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Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse

Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse

Titel: Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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zweiten Stock war Lärm zu hören, eine laute Mischung aus Stimmen und Fernsehgeräuschen. Ich klopfte und öffnete die Tür, als mich Lindsey hereinbat (»Schaff deinen Hintern hier rein, Hüterin!«).
    In dem kleinen Raum, der mit zahlreichen Möbelstücken und Lindseys auffälliger Deko vollgestopft war, drängten sich die Vampire. Ich zählte sechs, einschließlich Lindsey und Malik, die auf dem Bett lümmelten. Kelley und der neue Vampir Connor (gleichzeitig auch Lindseys aktueller Geliebter) saßen neben zwei Vampirinnen auf dem Fußboden, die ich beide nicht kannte. Alle sechs starrten auf einen kleinen, runden Fernseher, der auf Lindseys Bücherregal stand. Auf der Mattscheibe kritisierten sehr schlanke Leute lautstark den Modegeschmack einer dicken, aufgeregten Frau, die ein Kleid mit Augenkrebs erregenden Farben trug und genauso viel austeilte, wie sie einsteckte.
    »Tür«, sagte Kelley, ohne mich anzusehen. Ich gehorchte und schloss sie.
    »Hock dich hin, Hüterin«, wies mich Lindsey an und klopfte leicht auf das Bett neben sich. Sie rutschte ein Stück von Malik weg, damit ich zwischen ihnen Platz nehmen konnte. Ich trat vorsichtig über Vampire und eine halb leere Pizzaschachtel, die meinen Magen auf eine Weise knurren ließ, wie es Blut nie schaffte, und kletterte auf das Bett. Da ich meinen Sitzplatz mit dem Kopf voran einnehmen und mich dann vorsichtig drehen musste, entschuldigte ich mich bei Malik und Lindsey für die Tritte und Stöße, die ich ihnen währenddessen verpasste. Ich vernahm Grunzen und Stöhnen, ging aber davon aus, dass sie mit der Sendung zu tun hatten, die offenbar auf einen Höhepunkt gegenseitiger Beschimpfungen zusteuerte.
    »Das sind Margot und Katherine«, sagte Lindsey und zeigte auf die mir unbekannten Vampirinnen auf dem Fußboden. Margot, eine auffallend gut aussehende Brünette mit eckigem Haarschnitt und einem Pony, der in einem Punkt zwischen ihren bernsteinfarbenen Augen zusammenlief, drehte sich um und winkte mir zu. Katherine, die ihre hellbraunen Haare zu einem hohen Knoten hochgesteckt hatte, drehte sich ebenfalls um und lächelte mich an.
    »Merit«, sagte ich und winkte zurück.
    »Sie wissen, wer du bist, Denkerin. Und Connor und Kelley kennst du ja schon«, fügte Lindsey hinzu, als ich mich richtig hingesetzt hatte: ein Kissen zwischen mir und der Wand, Beine übereinandergeschlagen, eine kleine, leidenschaftliche Reality-Show knapp zwei Meter vor mir im Fernseher.
    Connor warf mir einen Blick zu und grinste. »Gott sei Dank bist du endlich hier. Ich war der jüngste Mensch hier im Zimmer, und zwar mit Abstand. Fünfzig Jahre Abstand.«
    »Es tut mir leid, dir das antun zu müssen, mein kleiner Leckerbissen«, sagte Lindsey, »aber du bist kein Mensch mehr.« Sie verlangte nach Pizza, und jemand reichte ihr die Schachtel. Ohne den Blick vom Fernseher zu wenden, griff sie sich ein Stück und gab die Schachtel an mich weiter. Ich stellte sie mir auf den Schoß und verschlang dann ein Stück, wobei ich nur kurz innehielt, um sicherzustellen, dass es mit reichlich Fleisch belegt war. Volltreffer. Obwohl es nur noch lauwarm war und aus einem beleidigend dünnen New Yorker Teigboden bestand, der fünf weitere Zentimeter Teig, Sauce und Käse hätte vertragen können, war es besser als gar nichts.
    Malik beugte sich zu mir. »Hast du schon gehört, dass sie freigelassen worden ist?«
    In den zwei Monaten, die ich nun schon ein Vampir des Hauses Cadogan war, war das das erste Gespräch, das ich mit Malik alleine führte. Und wo wir gerade dabei sind, es war auch das erste Mal, dass ich ihn in einer Jeans und einem Polohemd sah.
    Ich schluckte eine ordentliche Portion Speck, Käse und Pizzaboden hinunter. »Ja«, flüsterte ich. »Ethan hat es mir gestern erzählt.«
    Er nickte mir mit einem unergründlichen Blick zu und widmete sich dann wieder dem Fernsehprogramm.
    Für das erste Gespräch war das nicht gerade viel. Aber ich verstand es als Ausdruck seiner Sorge um mich und beschloss, mich damit zufriedenzugeben.
    Es folgte eine Werbeunterbrechung, und schlagartig nahm die Lautstärke im Zimmer zu. Margot, Lindsey, Connor, Katherine und Kelley kauten das Gesehene noch einmal durch, diskutierten, wer wohl gewinnen und wer als Erster heulen würde, wenn die Ergebnisse bekannt gegeben würden. Ich war mir nicht ganz sicher, worum es bei diesem Wettbewerb ging, geschweige denn, welchen Preis man gewinnen konnte, aber da Vampire offensichtlich eine Menge Spaß an

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