Chicagoland Vampires: Drei Bisse frei (German Edition)
zu tun?«
Wie lautet deine Theorie?, fragte Ethan lautlos.
»Tate steht unter Druck, die Bürger Chicagos zu beschwichtigen, was die Vampire angeht. Er entschließt sich, die Initiative zu ergreifen – er macht sich daran, ein inszeniertes Problem in die Welt zu setzen; er hilft dabei, es zu lösen. Sieben Fliegen auf einen Streich, und seine Umfragewerte steigen um zwanzig Prozent.«
»Oh, das muss ich Chuck erzählen«, sagte Jeff.
»Könnt ihr einen Haftbefehl gegen Tate ausstellen lassen?«
»Ohne wirkliche Beweise? Nein. Du hast nichts in der Hand, was Tate mit Drogen, den Raves oder Celina in Verbindung bringt. Es reicht nicht aus, dass Paulie ihn kennt.«
»Das reicht nicht? Was braucht ihr denn noch?«
»Du bist die Hüterin. Finde die Beweise!«
Ich legte auf und sah Ethan bedauernd an.
»Ich wusste, dass es noch nicht vorbei ist«, sagte er. »Ich wusste es genauso, wie du es gestern schon wusstest. Ich wollte einfach nur die Vorstellung genießen, dass wir ein paar friedliche Stunden für uns haben könnten.«
»Wir hatten ein paar Stunden«, stellte ich mit einem Lächeln fest. »Andernfalls würde ich wohl kaum in deinem Appartement stehen, eins deiner T-Shirts tragen und so aussehen, als hätte ich in deinem Bett geschlafen.«
»Du hast in meinem Bett geschlafen. Das habe ich daran gemerkt, dass mir plötzlich meine Decke, mein Kissen und ein Platz in meinem eigenen Bett fehlten.«
»In der Abenddämmerung bist du richtig witzig, Sullivan.«
»Und du bist einfach nur bezaubernd. Ich nehme an, es ist wieder an der Zeit für dich, Chaos und Verwüstung anzurichten?«
»Ich habe schon einen Eintrag in meiner Akte. Lieber weitere Strafpunkte in meiner Akte als weiteren Druck auf unser Haus.« Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und küsste ihn zärtlich auf die Wange. »Ruf Luc und Malik an und sag ihnen, sie sollen sich auf das unvermeidliche Erdbeben vorbereiten! Ich fahre direkt zu Paulies Haus.«
»Einen Moment noch«, sagte er, und bevor ich ihn fragen konnte, warum ich warten sollte, packte er mich am T-Shirt und zog mich an sich heran. Er küsste mich so fordernd und ließ mich so plötzlich wieder los, dass ich fast nach hinten umgefallen wäre.
»Was war das?«, brachte ich mit plötzlich heiserer Stimme hervor.
Er zwinkerte mir zu. »Das war der Kuss, den du mir geschuldet hast. Jetzt schnapp dir den Kerl, Hüterin!«
Zwanzig Minuten später hatte ich mich angezogen, mir mein Schwert geschnappt und war auf dem Weg nach Garfield Park. Ethan, Luc und Malik hielten sich in der Operationszentrale auf und waren jederzeit bereit, die Kavallerie zu schicken, hofften aber, dem Haus weitere Verwicklungen ersparen zu können. Sie hatten außerdem eine Konferenzschaltung zu Jeff, falls ich Computerhilfe benötigen sollte.
Bedauerlicherweise wusste ich sofort, als ich mit meinem Wagen auf die Auffahrt von Cermaks Haus fuhr, dass hier etwas nicht stimmte. Das Haus lag im Dunkeln und stand verlassen da, nicht einmal die billigen Spitzenvorhänge waren zugezogen.
Ich stellte mein Auto direkt vor dem Haus auf der Straße ab.
»Ich war so nah dran«, fluchte ich, holte mein Handy heraus und rief mein Team an.
»Er ist weg«, sagte ich, als Luc abhob. »Der Mustang ist weg, und es ist niemand im Haus.«
Aber dann hatte ich doch noch Glück.
»Wartet eine Sekunde«, sagte ich, schaltete den Motor aus und rutschte in meinem Sitz tiefer, ohne den Blick vom Rückspiegel zu nehmen. Der Mustang rollte an die Bordsteinkante heran und blieb stehen. Paulie stieg aus und eilte hinüber zur Garage.
»Was tut sich bei dir, Hüterin?«, fragte Ethan.
»Er ist noch mal zurückgekommen. Er rennt in seine Garage. Vielleicht hat er was vergessen.«
Und tatsächlich, keine zehn Sekunden später kehrte Paulie im Laufschritt aus der Garage zurück … mit einem Lenkrad in der Hand.
»Er hat ein Lenkrad vergessen«, lautete mein trockener Kommentar für mein Team. Ich fragte mich, ob Paulie klar war, dass wir ihn vermutlich wegen eines Stücks Autozubehör erwischen würden. Aber egal: Hauptsache, wir gewannen!
Gleich darauf startete er den Mustang. Ich wartete, bis er an mir vorbeigefahren war, wendete dann mein Auto und folgte ihm.
»Er ist wieder unterwegs, und ich hänge an seiner Stoßstange«, teilte ich ihnen mit. »Stoßstange heißt, ich bin etwa zwei Straßenblocks hinter ihm, also wird er mich hoffentlich nicht entdecken.«
»Wo fährt er hin?«
»Hm, erst mal Richtung Osten. Vielleicht
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