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Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse

Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse

Titel: Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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unter dem Make-up, meine blauen Augen bildeten einen hübschen Kontrast zu meiner blassen Haut, meine Lippen glänzten verführerisch in Rosa. Als ich noch ein Mensch gewesen war, hatte man mich als »schön« bezeichnet, aber ich hatte mich zu sehr in meine Bücher vertieft und zu viele Bibliotheksmagazine aufgesucht, war zu sehr beschäftigt mit meinen Chuck Taylors und meiner Brille, als dass ich meine weiblichen Attribute betont hätte. Nun war ich um einiges verführerischer; paradox, dass ich dazu erst zu einem Raubtier werden musste.
    Nachdem ich mich davon überzeugt hatte, alles getan zu haben, was mir möglich war, ging ich zur Kommode und holte eine kleine Schachtel heraus, die ich von Wicker Park mitgebracht hatte. Der indigoblaue Samt enthielt die Merit-Perlen, eine der ersten Anschaffungen meines Vaters, als er über genügend Vermögen verfügte. Er hatte sie meiner Mutter zu ihrem zehnjährigen Jubiläum geschenkt. Meine Schwester Charlotte hatte sie zu ihrem Debütantinnenball getragen, und ich hatte sie bei meinem umgehabt. Eines Tages würde ich sie an Mary Katherine und Olivia weitergeben, Charlottes Töchter.
    Ich ließ die seidenglatten Kugeln durch meine Finger gleiten und warf dann einen Blick auf die Goldkette, die auf der Kommode lag. An ihr war mein Cadogan-Medaillon befestigt, eine dünne geprägte Scheibe, auf der der Name meines Hauses stand, Cadogans Registriernummer in der Nordamerikanischen Vampir-Registratur (4), mein Name und meine Position.
    Das war eine interessante Entscheidung – sollte meine Wahl bezüglich der Accessoires den Vorgaben meines Vaters oder meines Chefs entsprechen?
    Ich lehnte beide Optionen ab und entschied mich für eine dritte – ich entschloss mich, als Merit, Hüterin Cadogans, auf den Ball zu gehen. Ich war nicht auf dem Weg zu den Breckenridges, weil ich das Bedürfnis verspürte, meinen Vater wiederzusehen, oder aufgrund einer Art fehlgeleiteter familiärer Verpflichtung. Ich ging zu ihnen, weil ich eines versprochen hatte zu tun – im besten Interesse Cadogans zu handeln.
    Nachdem ich meine Entscheidung getroffen hatte, zog ich das Medaillon und das Kleid an, rutschte in die Pumps und befestigte die Riemen. In einer kleinen Unterarmtasche landeten die absolut lebensnotwendigen Dinge, und dann griff ich nach meinem Schwert. Immerhin war ich auf dem Weg zur Arbeit.
    Ich sah auf die Uhr – noch zwei Minuten, um ins Erdgeschoss zu kommen. Da ich keine Zeit mehr zu vertrödeln hatte, schnappte ich mir mein Handy von der Kommode und tippte Morgans Nummer ein, während ich mein Zimmer verließ und die Tür hinter mir schloss.
    »Morgan Greer.«
    »Merit, ähm, na ja, Merit. Hab halt nur einen Namen.«
    Er lachte in sich hinein. »Wie lange noch, stellt sich die Frage«, sagte er, was ich als Kompliment in Bezug auf meinen möglichen Status als Meisterin verstand. »Was machst du so?«
    »Arbeiten«, antwortete ich, weil ich weder in der Lage noch willens war, ihm mehr als das mitzuteilen. Ich hatte den Eindruck, dass Morgan einige Fragen zu meiner Beziehung zu Ethan hatte, da wollte ich nicht noch Öl ins Feuer gießen. Aber eine Sache konnte ich auf jeden Fall machen …
    »Mallory fängt am Sonntag mit ihrem Praktikum als Hexenmeisterin an, also gibt es morgen Abend ein Auftakt-Abendessen. Sie und Catcher und ich. Bist du dabei?«
    Seine Stimme klang nicht nur lebhaft, ihr war auch anzuhören, wie erleichtert er war, eingeladen worden zu sein. »Selbstverständlich. Wicker Park?«
    »Klar, außer du bist scharf drauf, in der Cafeteria in Cadogan zu essen. Morgen soll es wohl Chicken Fingers und Wackelpudding geben.«
    »Also Wicker Park.« Er schwieg für einen Augenblick. »Merit?«
    »Ja?«
    »Ich freue mich, dass du angerufen hast. Ich freue mich, dich zu sehen.«
    »Ganz meinerseits, Morgan.«
    »Gute Nacht, Merit.«
    »Gute Nacht.«
    Ethan war schon unten, und seine goldenen Haare glänzten, während er den Aufschlag eines gestärkten Ärmels zurechtrückte. Vampire liefen um ihn herum, alle im typischen Schwarz Cadogans. Aber obwohl er dieselben Farben trug – einen perfekt sitzenden schwarzen Anzug und eine makellose silberne Krawatte –, hob er sich von den anderen ab. Er war wie immer auf unglaubliche Weise gut aussehend und stellte die Unsterblichen seiner Umgebung in den Schatten.
    Als ich ihn erblickte, schlug mein Herz für einen Sekundenbruchteil schneller. Ich packte das Geländer fester, die Schwertscheide und meine Tasche in der anderen

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