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Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse

Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse

Titel: Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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mit dem Blut und so … aber wegen der anderen Sachen waren wir nicht ganz sicher, und … Ach Gott, habe ich damit eine unverschämte Frage gestellt?« Sie legte ihre Hand an den Hals und verzog das Gesicht. »Bin ich nicht ein Tölpel?«
    »Gar kein Problem«, sagte ich. »Es ist immer besser, Fragen zu stellen, als einfach das Schlimmste anzunehmen.«
    Sie strahlte. »Okay, okay, super. Hör mal, da ist noch was.«
    Ich war mir nicht sicher, was ich erwartete – eine weitere Frage vielleicht, aber nicht das, was sie dann tat. Sie zog eine schmale Visitenkarte aus ihrem Oberteil hervor und reichte sie mir mit manikürten Fingern, die das unter dem Gewicht eines beeindruckenden Diamantverlobungsrings irgendwie schafften.
    Als sie mich erneut ansprach, hatte sich ihr Tonfall deutlich geändert, und sie klang sehr selbstbewusst. »Ich weiß, dass das ein bisschen direkt ist, aber ich wollte dir meine Karte geben. Ich glaube, es wäre sehr lohnend für dich, wenn du dich vertreten ließest.«
    »Wie bitte?« Ich sah auf die Visitenkarte, auf der ihr Name unter der Überschrift KÜNSTLERAGENTUR CHICAGO stand.
    Sie war eine Agentin.
    Ich ließ fast mein Glas fallen.
    Jennifer warf Ethan einen vorsichtigen Blick zu und sah dann wieder mich an.
    »Du siehst großartig aus, stammst aus einer guten Familie und hast eine interessante Lebensgeschichte. Damit könnte man arbeiten.«
    »Ich … äh …«
    »Ich weiß ja nichts über deine Erfahrungen oder Interessen – Modeln, Schauspielern, solche Sachen halt –, aber wir könnten definitiv eine Nische für dich finden.«
    »Sie wird sich bei dir melden«, sagte Ethan, und Jennifer verließ uns mit zahlreichen Dankeschöns und einem strahlenden Lächeln. »Mich überrascht nichts mehr«, meinte er.
    »Dito.« Ich hielt die Karte hoch und zeigte sie ihm. »Was, in aller Welt, ist gerade geschehen?«
    »Ich glaube, Hüterin, dass Ihr umworben werdet.« Er lachte in sich hinein, und mir gefiel sein Lachen für meinen Geschmack zu sehr. »Das hat wesentlich weniger Zeit gekostet, als ich dachte.«
    »Es erheitert mich, dass du dies für unvermeidbar gehalten hast.«
    »Nun ja.« Ein weiterer Kellner kam an uns vorbei, und diesmal nahm sich Ethan eine der geschickt geformten Endivien vom Tablett. »Seit du der Belegschaft beigetreten bist, sind die Dinge wesentlich schlechter vorherzusagen. Ich habe den Eindruck, ich lerne das langsam zu schätzen.«
    »Du schätzt die Gelegenheit, deine gesellschaftlichen Beziehungen auszuweiten.«
    »Das ist ein weiterer Vorteil«, gab er zu und biss in seine Endivie. Er kaute, dann verzog er das Gesicht und nahm einen schnellen Schluck aus seinem Glas. Schön, dass ich nicht allein dieser Meinung war.
    Ohne Vorwarnung tauchte meine wichtigste gesellschaftliche Beziehung an meiner Seite auf und berührte kurz meinen Ellbogen.
    »Wir gehen in Michaels Büro«, lautete die Begrüßung meines Vaters, und er ließ uns stehen. Offenbar war er davon überzeugt, dass wir ihm folgten, und nachdem ich und Ethan einen Blick ausgetauscht hatten, taten wir das auch.
    Mein Vater stolzierte durch die Flure des Breckenridge-Anwesens, als ob er schon tausendmal hier gewesen wäre, als ob er durch seine eigene Villa in Oak Park gehen würde, nicht durch ein anderes Haus.
    Papa Breckenridges Büro war eins der großen Eckzimmer an der Erdgeschossrückseite. Es war vollgestopft mit Möbeln, Büchern, Globen und eingerahmten Landkarten, eine Art Schutthalde des Vermögens, das die Familie Breckenridge im Lauf der Zeit angehäuft hatte. Es roch beruhigend vertraut, nach Zigarren und altem Papier und Kölnisch Wasser.
    Das war Papa Breckenridges Zufluchtsort, das Allerheiligste, das Nicholas und ich gelegentlich unter Missachtung aller Strafen betreten hatten. Wir hatten einige verregnete Tage im Büro verbracht, uns zwischen den Antiquitäten versteckt und so getan, als ob wir Schiffbrüchige eines Kriegsschiffs des neunzehnten Jahrhunderts wären. Jedes Mal, wenn wir die herannahenden Schritte seines Vaters gehört hatten, waren wir schnell durch den Flur getürmt.
    Die Tür schloss sich hinter uns. Ich blinzelte, um die Erinnerung zu vertreiben.
    Mein Vater drehte sich zu uns, die Hände in den Taschen. Er nickte kurz in meine Richtung und sah dann Ethan an. »Mr Sullivan.«
    »Bitte nennen Sie mich Ethan, Mr Merit«, sagte Ethan. Sie gaben sich die Hand, der Mann, der mich geschaffen hatte, und der Vampir, der mich zu etwas anderem gemacht hatte. Etwas daran

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