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Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse

Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse

Titel: Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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Trampelpfad erreichte, musste ich mir die Äste aus dem Gesicht streifen. Ich war größer geworden, seitdem ich den Pfad das letzte Mal beschritten hatte; damals war ich noch klein genug gewesen, um unter ihnen hindurchhuschen zu können. Nun knackten die Äste, als ich an ihnen vorbeiging, bis ich die Lichtung erreichte.
    Das Labyrinth.
    Der Zaun war recht niedrig, vielleicht einen Meter oder einen Meter zwanzig hoch, ein zarter und von Rost überzogener Ring, der viele Meter in beide Richtungen um das Heckenlabyrinth verlief, das Papa Breckenridge in den Wäldern hinter seinem Haus hatte anlegen lassen. Das Tor stand halb offen. Er war also bereits da.
    Der Irrgarten selbst war relativ schlicht: Ringe aus konzentrischen Kreisen mit Sackgassen und Durchgängen an vielen Stellen. Sein Muster hatte ich vor vielen Jahren auswendig gelernt. Das Buchsbaumgehölz war unsere Burg gewesen, verteidigt von mir und Nicholas gegen marodierende Banden – normalerweise seine Brüder. Wir hatten Holzschwerter und Kartonschilde verwendet und kämpften beide so lange, bis seine Geschwister die Lust verloren und sich in die Bequemlichkeit des Haupthauses zurückzogen. Dies war unser geheimer Garten gewesen, unser kleines Königreich aus Blattwerk.
    Ich näherte mich seinem strahlenden Zentrum, und meine Schritte waren auf dem weichen Trampelpfad kaum zu hören. Die Nacht war in Schweigen gehüllt, abgesehen vom gelegentlichen Rascheln der Bäume oder einem umherhuschenden kleinen Tier in der Nähe. Und es war immer noch still, als ich ihn in der Mitte traf.
    Kapitel Neun
    Die Geheimnisse des geheimen Gartens
    »Ich habe mich gefragt, wie lange du bis hierher brauchen würdest«, sagte Nicholas, als er mich ansah, die Arme vor der Brust verschränkt. Zwei Sturmlaternen warfen einen goldenen Schein auf seinen Oberkörper, der im Moment von einem Chicago-Marathon-T-Shirt bedeckt war. Er hatte sich Anzugjacke und Anzughose geschenkt und stattdessen T-Shirt und Jeans angezogen.
    Ich ging in die Mitte des Kreises, sah zu ihm auf und zwang mich zu lächeln. »Ich hatte fast vergessen, dass es das hier draußen gibt.«
    Nicholas sah mich mit einem spöttischen Blick an. »Ich bezweifle sehr, Merit, dass du die Burg vergessen würdest.«
    Ein Lächeln war kurz über sein Gesicht gehuscht, während er das sagte, aber er wurde sofort wieder ernst. Er begutachtete mein Kleid und sah mir dann in die Augen. »Die Vampire scheinen das erreicht zu haben, was dein Vater nicht geschafft hat.«
    Ich starrte ihn eine Sekunde lang an, weil ich mir nicht sicher war, ob er mich beleidigen wollte oder meinen Vater oder Ethan. Es fühlte sich wie eine Beleidigung von allen dreien an, und daher entschied ich mich dafür, es zu ignorieren. Ich ging an ihm vorbei und schritt den Kreis ab, der den Mittelpunkt des Labyrinths markierte. Er hatte einen Durchmesser von etwa viereinhalb Metern und konnte durch Lücken in der Hecke, die sich genau gegenüberlagen, betreten oder verlassen werden. Auf Bänken, die sich an die Hecke schmiegten, standen im Augenblick die Sturmlampen.
    »Ich habe nicht erwartet, dich vor Haus Cadogan zu sehen«, gab ich zu.
    »Ich habe nicht erwartet, dich in Haus Cadogan zu sehen. Die Zeiten ändern sich.«
    »Menschen ändern sich?«, fragte ich und warf ihm einen Blick über die Schulter zu.
    Sein Gesichtsausdruck hatte sich nicht verändert. Nüchtern, wachsam.
    Ich versuchte es mit dem Austausch von Nettigkeiten. »Wie ist es dir ergangen?«
    »Ich interessiere mich mehr dafür, wie es dir ergangen ist. Zu was für einem … Ding du geworden bist.«
    Ich runzelte die Stirn. »Ding?«
    »Zu einem Vampir.« Er spuckte das Wort aus, als ob es ihn anwiderte, es auszusprechen. Er wandte den Blick ab und betrachtete den Wald. »Offensichtlich ändern sich Menschen.«
    »Ja, das tun sie«, stimmte ich ihm zu, schaffte es aber, meine Überlegungen zu seinem momentanen Verhalten für mich zu behalten. »Ich wusste nicht, dass du wieder in Chicago bist.«
    »Ich bin geschäftlich hier.«
    »Wirst du wieder in Chicago leben?«
    »Wir werden sehen.«
    Wichtigere Frage: »Du arbeitest also hier? In Chicago, meine ich.«
    Er richtete seinen Blick wieder auf mich und hob eine dunkle Augenbraue. »Ich bin mir nicht sicher, ob ich mich dabei wohlfühle, meine Pläne mit dir zu besprechen.«
    Nun war ich an der Reihe, eine Augenbraue zu heben. »Du hast mich gebeten, mich mit dir hier draußen zu treffen, Nick, nicht andersherum. Wenn du dich nicht

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