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Chicagoland Vampires: Drei Bisse frei (German Edition)

Chicagoland Vampires: Drei Bisse frei (German Edition)

Titel: Chicagoland Vampires: Drei Bisse frei (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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bislang kannte. In diesem besonderen Fall war die menschliche Ignoranz ein Faktor, der sich zu unseren Gunsten auswirkte.
    »Und was ist mit den Formwandlern, die unser Haus angegriffen haben?«
    Seine Miene verfinsterte sich. »Sie werden ganz normal ihre Zeit im Strafvollzug absitzen, nicht anders als menschliche Kriminelle.«
    Ich verzog das Gesicht, als Scott plötzlich laut in die Hände klatschte. »Ich heiße euch alle willkommen im Haus Grey. Ich freue mich sehr über eure Anwesenheit und hoffe, dass dieser Abend ein Schritt sein kann, neue Freundschaften zu schließen. Darf ich zu Tisch bitten?«
    Bevor wir antworten konnten, eilten Männer und Frauen in weißer Berufskleidung in den Raum und brachten silberne Tabletts mit Warmhalteglocken herein. Ich nahm neben Ethan Platz, und die Tabletts wurden vor uns abgestellt. Zwei Vampire umrundeten den Tisch mit Wasserkaraffen und Rotweinflaschen und gossen auf Wunsch ein. Nur Ethan, Jonah und ich entschieden uns für den Wein; ich nahm an, dass wir Alkohol dringender nötig hatten als die anderen.
    Andere Vampire hoben die Glocken an und brachten eine Mahlzeit zum Vorschein, die man mit Fug und Recht als »Raubtier-Spezialmenü« bezeichnen konnte. Lenden, Braten, Schnitzel. Würstchen, Steaks, Filets. Alles mit künstlerischer Präzision arrangiert. Oh, natürlich gab es auch Beilagen. Kleine Kartoffeln, Mais und eine Art Getreidesalat. Aber in einem Raum voller Vampire und Formwandler – die Raubtiere unter den Menschenähnlichen – war die Lust auf Fleisch nicht zu verleugnen.
    Und genau diesen Augenblick wählte mein Magen, um so laut zu knurren, dass es fast im gesamten Raum zu hören war.
    Während ich hochrot anlief, wandten sich mir alle Blicke zu. Ich lächelte schwach.
    Gabriel erwiderte mein Lächeln und hob sein Wasserglas, als die Köche den Raum wieder verlassen hatten. »Vielen Dank, Mr Grey, für diese Gelegenheit, die Früchte von Feld und Flur mit Ihnen zu teilen! Diese Geste ist von großer Bedeutung für uns, und wir hoffen, dass unsere Familien auch in Zukunft friedlich miteinander leben werden.«
    »Hört, hört«, sagte Darius und hob ebenso sein Glas. »Wir sind jetzt Nachbarn in dieser schönen Stadt und hoffen, dass die Tage der Zwietracht hinter uns liegen und wir in den kommenden Jahrtausenden miteinander verbündet sein und gemeinsam für den Frieden arbeiten können.«
    Gabriel nickte höflich und prostete ihm mit seinem Glas zu, ging aber nicht weiter auf die »Bündnis«-Frage ein. Vampire sammelten förmliche Bündnisse wie Baseballkarten; Formwandler hatten an so etwas nicht wirklich Interesse.
    »Und da ich mir inniglich wünsche, dass Merit sich auf ihr Essen und nicht auf mich konzentriert«, sagte Gabriel mit einem Zwinkern, »hören wir mit dem Reden auf und fangen mit dem Essen an.«
    Aber das wäre natürlich viel zu einfach gewesen.
    Ich weiß nicht, warum es mich überraschte, dass Scott ein so wunderbares Festessen auftragen ließ. Der Mann liebte die Cubs, er hatte eine gigantische Lagerhalle in ein außergewöhnliches Haus verwandelt, und Benson’s war ihre Hausbar – lauter Indizien, die allesamt für einen erstklassigen Meister sprachen.
    Das Essen bildete keine Ausnahme. Das Fleisch war so hervorragend, dass selbst mein wählerischer Vater nichts dagegen einzuwenden gehabt und es seinen Gästen serviert hätte; war zart genug, um ein Messer nahezu unnötig zu machen, und perfekt scharf angebraten. Er hätte auch nichts Besseres bieten können, wenn er eine Gruppe Raubtiere hätte verköstigen wollen.
    Ehrlich, wenn ich ein Kerl gewesen wäre, hätte ich meinen Teller leer gegessen, mich in meinem Stuhl zurückgelehnt und den obersten Knopf meiner Hose geöffnet. Derartig erstklassiges Essen verdiente es, ungestört verdaut zu werden.
    Leider sollte es nicht sein.
    Ich hatte mir gerade einen weiteren Schluck Wein genehmigt – und das Gesicht verzogen, weil er fürchterlich trocken war – , als an einem Raumende die Tür aufgestoßen wurde. Fünf Vampire kamen im Laufschritt hereingestürmt, drei in der schwarzen Straßenkleidung der Hauslosen, aber zwei trugen blau-gelbe Eishockeytrikots, auf denen in Großbuchstaben HAUS GREY stand. Sie waren alle mit Schwertern bewaffnet und starrten uns mit grimmigen Mienen an.
    »So behandelst du uns?«, fragte der eine Vampir des Hauses Grey, auf dessen Brust die Nummer 32 stand. »Dieser beschissene Formwandler und seine Schlampe werden bewirtet wie Könige?«
    Der andere

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