er runzelte die Stirn und schüttelte dann den Kopf. »Halt mich auf dem Laufenden, wie Jeff mit der E-Mail vorankommt. Die Meister werden in ihren Häusern Nachforschungen anstellen; ich selbst werde einige Anrufe tätigen, bevor sie hier ankommen. In der Zwischenzeit …« Er hielt kurz inne, als ob er sich über meine Fähigkeiten Gedanken machte. »… versuchst du es mit der Bibliothek. Schau, ob du dort etwas entdecken kannst.«
    Ich hob die Augenbrauen. »Die Bibliothek? Wonach soll ich suchen?«
    »Du bist die Akademikerin. Finde es selbst heraus, Hüterin!«
    Ich hatte im Laufe meines Lebens genügend Erfahrungen gesammelt, um zu wissen, dass ein Abendkleid nicht die richtige Kleidung für wissenschaftliche Forschung war. Daher suchte ich mein Zimmer auf, um mich umzuziehen, und tauschte die Seide gegen Jeans und ein kurzärmeliges schwarzes Oberteil aus. (Eine altmodische Uniform war meiner Meinung nach auch nicht für die Forschung geeignet.) Ich war erleichtert, physisch erleichtert, das schwarze Kleid wieder in den Schrank hängen zu können, Jeans anzuziehen und mein Katana in die Hand zu nehmen. Es fühlte sich gut an – beruhigend, als ob ich ein Kostüm ausgezogen hätte und mich endlich wieder in meiner eigenen Haut wohlfühlen könnte. Ich stand einen Augenblick lang in meinem Zimmer, die linke Hand auf der Schwertscheide, die rechte Hand am Griff, und atmete einfach nur.
    Als ich wieder ruhiger und erneut bereit war, mich der Welt zu stellen, nahm ich mir einige Stifte und Notizblöcke zur Hand und freute mich auf meine ganz eigene Art der Nachforschungen.
    Je länger ich darüber nachdachte, umso mehr stimmte ich Ethan zu, dass Celina ihre Hand im Spiel haben musste. Wir hatten zwar nur wenige Beweise, aber das hier war einfach genau ihr Stil – Zwietracht säen, die Figuren auf dem Spielbrett in Bewegung setzen und den Kampf einfach ausbrechen lassen. Ich wusste zwar nicht, wo und wie Kelley in das Gesamtbild passte oder ob sie überhaupt in das Gesamtbild passte, aber meine Fähigkeiten als Privatdetektiv ließen nun mal zu wünschen übrig.
    Was ich aber tun konnte, war nachzuforschen, zu analysieren, die Bibliothek nach Informationen zu durchsuchen, die uns einen Hinweis liefern konnten – zu Celinas Plänen, ihren Beziehungen, ihrer Geschichte. Ob es uns auf lange Sicht helfen würde, musste sich erst noch herausstellen, aber damit bewies ich Eigeninitiative, und es war etwas, das ich beherrschte.
    Und was ich für noch wichtiger hielt, war: Es war etwas, auf das ich mich völlig einlassen konnte, das mich an andere Dinge gar nicht erst denken ließ. Nicht an Morgan und das, was als das unausweichliche Ende unserer Beziehung zu bezeichnen war. Nicht an Ethan und die gegenseitige Anziehung, die immer noch zwischen uns existierte, so unvernünftig sie auch sein

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