Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Chicagoland Vampires: Drei Bisse frei (German Edition)

Chicagoland Vampires: Drei Bisse frei (German Edition)

Titel: Chicagoland Vampires: Drei Bisse frei (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
Vom Netzwerk:
dich beschützen. Solange dieses Haus existiert, wird es dir ein Zuhause sein.«
    »Und wenn Darius es zu zerstören versucht, bloß weil ich irgendwas getan habe?«
    Ethan seufzte. »Dann ist Darius blind, und das GP ist nicht die Organisation, als die es sich eigentlich versteht. Dann ist sie nicht der Schutz, den die Vampire benötigen.«
    Ich schniefte und legte meine Wange an sein kühles Hemd. Er duftete sauber und nach Seife, wie frische Handtücher oder warme Leinenbettwäsche. Er wirkte beruhigender auf mich, als es eigentlich der Fall sein durfte – denn in meinem Herz tobte immer noch die Angst.
    Ethan löste sich aus der Umarmung und ging zur Bar am Ende des Raums. Er goss eine bernsteinfarbene Flüssigkeit aus einer Kristallkaraffe in zwei bauchige Gläser, steckte den Verschluss wieder auf die Karaffe, kehrte zu mir zurück und reichte mir ein Glas. Ich nahm einen Schluck und zuckte unwillkürlich zusammen. Das Getränk war vermutlich sehr gute Qualität, aber es schmeckte wie Sprit und brannte wie Feuer.
    »Trink weiter«, sagte Ethan. »Du wirst merken, dass es mit jedem Schluck besser schmeckt.«
    Ich schüttelte den Kopf und reichte ihm das Glas zurück. »Wenn man völlig betrunken ist, schmeckt es dann richtig gut?«
    »So in etwa.« Ethan trank sein Glas aus und stellte beide auf den Tisch neben uns.
    Er nahm meine Hand, führte uns ins Schlafzimmer und schloss die Tür. Ihre vertäfelten Doppelflügel aus feinstem Holz befanden sich nun zwischen uns und den Menschen, den Formwandlern, dem GP und drogenabhängigen Vampiren.
    Ich atmete tief durch und hatte das Gefühl, dass ich das zum ersten Mal seit vielen Tagen tat.
    Ethan zog seine Jacke aus und legte sie auf einen Stuhl. Ich entledigte mich meiner Schuhe und stand einen Moment hilflos da, weil mir klar wurde, dass ich in meiner Eile, ihn aufzusuchen, nicht darüber nachgedacht hatte, was ich eigentlich anziehen sollte.
    »Möchtest du ein T-Shirt?«, fragte er.
    Ich schenkte ihm ein schwaches Lächeln. »Das wäre toll.«
    Ethan erwiderte das Lächeln und knöpfte sein Hemd auf, während er zu einer hohen Kommode hinüberging. Er öffnete eine Schublade und durchstöberte sie kurz, bevor er ein bedrucktes T-Shirt hervorholte und es mir zuwarf. Ich faltete es auseinander, betrachtete das Design und grinste.
    »Das wäre doch nicht nötig gewesen.«
    Es war ein »Rettet unseren Namen«-T-Shirt, das damals für die Cubs-Kampagne gedruckt worden war, als man gegen den Willen vieler Fans den Namen von Wrigley Field hatte ändern wollen. Es passte verdammt gut zu mir.
    Ethan lachte leise und verschwand in seinem Schrankzimmer. Ich zog meine Klamotten aus und schlüpfte in das T-Shirt, das mir fast bis zu den Knien reichte. Ich warf einige dekorative Kissen von seinem riesigen Bett herunter, schlüpfte unter die kühle Baumwolle und schloss erleichtert die Augen.
    Es mochten Minuten, aber auch Stunden vergangen sein, als er zurückkehrte und das Licht ausmachte. Ich war fast schon eingeschlafen und spürte nur am Rande, wie er sich an mich kuschelte. Er legte seinen Arm um meine Hüfte, zog mich an sich heran und brachte seine Lippen an mein Ohr. »Schlaf gut, meine Hüterin! Und träum was Schönes!«
    Er hatte mir versprochen, geduldig zu sein, auf mich zu warten, und dass nicht er derjenige sei, der den nächsten Kuss suchte.
    Er hielt sein Versprechen.
    Ich erwachte mitten am Tag. Die Metallrolläden schützten uns vor den hellen Sonnenstrahlen, und ich war mir seines Körpers direkt neben mir auf einmal sehr bewusst … und des Bedürfnisses, das die körperliche Nähe in mir weckte.
    Im Schlaf waren wir auseinandergerutscht, aber ich hatte mich wieder an ihn geschmiegt; vielleicht auch, weil ich insgeheim hoffte, dass er auf die Berührung mit einem Kuss reagieren würde. Er fuhr mit einem Finger durch meine Haare, aber die Berührung beruhigte mich mehr, als sie mich erregte.
    Und sie reichte mir nicht.
    »Ethan«, murmelte ich, und mein Herz begann plötzlich zu rasen, während draußen die Sonne strahlend am Himmel stand. Obwohl ich ihn wollte, konnte ich den nächsten Schritt nicht machen. Ich konnte mich einfach nicht dazu bringen, mich zu bewegen und ihn zu küssen. Mein Zögern hatte sicherlich auch mit meiner Erschöpfung zu tun, denn eigentlich hätte ich bis Sonnenuntergang ohnmächtig sein sollen, doch der eigentliche Grund war nackte Angst. Ich hatte Angst, ihn zu küssen, ihm mein Herz zu offenbaren – und zu riskieren, dass er

Weitere Kostenlose Bücher