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Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse

Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse

Titel: Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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und höflich. »Natürlich.«
    »Es freut mich, dass wir einander verstehen«, sagte mein Vater und sah auf die Uhr. Das war das Zeichen für unsere Entlassung, also ging ich zur Tür und Ethan hinter mir her.
    »Vergesst nicht«, merkte mein Vater noch an, und wir drehten uns zu ihm um, »worum es sich auch handelt – wenn das Ganze schiefgeht, müsst ihr mit den Konsequenzen leben. Ihr beide.«
    Ein letzter Schlag für unsere Bemühungen. Wir betraten den Flur und ließen ihm das letzte Wort.
    Auf dem Rückweg zum Ballsaal blieben Ethan und ich in einem Flur mit hohen Fenstern stehen, der die privaten und öffentlichen Bereiche des Hauses verband.
    Die Hände in die Hüften gestemmt starrte Ethan aus dem Fenster. »Dein Vater …«
    »Ist ein harter Brocken«, beendete ich seinen Satz. »Ich weiß.«
    »Er könnte uns helfen … oder uns vernichten.«
    Ich betrachtete ihn und bemerkte die Sorgenfalte zwischen seinen Augen und erteilte diesem fast vierhundert Jahre alten Vampir einen Ratschlag. »Und vergiss niemals, Ethan, diese Entscheidung trifft nur er.«
    Er sah mich mit gerunzelter Stirn an.
    Ich wandte mich ab und sah auf den dunklen, leicht abschüssigen Rasen hinaus. »Vergiss das niemals: Egal, welches Angebot er dir unterbreitet, egal, welche Vorschläge er dir macht, alles ist berechnet. Er hat sowohl das Geld als auch die Macht, um einer Menge Leuten zu helfen oder ihnen zu schaden, und was er davon tut, entscheidet er selbst. Seine Gründe sind normalerweise egoistisch, und sie sind nicht leicht herauszufinden. Er bewegt seine Bauern über das Spielbrett, während er bereits drei oder vier Züge vorausdenkt, und seine Züge sind nicht leicht vorauszusehen. Aber zweifle niemals daran, dass er sie spielen wird.«
    Ethan seufzte lang und sorgenvoll. Eine Taube gurrte in einiger Entfernung.
    »Ms Merit.«
    Wir drehten uns um und entdeckten eine Frau an der Tür zum Säulengang. Sie trug ein schlichtes schwarzes Kleid, eine weiße Schürze und Schuhe mit dicken Sohlen. Ihre Haare hatte sie zu seinem ordentlichen Haarknoten hochgesteckt. Vielleicht gehörte sie zu den Reinigungskräften.
    »Ja?«, sagte ich.
    Sie hielt mir einen Zettel hin. »Mr Nicholas hat mich gebeten, Ihnen das zu geben.«
    »Mr Nicholas?«, fragte Ethan, als wir wieder allein waren.
    Ich überging seine Frage, faltete den Zettel auseinander und las:
    Triff mich an der Burg. Sofort.
    NB
    »Was steht drin?«, fragte Ethan.
    Ich sah nach draußen, dann wieder ihn an, während ich den Zettel zusammenfaltete und in meine Tasche steckte.
    »Eine Gelegenheit, meine eigenen Beziehungen zu knüpfen. Ich bin gleich wieder da«, fügte ich hinzu, und bevor er darauf antworten oder seinen Zweifeln Ausdruck verleihen konnte, die wieder die Falte zwischen seinen Augen zum Vorschein gebracht hätten, schritt ich den Flur entlang zur Terassentür.
    Die Terrasse war halbmondförmig und mit Ziegelsteinen gepflastert und endete in einem Treppenbogen, der zum Rasen hinunterführte. Ich lehnte mich an das Ziegelsteingeländer, lockerte die Schuhriemen und stellte die Schuhe und meine Tasche auf eine der Stufen. Die Nacht war wundervoll warm, und weiße Papierlaternen erhellten die blühenden Bäume, die vereinzelt auf dem rückseitigen Rasen standen. Von meinen Stöckelschuhen befreit schlich ich hinab zum Rasen. Die Ziegelsteine fühlten sich kalt unter meinen Füßen an, und dann betrat ich das Gras. Ich blieb für einen kurzen Augenblick mit geschlossenen Augen stehen und genoss den weichen, kühlen Rasen.
    Das Anwesen der Breckenridges war riesig – Hunderte Morgen Land, die sorgfältig gehegt und gepflegt wurden, die aber trotzdem den Eindruck erweckten, fast wild und unbelassen zu sein. Eine Art kleiner Urwald, der den Breckenridges Erholung vom Alltag ermöglichte. Der Rasen führte hinab zu einem Gehölz, das einen großen Teil des Geländes hinter dem Haus einnahm. Ein sorgsam angelegter Pfad wand sich hindurch.
    Ich hatte als Kind eine Menge Zeit auf diesem Pfad verbracht, vor allem mit der Jagd auf Nicholas, durch dicht belaubte Bäume hindurch an Sommertagen und vorbei an schneebedeckten Ästen mit eisigen Spitzen an kalten Novembervormittagen. Die Abend-und Trägerkleider überließ ich Charlotte – ich wollte rennen und herabgefallene Äste und frische Luft, die fantastische Welt eines Kindes im Freien, das eine ausschweifende Fantasie besaß und zu Hause ein eingeschränktes Leben führen musste.
    Aber diesmal, als ich den schmalen

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