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Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse

Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse

Titel: Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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führen, so war sie doch immer noch eine Dupree, ein Mitglied dieser Familie, die sich unter den oberen Zehntausend der Chicagoer Gesellschaft befand.
    »Christine kann das nicht. Du hast die Stärke, um dich selbst zu verteidigen. Die hat sie nicht.« Mit verschränkten Armen beugte Ethan sich vor und flüsterte mir ins Ohr: »Ich kann dir befehlen, diese Aufgabe zu übernehmen. Ich kann dir befehlen, deine Rolle zu akzeptieren, die du bei der Aufnahme in dieses Haus angenommen hast. Oder du kannst diese Aufgabe freiwillig übernehmen.«
    Er richtete sich wieder auf und bedachte mich mit einem Blick, der deutlich machte, wie viel Wahlmöglichkeit ich hatte. Er ließ mir zwar die Möglichkeit, mich zu entscheiden, aber er hatte recht – ich hatte vor ihm und Luc und den anderen geschworen, das Haus zu beschützen, selbst wenn das bedeutete, Dolce & Gabbana zu tragen und an Abendgesellschaften teilzunehmen.
    Iiiih! Abendgesellschaften. Zickige Leute. Unbequeme Schuhe. Butler, aber noch nicht einmal diese trainierten Äffchen. Innerlich verabschiedete ich mich bereits von meinen Freitagabenden und beugte mich seinem Willen. »Gut. Ich mach’s.«
    »Ich wusste, dass ich mich auf dich verlassen kann. Und das Ganze hat ja auch seine Vorteile.«
    Ich blickte ihn fragend mit erhobenen Augenbrauen an.
    »Du wirst mich mitnehmen dürfen.«
    Ich hätte ihn fast angeknurrt und verpasste mir geistig einen Tritt, weil ich nicht vorhergesehen hatte, dass das auf mich zukam. Wenn sich Ethan bei der (menschlichen) Chicagoer Gesellschaft einschmeicheln wollte, welch besseren Weg hätte er wählen können als über mich?
    »Geschickt«, kommentierte ich trocken und warf ihm einen kühlen Blick zu.
    »In vierhundert Jahren habe ich das eine oder andere gelernt«, lautete seine vornehme Antwort. Dann klatschte er in die Hände. »Ich denke, es wird Zeit für eine Strategie.«
    Wir nahmen in der Sitzecke in Ethans Büro Platz und aßen Gemüse und Hummus, was ich in der Küche bestellt hatte. Ethan rümpfte über das Gemüse die Nase, aber ich war am Verhungern, und er hielt mich satt schon für launisch genug, als dass er mein Nörgeln aufgrund niedrigen Blutzuckers riskieren wollte. Also knabberte ich an Selleriestangen und Karotten, während wir uns über eine Karte mit verschiedenen Chicagoer Locations, wo angeblich Raves stattfanden, beugten und unsere Pläne schmiedeten. Dazu gehörte ein Club in Urbana, ein ziemlich teures Wohnhaus in Schaumburg und eine Bar im Lincoln Park. Offensichtlich eignete sich jeder dieser Orte für einen Aderlass.
    Während wir uns über die ausgebreiteten Informationen beugten, fragte ich mich laut: »Wenn ihr all diese Informationen über die Raves bereits hattet, warum habt ihr sie nicht gestoppt?«
    »Wir hatten nicht alle Informationen«, sagte Luc und blätterte einige Dokumente durch.
    »Und warum habt ihr sie jetzt?«, fragte ich.
    Der Anblick leichten Widerwillens auf Ethans Gesicht verriet ihre Herkunft. Nun, nicht nur das, sondern auch die Tatsache, dass ein brauner Umschlag zu sehen war, an dem ein Stück roter Faden hing, während Luc die verstreuten Papierstapel eingehend studierte. Ich konnte die Worte STUFE EINS entziffern, die auf die Vorderseite gestempelt waren. Volltreffer.
    »Ihr habt das Büro des Ombudsmanns angerufen«, lautete meine Schlussfolgerung. »Sie hatten die Akte vorliegen, oder sie haben euch die Nachforschungen abgenommen. Das sind die Sachen, die ich euch eben mitgebracht habe.«
    Stille. Dann: »Das haben wir.« Ethans Antwort fiel sehr knapp aus, und sein Blick sprach Bände. Obwohl er anscheinend nicht zu stolz war, um Informationen zu betteln, und trotz der Tatsache, dass er und Catcher Freunde waren (der etwas ungewöhnlicheren Art), war Ethan kein besonders großer Fan des Ombudsmanns. Ihm gefiel die enge Verbindung des Büros zu Bürgermeister Tate nicht, dessen Haltung zum »Vampirproblem« alles andere als deutlich war. Tate hatte sich praktisch geweigert, mit den Meistern der Häuser zu sprechen, selbst nachdem sie in die Öffentlichkeit getreten waren und obwohl die städtische Verwaltung schon seit Jahrzehnten von ihnen gewusst hatte.
    Das Celina-Fiasko hatte die Beziehungen zwischen Cadogan und dem Ombudsmann auch nicht gerade verbessert. Das Greenwich Presidium hatte Chicagos Zuständigkeit nicht anerkannt, ungeachtet der Schwere ihrer Vergehen. Da sie ein Mitglied des Presidium war, ging dieses davon aus, dass sie Anspruch auf gewisse Zugeständnisse

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