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Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse

Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse

Titel: Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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Operationszentrale. Ich hatte keine Ahnung, was er jetzt schon wieder vorhatte, und diese Art geheimnisvollen Verhaltens gefiel mir gar nicht.
    Als ich die Tür öffnete und eintrat, wurde ich von lautem Johlen begrüßt, das einen Bauarbeiter stolz gemacht hätte.
    Juliet drehte sich in ihrem Stuhl um, um ebenfalls einen Blick auf mich zu werfen, und zwinkerte mir zu. »Du siehst gut aus, Hüterin.«
    »Da hat sie recht«, bestätige Lindsey von ihrem Computer aus. »Überraschenderweise lässt du dich ziemlich gut zurechtmachen.«
    Ich verdrehte die Augen, zupfte aber an meinem Rocksaum und machte einen kleinen Knicks, bevor ich mir die Mappe von ihrem Halter an der Wand nahm. Ein einzelnes Blatt befand sich darin, der Ausdruck einer Mitteilung, die Peter Luc zugemailt hatte. Sie enthielt die Namen der Paparazzi, denen die Aufgabe zugeteilt worden war, Haus Cadogan zu bewachen, sowie die Namen der Zeitungen, Websites und Magazine, für die sie arbeiteten.
    Ich hob den Blick und bemerkte, dass Peter mich neugierig ansah. »Das war schnelle Arbeit«, sagte ich und wedelte mit dem Blatt.
    »Du wärst verblüfft, was einem Fangzähne alles ermöglichen«, sagte er. Ohne eine Miene zu verziehen, drehte er sich wieder zu seinem Computer und ließ die Finger über die Tastatur fliegen.
    Er war ein komischer Vogel.
    »Ich nehme an, dass dein und mein Lehnsherr den Abend überlebt hat?«, sagte Luc.
    »Ich bin gesund und munter«, erwiderte eine Stimme hinter mir. Ich warf einen Blick über die Schulter. Ethan stand mit verschränkten Armen im Türrahmen.
    »Wollen wir?«, fragte er.
    Innerlich verfluchte ich die Frage, denn ich wusste genau, was die restlichen Wachen darüber denken würden. Ihrer Meinung nach stünden laszive Themen auf seiner Agenda, aber obwohl er sich zu mir hingezogen fühlte, wusste ich es besser. Ich war nur eine Figur auf seinem Schachbrett, seine Mitgliedskarte zum Club der oberen Zehntausend, die er nur bei Bedarf zückte.
    »Natürlich«, sagte ich und warf Lindsey einen warnenden Blick zu. Ihre Lippen hatte sie zusammengekniffen, als ob sie nur mit Müh und Not verhindern könnte, einen blöden Kommentar von sich zu geben.
    Ich legte meine Mappe zurück an ihren Platz und folgte Ethan mit der Mitteilung in der Hand auf den Flur und anschließend ins Erdgeschoss. Er betrat den Gang zur Haupttreppe, bog um die Ecke und ging hinauf in den ersten Stock. Er blieb vor der Doppeltür stehen, von der ich wusste, dass sie in die Bibliothek führte, obwohl ich noch keine Zeit gehabt hatte, mir diese genauer anzuschauen.
    Ich trat an seine Seite. Er warf mir einen Blick zu. »Du warst noch nicht drinnen?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    Meine Antwort schien ihn zu erfreuen, denn ein seltsam zufriedenes Lächeln huschte über sein Gesicht. Er packte die Türgriffe mit beiden Händen, drehte sie, legte die Hände auf die Türflügel und schob sie auf. »Hüterin, deine Bibliothek.«
    Kapitel Zehn
    Die Größe seiner Bibliothek sagt viel über einen Mann aus
    Es war erstaunlich.
    Schockiert betrat ich den Raum und drehte mich im Kreis, um alles auf mich wirken zu lassen. Die Bibliothek war quadratisch und erhob sich vom ersten in den zweiten Stock. Drei hohe, gewölbte Fenster erhellten den Raum. Ein karminrotes schmiedeeisernes Geländer umgrenzte die Galerie im oberen Stockwerk, das über eine Wendeltreppe aus dem gleichen karminroten Metall erreichbar war. Messinglampen mit grün leuchtenden Schirmen standen auf den Tischen, die sich in der Raummitte befanden.
    Die Wände verschwanden vom Boden bis zur Decke hinter Büchern. Große und kleine, ledergebundene und Taschenbuchausgaben, alle unterteilt – in Geschichte, Nachschlagewerke, Vampirphysiologie, selbst eine kleine Ecke mit Romanen gab es.
    »Oh mein Gott!«
    Ethan lachte leise neben mir. »Und jetzt sind wir quitt, was diese Sache mit dem ›Ich habe dich gegen deinen Willen verwandelt‹ angeht.«
    Ich hätte allem zugestimmt, nur um sie berühren zu dürfen, und brachte daher nur ein »Klar« heraus. Dann ging ich zu einem der Regale und ließ meine Fingerspitzen über die Buchrücken gleiten. Der Bereich widmete sich den Klassikern westlicher Literatur. Doyle war zwischen Dickens und Dumas eingeordnet, Carroll darüber und Eliot darunter.
    Ich nahm eine dunkelblaue, ledergebundene Ausgabe von Bleak House aus dem Regal. Ich öffnete das Buch, blätterte über das Frontispiz aus Pergament hinweg und kontrollierte die erste Seite. Die Schrift war

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