Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse

Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse

Titel: Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
Vom Netzwerk:
»Was?«
    »Erinnere dich daran, wer und was du bist!«
    Darauf musste ich einfach kichern. Er hatte überhaupt keine Vorstellung davon, welchen Spießrutenlauf er vor sich hatte.
    »Was?«, fragte er und warf mir einen Blick von der Seite zu.
    »Fangzähne oder nicht, wir sind immer noch Außenseiter.« Ich nickte in Richtung der Ballsaaltüren. »Das da sind Haie, die ihre Beute umkreisen. Da drinnen ist es wie bei Gossip Girl. Dass ich aus reichem Hause stamme und wir Vampire sind, wird uns keinen Zugang garantieren.«
    Doch wie aufs Stichwort öffneten uns zwei Bedienstete im Smoking die Türen. Wörtlich genommen ließen sie uns ein. Symbolisch gesprochen ermöglichten sie uns den Zugang. Aber noch hatte die Begutachtung nicht begonnen.
    Der Held mit goldenem Haar und grünen Augen ließ seinen Blick über die schillernden Partygäste im Saal gleiten. »Dann, Merit, Hüterin meines Hauses, werden wir ihnen zeigen, wer wir sind.«
    Seine Hand lag auf meinem Rücken, als wir den Saal betraten, und für einen Augenblick lief es mir heiß den Rücken hinunter.
    Kristalllüster ließen den Ballsaal erstrahlen, und unter ihrem weichen Licht standen all die Menschen, an die ich mich erinnerte. Die Damen aus bester Gesellschaft. Die Familien mit zwei Ärzten. Die verbitterten Ehefrauen. Die charmanten, aber untreuen Ehemänner. Die Kinder, die allein deswegen hofiert wurden, weil sie von den Reichen hervorgebracht worden waren.
    Genau genommen gehörte ich wohl auch zur letzten Gruppe.
    Wir entdeckten einen freien Platz am Saalrand und schlugen unser Lager auf. Dort begann ich, Ethans Wissen zu erweitern. Ich wies ihn auf einige Mitglieder des alten Geldadels in Chicago hin – die O’Briens, die Porters und die Johnsons, die ihr Vermögen im Rohstoffhandel, mit Klavieren und Fleisch verdient hatten. Im Raum befanden sich auch einige Vertreter der Neureichen-Fraktion – Berühmtheiten, Musikmagnaten, die die Windy City zu ihrer Heimat gemacht hatten, Mitglieder der Handelskammer und Eigentümer der hiesigen Sportmannschaften.
    Ethan kannte einige der Gäste, zu einigen stellte er Fragen – zu ihren Verbindungen untereinander, aus welcher Gegend sie stammten, auf welche Weise sie zu Reichtum gekommen waren. Bei den Familien, die er kannte, fragte ich nach ihrer Einstellung gegenüber den Übernatürlichen: Gab es Verbindungen zu unserer Gemeinschaft? Söhne und Töchter in einem der Häuser? Er war äußerst gut informiert, was mich nicht überraschte, wenn man seinen Hang zu Netzwerken und strategischen Bündnissen kannte. Tatsächlich hätte unser gesamtes Gespräch einem Jane-Austen-Roman entspringen können, so wie wir die Matriarchinnen und Patriarchen der gesellschaftlichen Elite Chicagos einschätzten und bewerteten.
    Wer offensichtlich nicht an der Party teilnahm, waren die restlichen Mitglieder des Breckenridge-Clans – Nicholas und seine Brüder und Michael Breckenridge Senior, der in den der Familie nahestehenden Kreisen auch Papa Breckenridge genannt wurde. Ich würde nicht behaupten wollen, dass ich von der Vorstellung eines weiteren Aufeinandertreffens mit Nick begeistert war, aber wenn ich irgendwas über diese Nick/Jamie-Geschichte herausfinden wollte, musste ich wenigstens wieder mit ihm im selben Raum sein. Ihre Abwesenheit vermasselte mir meine Nachforschungen.
    Ich entdeckte keine Spur von meinem Vater. Allerdings suchte ich auch nicht mit besonders viel Einsatz nach ihm.
    Ich sah eine Reihe von Gästen in meinem Alter, eine kleine Gruppe, die allesamt Cocktailkleider und Designeranzüge trugen. Ein paar der Jungs hatten Schals um den Hals. Das waren meiner Einschätzung nach die Leute, mit denen ich heute befreundet wäre, hätte ich denselben Weg wie meine Geschwister eingeschlagen.
    »Was glaubst du, wie ich gewesen wäre?«, fragte ich Ethan.
    Er pflückte zwei erlesene Sektkelche vom Tablett eines vorbeieilenden Kellners und reichte mir einen. »Wobei?«
    Ich nahm einen Schluck vom Champagner, der kühl, frisch und leicht nach Apfel schmeckte, und deutete dann auf die uns umgebende Meute. »Bei dem hier. Wenn ich mein Studium in New York oder Stanford hätte sausen lassen, wenn ich in Illinois geblieben wäre, einen Jungen kennengelernt und an der Seite meiner Mutter die Veteranen unterstützt hätte.«
    »Dann wärst du nicht zu einem Vampir Cadogans geworden«, sagte er finster.
    »Und dir würde meine vor Witz sprühende Persönlichkeit entgehen.« Ich hatte Blickkontakt mit einem weiteren

Weitere Kostenlose Bücher