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Chicagoland Vampires: Drei Bisse frei (German Edition)

Chicagoland Vampires: Drei Bisse frei (German Edition)

Titel: Chicagoland Vampires: Drei Bisse frei (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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aufstehen?«
    Sie nickte, und Tränen liefen ihr über die Wangen. »Ich bin okay. Aber ich möchte gerne nach Hause.«
    Ich streckte ihr meine Hand entgegen. Als sie danach griff, zog ich sie rasch auf die Beine. Das half uns bedauerlicherweise aber nicht sehr viel weiter. Wir waren immer noch umzingelt – von einem Vampir, dem ich seine Beute streitig machte, und einem Dutzend weiterer, die zwar kein besonderes Interesse an dem Mädchen hatten, aber auf geradezu groteske Weise Streit suchten.
    War das die Gewalt, von der Mr Jackson gesprochen hatte?
    Ich schluckte die Angst, die mir in der Kehle saß, hinunter, hielt den Rücken gerade und warf der Menge einen Unerschrockenheit heuchelnden Blick zu. »Ich werde sie jetzt wegbringen. Hat jemand ein Problem damit?«
    Ich hätte es besser wissen und nicht als Frage formulieren sollen.
    »Ich, Sahneschnitte«, sagte der Vampir, der mich haben wollte, und es lief mir eiskalt den Rücken herunter. Ich war stark und schnell und unsterblich, aber das Mädchen nicht. Selbst wenn ich mir gewaltsam einen Weg durch die Menge bahnte, konnte ich nicht ungehindert kämpfen und sie gleichzeitig beschützen.
    Was ich jetzt dringend bräuchte, dachte ich, wäre eine Ablenkung.
    Sein Timing hätte nicht besser sein können.
    »Verdammte Scheiße!«, brüllte jemand durch den Raum. Das Klirren zerbrechenden Glases brachte den Rest der Menge mit einem Mal zum Schweigen.
    Der metallische Geschmack von Blut hing in der Luft, und alle Vampire in meiner Nähe drehten sich in die Richtung des Geruchs. Ich erkannte Jonah in der Nähe, der einen auf dem Boden kauernden Vampir wütend anstarrte.
    Blut war geflossen, vielleicht durch ein zerbrechendes Glas oder eine Flasche. Keine schlechte Idee, die Aufmerksamkeit der Vampire auf sich zu ziehen – und das gab mir eine Gelegenheit, es bis zur Tür zu schaffen.
    Ich sah das Mädchen an meinem Arm an. »Wie heißt du?«
    »Sarah«, sagte sie. »Sarah.«
    »Nun, Sarah, wir werden jetzt von hier verschwinden. Bist du bereit?«
    Sie nickte, und sobald der Schläger und die restlichen Vampire sich in Richtung des Blutgeruchs wandten, stürmten wir los.
    Ich verstand die Anziehungskraft des Bluts voll und ganz. Ich wurde selbst langsam durstig. Der Abend neigte sich seinem Ende zu, und ich hatte seit Stunden nichts mehr gegessen … und auch kein Blut mehr getrunken. Der Geruch ließ mir das Wasser im Mund zusammenlaufen. Ich biss mir heftig auf die Unterlippe, um mich konzentrieren zu können, denn der stechende Schmerz ließ mich für einen Augenblick meine Bedürfnisse verdrängen. Wie so oft in meinem Leben war dies weder die richtige Zeit noch der richtige Ort.
    Ihren Arm auf meiner Schulter, meinen Arm um ihre Seite geschlungen führte ich Sarah eilig an den Vampiren vorbei, die alle zum Blut strebten. Anmut sah anders aus, aber immerhin näherten wir uns der Tür und ließen das Chaos langsam hinter uns.
    Denn das Chaos war definitiv ausgebrochen.
    Der Raum verwandelte sich zunehmend in ein Szenario ungehemmter Gewalt, als Vampire über die Körper anderer Vampire trampelten und krochen, nur um zu dem Blut zu gelangen. Ein wütender Vampir fing mit einem anderen Streit an, und ihre Schlägerei störte wieder andere Vampire beim Gespräch und ließ diese ebenso wütend werden. Die Gewaltbereitschaft verbreitete sich im Raum wie ein Virus, der bei direktem Kontakt sofort auf den nächsten übersprang. Mit der Bereitschaft zur Gewalt stieg auch die Magie in der Luft nochmals sprunghaft an – und reduzierte die Vampire vollends auf ihre Raubtierinstinkte, noch mehr als zuvor.
    »Ich dachte, du könntest die Kavallerie brauchen.«
    Ich entdeckte Jonah an meiner rechten Seite und war erleichtert. »Hat ja lang genug gedauert. Danke für die Ablenkung!«
    »Gern geschehen. Ich hatte nicht wirklich erwartet, dass du eine Klinge ziehst und einen Menschen entführst.« Er sah zu Sarah hinüber. »Was ist passiert?«
    »Ich weiß es nicht. Drogen? Verzauberung? Ich bin mir nicht sicher. Wie auch immer, wir müssen sie hier rausbringen.«
    »Bin direkt hinter dir«, sagte er mit einem Nicken, und wir hasteten zu den Aufzügen.
    Die Tür stand offen, als wir dort ankamen; ich half Sarah hinein, während Jonah hektisch den Knopf betätigte, bis sich die Tür schloss und der Krach des Kampfgeschehens nur noch gedämpft zu uns hereindrang. Ich steckte meinen Dolch wieder in den Stiefel.
    Wir hatten die Hälfte des Wegs schon hinter uns gebracht, als ich

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