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Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse

Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse

Titel: Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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wollte gefangen genommen werden, die Märtyrerin spielen. Das entspricht nicht einmal ansatzweise dem, was sie als Verzauberung, als Mittel gegen das Greenwich Presidium zum Einsatz gebracht hat.«
    »Und Malik und Luc?«
    »Sie sind nicht so stark wie ich.« Was bedauerlicherweise bedeutete: Wenn sich Ethan über seine eigene Fähigkeit, ihrer Verzauberung zu widerstehen, Gedanken machte, waren Luc und Malik vermutlich chancenlos.
    »Verzauberung«, sagte Ethan, »bedeutet, jemanden davon zu überzeugen, etwas zu tun, was er normalerweise nicht tun würde. Das ist nicht wie Alkohol – Celina hat nicht die Hemmschwellen der Mitglieder des Presidium gesenkt. Sie hat sie kontrolliert.«
    Psychische Manipulation, praktisch nicht nachzuweisen. Ich dankte Gott, dass die CIA noch nichts davon mitbekommen hatte.
    »Und weil ihre Stärke eine psychische ist, ist die einzige Spur, die darauf hinweist, dass sie ihre Macht auf diese Weise einsetzt, die Magie, die währenddessen austritt. Vampire, die andere verzaubern können, können das Ziel ihrer Verzauberung glauben lassen, dass es sich etwas gänzlich anderes wünscht. Bei Wesen mit schwächeren geistigen Kräften ist die Verzauberung natürlich leichter anzuwenden, da es oft schon ausreicht, sie ein wenig in eine Richtung zu drängen. Wer einen stärkeren Geist besitzt, ist nicht so leicht zu beeinflussen. Diejenigen, die eher daran gewöhnt sind, ihren eigenen Weg zu finden.«
    Ethan sah mich an und hob die Augenbrauen, als ob er mich dazu bringen wollte, ihn zu verstehen.
    »Du glaubst, ich habe ihrer Verzauberung widerstanden, weil ich stur bin?«
    »Ich glaube, das erklärt deine Fähigkeit zum Teil.«
    Wenn man von der Absurdität unseres Gesprächs mal absah – wir redeten über die metaphysische Beschaffenheit des Verzauberns –, so hatte ich dennoch große Freude daran. Mein Grinsen konnte ich einfach nicht unterdrücken. »Du willst mir also sagen, dass meine Sturheit ein echter Segen ist.«
    Schnaubend ließ er den Mercedes an und fuhr ihn geschickt wieder auf die Straße. Ich nahm an, dass ich ihm die Laune verdorben hatte.
    »Weißt du, Vampire sind wirklich anstrengend«, sagte ich und wiederholte damit eine von Catchers beliebtesten Beschwerden.
    »Diesmal, Merit, werde ich dir nicht widersprechen.«
    Kapitel Acht
    Hör auf, mir Vorwürfe zu machen, Vater
    Das Anwesen der Breckenridges, ein gewaltiger Herrensitz im französischen Renaissance-Stil, schmiegte sich in die Landschaft von Illinois. Einer ihrer Vorfahren hatte zufälligerweise Biltmore besucht, das Château der Vanderbilts in Asheville, North Carolina, und dank reichlich eigenem Vermögen das Gebäude nachempfinden lassen. Das Anwesen der Breckenridges kam zwar nicht annähernd an die Größe von George Vanderbilts Haus heran, trotzdem war das Gebäude aus blassem Stein eine riesige asymmetrische Hommage, einschließlich der spitz zulaufenden Turmspitzen, der Kamine und hohen Fenster, die das Steildach überzogen.
    Ethan fuhr den Mercedes die lange Auffahrt hinauf, die an einem parkähnlichen Rasen entlang bis zur Vordertür verlief, wo ihm ein behandschuhter Hausdiener das Zeichen gab anzuhalten.
    Als ein Bediensteter mir die Tür öffnete, stieg ich vorsichtig aus, denn die Klinge und das Holster waren ein für mich ungewohntes Gewicht auf meinem Oberschenkel. Nachdem der Mercedes verschwunden war – mein Fluchtauto –, legte ich den Kopf in den Nacken, um die Hausfront komplett sehen zu können. Ich war das letzte Mal vor sechs oder sieben Jahren hier gewesen, und mein Magen krampfte sich zusammen. Zum einen, weil die Rückkehr in eine Welt, aus der ich bei erstbester Gelegenheit geflohen war, mich nervös machte, und zum anderen, weil es durchaus möglich war, auf meinen Vater zu treffen.
    Kies knirschte, als Ethan an meine Seite kam. Wir gingen zur Vordertür, von wo aus wir Mrs Breckenridge im Foyer stehen sehen konnten. Doch bevor wir hineingingen, blieb Ethan stehen und legte eine Hand auf meinen Ellbogen.
    »Wir benötigen eine Einladung«, ermahnte er mich.
    Das hatte ich vergessen. Im Gegensatz zu den Kreuzen und den Fotografien war dieser Teil des Vampirmythos tatsächlich wahr – wir durften ein Haus nicht ohne Einladung betreten. Aber dieser Mythos hatte nichts mit Magie oder dem Bösen zu tun. Es handelte sich, wie bei vielen anderen Vampir-Belangen auch, um Regeln und Vorschriften. Um die Weltanschauung der Vampire.
    Wir warteten etwa eine Minute, Zeit genug für Mrs

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