Chicagoland Vampires: Drei Bisse frei (German Edition)
mit V ?«
»Nur teilweise. Ich nahm an, dass du hier auftauchen würdest, sobald du die Verbindung zwischen mir und Mr Cermak entdeckt hast. Als der Polizeibericht aufgerufen wurde, habe ich eine Benachrichtigung erhalten. Ich dachte, es wäre an der Zeit, die Messlatte ein wenig höher zu hängen. Wenn ich das richtig verstanden habe, ist Ms Desaulniers eine außergewöhnliche Kriegerin; ich habe mich entschlossen, die Auswirkungen von V auf eine Frau zu testen, die ohnehin schon äußerst geschickt ist. Macht es sie zu einer besseren Kämpferin? Zu einer schlechteren? Als ehemalige Forscherin wirst du meinen Ansatz sicherlich zu schätzen wissen.«
»Sie sind ja verrückt.«
Tate runzelte die Stirn. »Keineswegs, so leid es mir tut.«
Celina sprang von der Tischkante, schritt am Schreibtisch entlang und ließ einen Finger über seine Oberfläche gleiten. Mein Schwert zeigte auf sie, aber ich ließ Tate nicht aus den Augen.
»Sie sagten eben, Sie kontrollieren sie nur teilweise mit V . Womit sonst noch?«
Er saß einfach nur da und lächelte mich an – und in diesem Augenblick spürte ich das verräterische Prickeln von Magie in der Luft. Aber nicht diese leicht kribbelnde Variante, die Mallory und Catcher von sich gaben. Das hier war viel schwerer – fast schon ölig waberte es durch den Raum.
Ich rang einen Angstanfall nieder und löste zugleich ein weiteres Rätsel. »Sie haben V mit einem magischen Bindemittel versetzt.«
»Sehr gut. Ich habe mich schon gefragt, ob du und deinesgleichen das entdecken werden. Man könnte es als meine Künstlersignatur verstehen.«
»Was sind Sie?«, fragte ich, obwohl ich einen Teil der Frage bereits beantworten konnte: Er war kein Mensch. Ich wusste nicht, warum ich das nie zuvor bemerkt hatte, aber jetzt war ich mir ganz sicher. Die schwere Magie, die er ausdünstete, hatte nichts mit der von Mallory oder Catcher zu tun.
Er beugte sich mit düsterer Miene vor und faltete seine Hände auf dem Schreibtisch. »Auch wenn sich das unglaublich selbstgefällig anhört, aber ich bin das Beste, was dieser Stadt seit Langem geschehen ist.«
Kannte sein Größenwahn kein Ende? »Tatsächlich? Und das beweisen Sie dadurch, dass sie die Stadt mit Chaos überziehen, Vampire unter Drogen setzen und die Menschen in Gefahr bringen?« Ich deutete auf Celina. »Und eine Verbrecherin freilassen?«
Tate lehnte sich zurück und verdrehte die Augen. »Sei nicht so melodramatisch! Und wie du dich vielleicht erinnerst, hat Celina die Schuld für die Drogen auf sich genommen. Wirklich sehr nett, wie wir das zum Abschluss gebracht haben. Das wenigste, was ich tun konnte, war, sie ein wenig zu belohnen – zumindest hier in meinen eigenen vier Wänden.«
Ich nahm an, dass er über den Plan Bescheid gewusst hatte, Celina zu dem angeblichen Treffen auf dem Street Fest einzuladen – und dort ein Geständnis ablegen zu lassen. Sie tat es, weil sie wusste, dass Tate ihr aus der Patsche helfen würde; Tate half dieses Geständnis, weil das V -Problem spektakulär gelöst wurde. Ich sah sie an. Es schien ihr überhaupt nicht bewusst zu sein, dass Tate über sie sprach. Sie war neben seinem Schreibtisch stehen geblieben und trommelte nervös mit den Fingern auf die Tischplatte. Es sah aus, als ob das V allmählich seine Wirkung entfaltete und sie langsam in Wut versetzte.
»Um ehrlich zu sein, Merit, bin ich überrascht, dass du nicht erkennst, welcher Segen V für die Vampire ist.«
»Man fühlt sich endlich wieder wie ein echter Vampir«, sagte Celina mit hohler Stimme.
»Sie hat nicht unrecht«, sagte Tate und lenkte meine Aufmerksamkeit wieder auf sich. » V senkt die Hemmschwellen. Du hältst mich vermutlich für herzlos, aber ich habe mir überlegt, dass V dabei helfen kann, die weniger umgänglichen Vampire auszumerzen. Diejenigen, die V nehmen, verdienen es, sich in Asche zu verwandeln.«
»Also stellen Sie den Vampiren eine Falle.«
»Nein, das ist kein Fallenstellen. Es ist einfach nur gute Stadtplanung. Es ist die Selbstselektion als Wachstumskontrolle. Wenn ich das richtig verstehe, bist du für Verzauberungen nicht empfänglich. Macht dich das nicht zu etwas anderem? Etwas Besserem? Du leidest nicht unter derselben Schwäche. Du bist stärker und weißt dich besser unter Kontrolle zu halten.«
Ich richtete das Katana wieder in Richtung Celina. »Kommen Sie zur Sache, Tate!«
»Ist dir klar, was für ein Duo wir beide sein könnten? Du bist das Aushängeschild für alle guten
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