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Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse

Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse

Titel: Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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für meine Bestürzung offensichtlich kein Verständnis; er starrte mich so zornig an, dass sich mir die Nackenhaare aufstellten. »Wenn Jamie etwas zustößt, dann werde ich hinter dir her sein.«
    Mit einem letzten drohenden Blick drehte er sich um und verschwand durch die gegenüberliegende Lücke in der Hecke.
    Ich starrte ihm hinterher, klopfte mit den Fingern auf meine Hüfte und versuchte nachzuvollziehen, was gerade geschehen war – nicht nur, dass Nick keinen Artikel schrieb (zumindest behauptete er das), sondern auch, dass er diesen unerwarteten Beschützerinstinkt entwickelte, was seinen jüngsten Bruder betraf, der früher nur als Faulenzer berüchtigt gewesen war. Was in aller Welt war hier los?
    Ich atmete aus und sah mich im Labyrinth um. Das Leuchten der Sturmlampen wurde schwächer, als das Öl zur Neige ging. Im schwindenden Licht und mit zahlreichen neuen Fragen im Kopf trat ich den Rückweg durch das Buchsbaumdickicht an.
    Durch Nicks Wutausbruch und sein offensichtliches Misstrauen schwelgte ich auf dem Rückweg durch den Wald weniger in schönen Kindheitserinnerungen, sondern hatte eher Angst. Ich mochte vielleicht eine Kreatur der Nacht sein, aber mir gefiel der Gedanke nicht, mitten in der Nacht in einem Wald umherzulaufen. Vorsichtig schlich ich mich an den Bäumen vorbei und achtete dabei aufmerksam auf Anzeichen von Krabbeltieren, die in der Dunkelheit lebten und gediehen.
    Plötzlich hörte ich zwischen den Bäumen ein scharrendes Geräusch.
    Ich erstarrte und drehte blitzschnell den Kopf zur Seite, um das Geräusch besser hören zu können. Mein Herz schlug mir bis zum Hals … Und der Vampir in mir wurde neugierig.
    Doch im Wald war es wieder völlig still.
    So leise wie möglich ließ ich meine Hand unter den Saum meines Kleides gleiten, um nach der Klinge in ihrem Holster zu greifen. Ganz langsam, ganz leise zog ich den Dolch hervor. Ich war mir nicht ganz sicher, was ich damit tun sollte, aber ihn in der Hand zu halten, verlangsamte meinen Herzschlag erheblich. Ich spähte in die Dunkelheit und versuchte, im Dickicht etwas zu erkennen.
    Etwas trottete durch den Wald. Ein Tier, vierbeinig, wenn ich das Geräusch richtig deutete. Es war vermutlich einige Meter von mir entfernt, aber nah genug, dass ich seine tapsenden Füße im Unterholz hören konnte.
    Meine schweißnassen Finger umklammerten den Dolch.
    Doch hier, in der Dunkelheit, mit einer Klinge in meiner Hand und dem rauschhaften Gefühl von Angst und Adrenalin in meinem Blut, erinnerte ich mich an etwas, das Ethan über unser raubtierartiges Wesen gesagt hatte: Wir standen an der Spitze der Nahrungskette, was auch geschah.
    Nicht die Menschen.
    Nicht die Tiere.
    Nicht das Ding, das mit mir diesen Wald durchstreifte.
    Vampire.
    Ich war nicht die Beute, sondern das Raubtier. Also riet ich dem Tier in der Dunkelheit mit einer Stimme, die zu rauchig klang, um meine sein zu können, und den Blick auf den Punkt zwischen den Bäumen gerichtet, wo ich es vermutete: »Lauf!«
    Einen Sekundenbruchteil lang herrschte Stille, dann setzte sich etwas in Bewegung. Das Geräusch von trampelnden Füßen und zerbrechenden Ästen wurde schnell leiser, als sich das Tier in Sicherheit brachte.
    Nur Sekunden später herrschte wieder Stille im Wald. Das Ding, was immer es auch gewesen sein mochte, war vor der Gefahr in die andere Richtung geflüchtet.
    Vor mir.
    Das war eine recht nützliche Fähigkeit, wenn auch leicht verstörend.
    »Spitze der Nahrungskette«, flüsterte ich und machte mich dann wieder auf den Rückweg. Der Dolchgriff fühlte sich klamm in meiner Hand an. Ich hielt ihn fest, bis ich das Wäldchen verlassen hatte und den einladenden Schein des Hauses wieder sehen konnte. Als ich den Rasen betrat, steckte ich die Klinge wieder ein und rannte die letzten Meter, so schnell ich konnte. Doch wie Lots Ehefrau konnte ich mich nicht daran hindern, noch einmal zurückzublicken.
    Ich sah nur dicht beieinanderstehende, kahle und abweisend wirkende Bäume. Es lief mir kalt den Rücken hinunter.
    »Merit?« Ich erreichte die Terrasse und sah hoch. Ethan stand auf der obersten Stufe der Ziegelsteintreppe, die Hände in den Taschen, den Kopf neugierig zur Seite geneigt.
    Ich nickte und ging an ihm vorbei zu meinen Accessoires, die ich am Geländer zurückgelassen hatte. Der Weg über den taufeuchten Rasen hatte alle Spuren des Waldes von meinen Füßen getilgt, und ich schlüpfte schnell in die Stöckelschuhe.
    Wortlos kam er zu mir herüber und

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