Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse

Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse

Titel: Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
Vom Netzwerk:
jeden Fall tausendmal leichter, das Ganze in einem schönen Kleid anzugehen als mit all dem, was sich verschämt in meinem Kleiderschrank verbarg.
    Also sagte ich nur: »Vielen Dank.«
    Er sah nach unten und schob seinen Hemdsärmel hoch, um einen Blick auf eine breite silberne Uhr zu werfen. »Du wirst in deinem Kleiderschrank passende Schuhe finden. Ich habe Helen sie gestern Nacht vorbeibringen lassen. Wie du sicherlich weißt, brauchen wir recht lange bis Loring Park und müssen daher bald los. Ich erwarte dich in einer halben Stunde unten.«
    »In einer Dreiviertelstunde« entgegnete ich ihm und meinte nur, als er eine Augenbraue hob: »Ich bin ein Mädchen.«
    Sein Gesichtsausdruck war wieder völlig neutral. »Ich bin mir dessen bewusst, Hüterin. Vierzig Minuten.«
    Ich salutierte zackig, nachdem er sich umgedreht hatte und den Flur entlangschritt, und schloss die Tür. Ich war doch neugierig geworden, ging zum Bett und legte die Kleiderhülle ab. Mit der Hand am Reißverschluss sagte ich: »Fünf Dollar, dass es schwarz ist wie die Nacht.« Ich zog den Reißverschluss hinunter.
    Ich hatte recht.
    Es war schwarzer Taft, ein Cocktailkleid mit tailliertem Oberteil und einem schwingenden Rock, der kurz über den Knien aufhörte. Der Taft war zu sauberen Falten plissiert, die das klassische kleine Schwarze zu etwas viel Frecherem machten.
    Frech oder nicht, es war trotzdem verstaubter als meine üblichen Jeans und Puma-Schuhe. Das war das Kleid, das ich zehn Jahre lang erfolgreich an mir hatte verhindern können.
    Ich zog es aus der Hülle und von seinem Kleiderbügel, um es mir vor dem Ganzkörperspiegel an die Brust zu halten. Ich sah mit achtundzwanzig genauso aus wie mit siebenundzwanzig. Doch meine glatten Haare hatten einen dunkleren Ton angenommen, meine Haut war heller geworden. Falls nicht ein unbedachter Ausflug in die Sonne dazwischenkam oder ein kleiner Unfall mit dem falschen Ende eines Katana oder eines Espenpflocks, würde ich für den Rest meines Lebens so aussehen wie in diesem Augenblick – wie mit siebenundzwanzig Jahren, als Ethan mich verwandelte. Für die Ewigkeit, wenn ich es so lange durchhielt. Das hing natürlich davon ab, wie viele Feinde ich mir machte und wie viele Opfer ich Haus Cadogan bringen musste.
    Und Ethan.
    Mit diesem Gedanken atmete ich langsam aus und betete schweigend um Geduld. Ich breitete das Kleid wieder auf dem Bett aus und ging ins Badezimmer, um zu duschen, während die Uhr unaufhörlich weitertickte.
    In diesem uralten Haus war es keine Überraschung, dass es dauerte, bis sich das Wasser erhitzte. Ich stieg in die klauenbewehrte Badewanne, zog den Duschvorhang um mich, tauchte meinen Kopf unter das Wasser und genoss die Hitze. Ich vermisste das Tageslicht und die Möglichkeit, in der Wärme eines Frühlingstags zu stehen, mein Gesicht zur Sonne erhoben, ihre Hitze genießend. Nun war ich auf Neonleuchten und Mondlicht angewiesen, aber eine heiße Dusche war ein überraschend brauchbarer Ersatz.
    Ich blieb so lange unter der Dusche, bis das kleine Badezimmer komplett mit Wasserdampf eingenebelt war. Nachdem ich die Badewanne verlassen hatte, trocknete ich mich ab, wickelte ein Handtuch um mein Haar und legte mein Ensemble zurecht. Die Schuhe, von denen Ethan gemeint hatte, sie würden auf mich im Kleiderschrank warten, waren vorsichtig in weißes Seidenpapier eingeschlagen und dann in eine glänzend schwarze Schachtel gelegt worden. Ich packte sie aus. Es waren Ausgeh-Pumps, ein Arrangement aus hauchdünnen Riemen über acht Zentimeter hohen, nadelspitzen Absätzen.
    Ich zog sie an ihren Riemen heraus, ließ sie in der Luft baumeln und begutachtete sie, während sie sich vor mir drehten. Ich hatte en pointe getanzt, aber während meiner Doktorandenzeit hatte ich mich an Converse und Puma gewöhnt, nicht an Louboutin und Prada. Ich würde Ethan den Gefallen tun und sie tragen, aber ich hoffte wirklich, dass es auf dem Anwesen der Breckenridges nicht zu einem Wettlauf käme.
    Ich legte Dessous zurecht, richtete meine Haare und trocknete sie und trug Make-up auf. Lipgloss. Mascara. Rouge, da es sich um einen besonderen Anlass handelte. Als meine dunklen Haare glänzten, band ich sie zu einem hoch sitzenden Pferdeschwanz zusammen, während mir mein Pony in die Stirn fiel. Meiner Ansicht nach wirkte das modern genug, um zu dem aufregenden Cocktailkleid und den Pumps zu passen.
    Ich betrachtete mich im Spiegel und war über das Ergebnis freudig überrascht. Ich strahlte

Weitere Kostenlose Bücher