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Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition)

Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition)

Titel: Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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streckte mir seine Hand entgegen. »Komm wieder hoch! Du machst mich nervös.«
    Mit einem Nicken opferte ich dem See die Wunderkerze und kletterte wieder hinauf. Jonah reichte mir meinen Schwertgürtel, damit ich mir ihn wieder umschnallen konnte, und dann standen wir beide schweigend da und betrachteten wortlos das Wasser.
    »Um es kurz zusammenzufassen«, sagte ich, »wir haben einen See und offensichtlich auch einen Fluss, die schwarz geworden sind, Magie absorbieren und den Gesetzen der Physik nicht mehr gehorchen. Und mehr können wir nicht sehen. Unterhalb der Oberfläche könnte es noch chaotischer zugehen.«
    »Die Fragen, die sich uns stellen, sind ›warum‹ und ›wie‹.«
    »Hast du das Foto von der Flussnymphe auf der Brücke gesehen? Es sah so aus, als ob sie einen Zauberspruch wirkte.«
    »Habe ich«, sagte er, »aber das können unmöglich die Nymphen getan haben. Sie lieben das Wasser über alles, und selbst wenn sie sich bekriegten, würden sie niemals etwas tun, was den See oder den Fluss zerstören könnte.«
    »Zumindest nicht absichtlich«, warf ich ein. »Aber wie wir bereits wissen, gibt es Mittel und Wege, um die Übernatürlichen zu beherrschen.« Immerhin hatte Tate V herstellen lassen, eine Droge, die Vampire aggressiver und blutrünstiger machte als üblich. Er hatte sie verwendet, um Celina zu kontrollieren. Vielleicht war er nicht der Einzige gewesen, der die Macht über die Übernatürlichen zum Ziel gehabt hatte.
    »Das stimmt wohl«, sagte Jonah. »Aber wenn du eine der übernatürlichen Gruppen beherrschen wolltest, warum dann die Nymphen? Sie kümmern sich um die Kräfte des Sees und des Flusses. Da geht es nicht wirklich um mächtige Zauber. Und selbst wenn sie das Ziel wären, warum den See vernichten? Welchen Sinn sollte das machen?«
    »Vielleicht ist das Ziel ja, die Stadt aus dem Gleichgewicht zu bringen«, schlug ich vor. »Die Wasserversorgung der Stadt läuft zum Teil über den See; vielleicht wollten sie ein bisschen damit herumspielen?«
    »Um uns auszutrocknen, bis wir verdursten?«
    »Oder Unruhen heraufzubeschwören.«
    Wir schwiegen einen Augenblick.
    »Wir haben momentan zwei Theorien«, sagte er. »Das hier hat entweder mit den Nymphen zu tun, was das Foto erklären würde, oder es hat etwas mit dem See zu tun. Bedauerlicherweise hilft uns keine der beiden Theorien wirklich weiter.«
    »Zumindest haben wir jetzt eine Vorstellung davon, wo wir anfangen können.« Ich holte mein Handy hervor. Die Nymphen hatte ich bereits kennengelernt, und ich kannte zwei Leute, die sich gut mit ihnen verstanden. Mein Großvater und Jeff Christopher, sein Angestellter. Der Junge hatte ein gutes Händchen, was die Damen betraf.
    Praktischerweise nahm Jeff den Anruf entgegen. »Schieß los, Merit!«
    »Wir sind am See. Habt ihr ihn euch schon angesehen?«
    »Jepp. Wir sind am Hafen im DuSable Park. Wir wollten es mit eigenen Augen sehen. Und jetzt, wo wir hier sind …« Er unterbrach sich. »Wahnsinn, oder?«
    »Meine Worte. Irgendeine Idee, wie das passieren konnte?«
    »Wir haben es diskutiert, aber so etwas gab es noch nie. Selbst Catcher ist entsetzt, und Catcher lässt sich in der Regel nicht so leicht beeindrucken.« Seine Stimme klang sorgenvoll, wie die eines Kindes, wenn es seine Eltern zum ersten Mal ratlos sieht. Ich beneidete ihn nicht darum.
    »Jeff, im Netz wird gerade ein Foto von einer Nymphe verbreitet, die am Fluss steht und einen Zauberspruch oder etwas Vergleichbares wirkt. Könnte es sein, dass sie darin verwickelt sind?
    »Nymphen wirken keine Zaubersprüche. Was immer sie getan hat, daran kann es nicht gelegen haben.«
    »Hat man sie vielleicht reingelegt?«
    »Es kann auch einfach sein, dass ein Tourist zur falschen Zeit auf den Auslöser gedrückt hat.«
    »Das ist natürlich möglich«, sagte ich. »Aber wie auch immer, es macht wahrscheinlich Sinn, sich mit den Nymphen zu unterhalten und ihre Sicht der Dinge zu erfahren. Wir sind am Navy Pier. Wo können wir euch treffen?«
    Es entstand eine kurze Pause, vermutlich, weil er gerade das Treffen mit Catcher oder meinem Großvater besprach.
    »Wir treffen uns am Eingang zum Pier«, sagte er. »In zehn Minuten.«
    Das war gerade genug Zeit, dass Jonah und ich den gesamten Pier zurücklaufen konnten … und dabei hoffentlich nicht von einem Wachmann angesprochen wurden.
    »Wir werden da sein«, versprach ich ihm, und dann machten wir uns auf den Weg.
    Wir gingen schweigend zu unserem Treffpunkt. Wachen waren

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