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Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition)

Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition)

Titel: Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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angestrengt. »Oh, darf ich Jonah vorstellen?«, sagte ich zu meinem Großvater. »Hauptmann der Wachen des Hauses Grey. Da wir zu wenige Leute haben, hat er sich angeboten, mir bei diesem Auftrag zu helfen. Jonah, darf ich dir den Ombudsmann Chuck Merit vorstellen, meinen Großvater, und Catcher Bell.« Sie kannten sich sicherlich bereits, aber ich wollte auf der sicheren Seite sein.
    Jonah und Catcher tauschten eine dieser typisch männlichen Gesten: »Freut mich, dich kennenzulernen, aber deine Existenz werde ich höchstens mit einem leichten Nicken zur Kenntnis nehmen, denn das machen echte Männer nun mal so.«
    Mein Großvater hingegen sah mich fragend an. »Merit, du weißt doch, dass ich Jonah kenne.«
    »Ich weiß das?«, fragte ich und sah sie beide verwirrt an.
    Mein Großvater und Jonah tauschten einen Blick, der mich vermuten ließ, dass Jonah nicht ganz ehrlich mit mir gewesen war, was seine Vergangenheit anging – oder ich hatte etwas wirklich Wichtiges vergessen.
    Dann kam mir ein Gedanke, und ich musste tief durchatmen, als ich auf Jonah zeigte. »Du bist die Vampirquelle! Du bist der geheime Vampirangestellte meines Großvaters.«
    »Ich erinnere mich nicht daran, ein geheimer Vampirangestellter zu sein«, sagte Jonah langsam, »und ich glaube, daran würde ich mich erinnern. Mit Sicherheit hätte ich zumindest das entsprechende Steuerformular gesehen.« Er sah meinen Großvater an. »Stellen Sie gerade Mitarbeiter ein?«
    »Im Augenblick nicht«, lautete seine Antwort. »Und auch wenn es sich hierbei um einen interessanten Gedanken handelt, liegst du leider falsch, Merit. Erinnerst du dich denn nicht an ihn?«
    Ich sah ihn verwirrt an. »Mich an ihn erinnern? Woher?«
    Doch bevor dieses Rätsel gelöst werden konnte, wurde unsere Aufmerksamkeit auf die Welt der Nymphen gelenkt.
    »Was in aller Welt«, sagte Jeff mit unterdrückter Wut, »hat euch auf die Idee gebracht, euch mitten im Pier Park zu schlagen? Das hier ist ein öffentlicher Ort! Die Stadt steht kurz vor dem Kollaps, und ihr habt nichts Besseres zu tun, als euch wie kleine verwöhnte Kinder aufzuführen? Glaubt ihr etwa, das würde eurer Sache dienlich sein?«
    Die Nymphen wirkten peinlich berührt, was der Situation nur angemessen war. Ich sah mich um und fragte mich, was die Leute wohl dachten. Jonah und ich hatten das Geschrei aus einiger Entfernung gehört, und aufgrund des Zustands von See und Fluss waren wir nicht die Einzigen hier draußen.
    Jeff funkelte jede Einzelne von ihnen wütend an, wie ein General, den seine Truppen erzürnt haben. »Nun gut«, sagte er. »Erklärt mir, was hier los ist!«
    »Alanna hat uns verhext«, gab eine Nymphe namens Melaina von sich, die ich beim letzten Kampf der Nymphen gesehen hatte. Sie deutete auf die Rothaarige. »Hast du das Foto von ihr gesehen? Wir sind verhext worden.«
    »Also war es Zauberei?«, fragte ich in die Runde. »Hat Alanna eine Art Zauberspruch gewirkt?« Mir gefiel der Gedanke zwar nicht, dass die Flussnymphen lustige Spielchen mit ihrer Stadt trieben, aber dann hätten wir wenigstens eine Antwort auf unsere Fragen. Ich mochte Antworten.
    Alanna richtete sich zu ihrer vollen Größe auf, wobei ihr grünes Kleid ihre Vorzüge kaum zu verbergen vermochte. »Das war ich nicht!«
    Jeff warf mir einen Blick über die Schulter zu. »Melaina meint im übertragenen Sinne ›verhext‹.«
    Jonah beugte sich zu mir. »Habe ich dir doch gesagt«, flüsterte er.
    Ich hielt eine Hand hoch und deutete dann auf Alanna. »Was hast du mit dem Fluss gemacht?«
    Alanna schloss die Augen und ließ ihren Tränen freien Lauf. »Ich habe ihn umarmt. Ich konnte spüren, wie er sich verändert, wie er stirbt. Er brauchte mich.«
    Als ob sie das nur noch trauriger machte, begannen die Nymphen mit leisen Stimmen zu wehklagen und stimmten einen Trauergesang auf das verzauberte Wasser an.
    Doch obwohl sie trauerten, waren sie keineswegs bereit, Alanna zu vergeben. »Sie ließ uns schlecht aussehen«, schmollte eine brünette Nymphe. »Sie ließ uns aussehen, als ob wir böse Magie wirken würden. Und jetzt macht uns die Stadt für das, was geschehen ist, verantwortlich.«
    »Wer hat das Foto gemacht?«, fragte ich Alanna.
    Sie zuckte mit den Achseln. »Weiß ich nicht. Auf der nächsten Brücke standen einige menschliche Jungs.« Ein zartes Lächeln huschte über ihr Gesicht. »Sie haben gesagt, ich sei hübsch.«
    Und sie haben das Foto als Beweis dafür, dachte ich.
    »Jetzt tut es weh«, schrie

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