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Chicagoland Vampires: Drei Bisse frei (German Edition)

Chicagoland Vampires: Drei Bisse frei (German Edition)

Titel: Chicagoland Vampires: Drei Bisse frei (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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hinten weg. Er stolperte ein paar Schritte rückwärts, bevor er auf seinem Hintern landete. Mein Freund mit den Dreadlocks – der noch richtig heiß auf Prügel war – schlug nach mir, aber ich packte seine Faust, drehte ihm den Arm herum und nutzte die Hebelkraft, um ihn in die Knie zu zwingen.
    Und dann sah ich seine Augen. Die Pupillen waren kaum noch zu erkennen, und seine silbern angelaufenen Iriden strahlten wie schillernde Diamanten.
    Ich fluchte leise. Sie verhielten sich ähnlich wie die Vampire auf dem Rave – rauflustig und wutentbrannt – , und sie hatten auch dieselbe vergrößerte Iris. Es lief mir kalt den Rücken herunter, und ich fürchtete plötzlich das Schlimmste. War dies die nächste Stufe einer vampirischen Massenhysterie?
    Ich gab dem Vampir mit den Dreadlocks einen Hieb auf den Hals, um die Sauerstoffzufuhr zu unterbrechen, und ließ ihn sachte zu Boden gleiten. Als ich danach wieder hochkam, war bedauerlicherweise ein weiteres Dutzend Vampire dem verfallen, was immer sie auch ritt. Laute Flüche und eine Menge Fäuste schwirrten durch die Luft. Die Vampire prügelten aufeinander ein, als stünde ihr Leben auf dem Spiel – und nicht ein billiges Glas noch billigeren Alkohols.
    Der Koller verbreitete sich wie ein Virus im Zeitraffer. Jeder Vampir, der wild um sich schlug und dabei unbeabsichtigt gegen einen anderen stieß, löste eine weitere Schlägerei aus. Die Gewalt breitete sich wellenförmig in der Menge aus.
    Wir schienen keine bessere Alternative zu haben, als uns auch in das Getümmel zu stürzen. Ich sah kurz zu Lindsey hinüber, die mir zunickte, dann ging ich ans Werk. Mein Ziel war es nicht, einen Kampf zu gewinnen, sondern die Kämpfer voneinander zu trennen. Ich warf mich zwischen die beiden Vampire, die mir am nächsten standen, und riss sie voneinander weg, wofür ich einen Schlag auf die Schulter kassierte. Sie flogen in entgegengesetzte Richtungen, und ich kümmerte mich um das nächste Paar.
    Lindsey tat es mir nach. Sie sprang mit einem Satz über die Theke – wobei sie die Regenbogendrinks verschüttete – und machte sich daran, Vampire auseinanderzuzerren.
    Unglücklicherweise wollten sie nicht aufhören. Was immer sich ihrer bemächtigt hatte, es war stärker als sie und ließ sie wie Furien aufeinander losgehen, obwohl es für den Kampf keinen wirklichen Grund gab.
    Glücklicherweise halfen uns die, die nicht davon betroffen waren – einige Männer und Frauen, die ich im Haus kennengelernt hatte – dabei, die Streithähne voneinander zu trennen. Wir wurden zu einem Team. Wir bekämpften dummerweise unsere eigenen Leute, aber immerhin kämpften wir für eine gute Sache.
    Ich wusste ihren Einsatz zu schätzen, auch wenn es leider nicht ausreichte. Mit jedem Paar, das ich auseinanderriss, schien ein neues aufzutauchen, bis sich die brodelnde Masse einen Weg durch die Tür nach draußen bahnte. Der fürchterliche Lärm der Schlägerei wurde von Sirenen übertönt. Jemand hatte offenbar die Polizei gerufen. Es wurde also alles nur noch schlimmer – wir brauchten dringend einen neuen Plan.
    Ich sah mich auf der Suche nach Lindsey um und entdeckte sie links von mir. Sie zerrte gerade einen schreienden Vampir an seinem Fußgelenk von der Schlägerei weg.
    »Lindsey, ich bringe die Menschen aus der Bar!«, brüllte ich, schob einen Vampir zur Seite und drehte mich, um dem Stiefeltritt eines anderen auszuweichen.
    Die Begeisterung der Polizisten für Vampire, die sich prügelten, hielt sich ohnehin in Grenzen, aber wenn dabei Menschen ins Kreuzfeuer gerieten, würden sie stocksauer sein. Da Tate sich sowieso schon auf dem Kriegspfad befand, zweifelte ich ernsthaft daran, dass wir einen derartigen Skandal überstehen konnten, ohne dass das Haus zu Schaden kam – und erst recht nicht, ohne dass morgen der Zwangsverwalter vor der Tür stand.
    »Bin schon unterwegs«, rief sie und ließ ein paar Tische entfernt ihren kreischenden Vampir los. Ein anderer Vampir Cadogans übernahm ihn, während sie auf mich zustürmte und einen Vampir umriss, der mich gerade hatte zu Brei treten wollen.
    »Du bist ein Schatz«, sagte ich zu ihr und sprang auf dem Weg zur Tür über einige Vampire hinweg, die auf dem Boden miteinander rangen. Ich griff mir den nächsten Tisch, ließ die darauf befindlichen Schläger zu Boden rutschen und schob ihn hochkant in Richtung Tür. Mit drei weiteren Tischen bauten wir eine Art Schutzmauer zwischen dem Ausgang und dem Rest der Bar, was die

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