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Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition)

Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition)

Titel: Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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Cubs. Er hatte ihn mir als Ersatz für den geschenkt, den ich vor langer Zeit verloren hatte. Es war so seltsam – sich in einem Haus zu befinden, dessen Einrichtung er ausgewählt hatte, umgeben von Vampiren, die er verwandelt hatte, sich in Träumen an ihn zu erinnern, als ob er noch lebte, und beinahe mit ihm eine Beziehung eingegangen zu sein, als er getötet wurde – und dennoch so wenige Erinnerungsstücke an unsere gemeinsame Zeit zu besitzen.
    Ich mochte vielleicht unsterblich sein und daher zumindest theoretisch ewig leben, aber genau wie jeder Mensch hatte ich keinerlei Macht über das, was in dieser Zeit geschah. Ich musste davon ausgehen, dass meine Erinnerungen mit der Zeit verblassten, und genoss daher die Momente umso mehr, in denen ich deutlich spüren konnte, wer er gewesen war.
    Kelley hatte mir die Zeit gelassen, ihn zu betrauern, aber es war jetzt so weit, mich wieder an die Arbeit zu machen. Ich küsste die Gravur und ließ die Klinge anschließend in das Stiefelholster gleiten. Dann band ich meine Haare in einem hohen Zopf zusammen, nahm mein Handy und rief Jonah an.
    »Michigansee?«, fragte er, als er den Anruf entgegennahm.
    »Genau. Hast du was dagegen, heute Abend mein Assistent zu sein?«
    Jonah schnaubte sarkastisch. »Ich bin der ältere und weisere Vampir. Damit bist du meine Assistentin.«
    »Ich kann mit dem Katana besser umgehen.«
    »Das bleibt noch abzuwarten. Und ich habe mehr Abschlüsse.«
    Er hatte recht; darin musste ich mich ihm geschlagen geben. Meine Wandlung zur Vampirin hatte meine Laufbahn als Doktorandin unterbrochen; Jonah hatte trotz seiner Fangzähne vier Titel hinbekommen. Als starke Frau konnte ich durchaus eingestehen, dass die Akademikerin in mir neidisch war.
    »Na gut«, sagte ich und verdrehte die Augen. »Niemand ist der Assistent. Gleichberechtigung für alle, blabla. Wo treffen wir uns?«
    »Ein Freund von mir hat ein Boot, aber es liegt aufgrund der Jahreszeit schon auf dem Trockendock. Navy Pier. In einer halben Stunde. Übrigens, Hüterin?«
    »Ja?«
    »Wenn das Tor verschlossen ist, solltest du daran denken, dass du stark genug bist drüberzuklettern.«
    Hervorragend. Nun konnte ich meinem Lebenslauf unter der Rubrik »Besondere Fähigkeiten« auch noch »Einbrüche« hinzufügen.
    Mit einer Klinge im Stiefel und einer in der Hand ging ich die Treppe ins Erdgeschoss hinunter und wollte dann weiter zu meinem kalten Wagen.
    Ich war gerade in der Eingangshalle und hatte meine Autoschlüssel zur Hand genommen, als Luc und Lindsey die Treppe herunterkamen. Sie hielten Händchen und wirkten sehr verliebt. Ihre beginnende Beziehung ließ mich meine Trauer nicht besser ertragen, aber wenn ich die verträumte Optimistin spielen musste, dann hatte Ethans Tod wenigstens etwas Gutes hervorgebracht.
    »Hüterin«, sagte Luc. »Auf dem Weg, das Wasserproblem zu klären?«
    »Das bin ich.«
    »Das erste Mal seit längerer Zeit wieder draußen unterwegs?«
    »Das erste Mal seit längerer Zeit im Auftrag des Hauses, das stimmt.«
    »Nervös?«
    Ich dachte kurz über meine Antwort nach. »Nicht nervös, ich fühle mich eher unwohl. Ich weiß, dass es nicht immer einfach war, mit Ethan unterwegs zu sein. Er war ein anspruchsvoller Lehrer, und es gab durchaus Tage, an denen ich dachte, ich wäre sein persönlicher Tonklumpen, den er in irgendeine Form zu pressen versuchte.«
    »Als ob jeder Einsatz eine Art Unterrichtsstunde wäre?«
    »So was in der Art«, sagte ich mit einem Nicken. »Aber ich glaube auch, dass er mich zu ergründen versuchte. Dass er irgendwann verstand, wer ich war und dass ich dem Haus helfen konnte, ohne dass er mich verändern musste.« Ich musste bei diesen Worten einfach lächeln. »Er war eine großspurige, selbstgerechte Nervensäge. Aber er war meine Nervensäge, weißt du? Und heute ist er das erste Mal nicht dabei. Das fühlt sich sehr merkwürdig an.«
    Ohne Vorwarnung kam Luc auf mich zu und umarmte mich so ungestüm, dass mir die Luft wegblieb. »Du schaffst das, Hüterin.«
    Ich hielt den Atem an und tätschelte ihm den Rücken, bis er mich wieder losließ. »Danke, Luc! Ich weiß dein Vertrauen zu schätzen.«
    »Hast du jemanden dabei?«, fragte Lindsey.
    »Jonah, der Hauptmann der Wachen von Haus Grey, hat angeboten, mir zu helfen. Wir treffen uns in Downtown. Und ich kann natürlich immer meinen Großvater anrufen.«
    Luc legte Lindsey einen Arm um die Schultern. »Wir sind für dich da, wenn du uns brauchst.«
    »Weiß ich. Ihr

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