Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse

Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse

Titel: Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
Vom Netzwerk:
Abneigung, die ich gegen meinen Vater hatte.
    Ich hatte die Annahme meines Vaters, was ich meiner Familie »schuldete«, schnell ins rechte Licht gerückt, sodass er sich nun sicherlich fragte, warum ich zurückkehrte. Aber ich ging auch davon aus, dass er direkt von Überraschung zu Schadenfreude wechselte, wenn er glaubte, ich wäre bereit, Robert zu helfen, Beziehungen zu den Übernatürlichen aufzubauen.
    »Das hört sich nicht schlecht an«, sagte Ethan. »Und wenn du uns ein Treffen mit deinem Vater zusichern kannst, woran du heute Abend arbeiten wirst, dann wirst du ihm ein erstklassiges Angebot machen können.«
    Nun war ich an der Reihe, höhnisch die Augenbrauen zu heben. »Und was sollte ich ihm anbieten?«
    »Mich natürlich.«
    Hm. Das war genau die Sorte Überheblichkeit, von der ich eben gesprochen hatte.
    Luc sah mich an. »Du solltest deine Familie bei der nächsten Gelegenheit anrufen. Sag ihr, dass du in ihren Schoß zurückkehren willst. Frag sie, ob in nächster Zeit irgendwelche vielversprechenden gesellschaftlichen Ereignisse anstehen.«
    »Jawohl, Herr Hauptmann.«
    »Nun, wo wir uns für eine Strategie entschieden haben«, sagte Ethan mit einem Schlag auf sein Knie und stand auf, »dürft ihr wegtreten. Luc, kümmere dich um die Sachen, die wir besprochen hatten.«
    Die Sachen, die sie besprochen hatten? Was denn, vor diesem Gespräch?
    »Augenblick mal«, sagte ich und deutete mit dem Finger auf Ethan, der zu seinem Schreibtisch zurückkehrte. »Wie viel von dieser netten, kleinen Strategie hattet ihr beide bereits beschlossen, bevor ich hereinkam?«
    Ethan warf Luc einen nachdenklichen Blick zu. »Was meinst du, Lucas? Alles?
    »So ziemlich«, bestätigte Luc mit einem Nicken.
    »Unterschätze niemals die Bereitschaft deiner Mitarbeiter, sich zu engagieren«, sagte Ethan mit einem selbstgefälligen Lächeln, das selbst Gordon Gecko aus Wall Street die Schamröte ins Gesicht getrieben hätte. Ich schnaubte.
    Luc, dieser Verräter, schnappte sich eine Selleriestange von unserem Gemüseteller, stand vom Sofa auf und tätschelte mir im Vorbeigehen die Schulter, eine Geste, die zu gleichen Teilen Herablassung und Kameradschaft ausdrückte. »Aber vielen Dank, dass du zu unserer kleinen Party dazugestoßen bist, Hüterin. Wir wissen es zu schätzen, dass du uns einige Minuten deiner kostbaren Zeit schenken konntest.«
    Ethans Stuhl quietschte, als er sich hinter seinen Schreibtisch setzte, mit einer Hand durchs Haar fuhr und auf den Monitor vor sich blickte.
    »Falls wir hier fertig sind«, sagte ich, »gehe ich wieder nach oben.«
    Luc machte es sich auf dem Stuhl vor Ethans Schreibtisch gemütlich, während Ethan seine E-Mails las oder was ihn auch immer am Computer beschäftigte. Seine Hände schwebten über der Tastatur und flogen dann wie die eines Pianisten über sein Instrument. »Mach das, Hüterin. Mach das.«
    Luc knabberte am Rest seiner Selleriestange und winkte mir dann damit zu. »Ich wünsche dir einen schönen Abend, mein Sonnenschein.«
    Ich überließ sie ihrer Schadenfreude.
    Kapitel Fünf
    Und das nennt sich Freiheit
    Am Telefon zu quatschen war nie mein Ding gewesen. Als Kind gab es für mich nichts anderes als Bücher und Ballett, und als Teenager gehörte ich nicht zu der Kategorie, die sich einen ganzen Abend lang damit beschäftigte, ein kabelloses Telefon ans Ohr zu drücken. Was bedeutete, dass ich mich niemals richtig daran gewöhnt hatte. Natürlich hatte ich meine älteren Geschwister von Zeit zu Zeit angerufen, Robert und Charlotte, um mal nachzufragen, wie es ihnen ginge. Natürlich hatte ich Mallory angerufen, um mich mit ihr zum Mittagessen in Downtown zu verabreden, als ich noch an der Uni war, aber Joshua und Meredith Merit anzuquatschen, das stand auf einem ganz anderen Blatt. Da es fast Mitternacht war, hatte ich selbstverständlich eine gute Chance, dass sie bereits zu Bett gegangen waren, um Kraft für einen weiteren Tag unter den oberen Zehntausend Chicagos zu schöpfen.
    Diese innere Debatte – schlafen sie schon, oder schlafen sie nicht? – brachte mich dann auch dazu, mich nach der Rückkehr in mein Zimmer erst einmal eine Stunde lang mit einem Buch und einem Müsliriegel zu beschäftigen. Erst, als mir klar wurde, dass ich es nicht länger aufschieben konnte, machte ich es mir im Schneidersitz auf meinem Bett gemütlich, starrte auf den Hörer in meiner Hand und verfluchte den Augenblick, als ich Ethan Sullivan die Treue geschworen hatte.
    Ich atmete

Weitere Kostenlose Bücher