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Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition)

Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition)

Titel: Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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und habe keine Ahnung, wovon du sprichst.«
    »Merit, du hast es geschafft! Der See ist wieder völlig normal. Das Wasser ist wieder klar, und die Wellen schlagen ans Ufer; das ist ganz plötzlich passiert, zack, als ob nichts gewesen wäre. Ich weiß nicht, was du Loreley erzählt hast, aber es hat funktioniert. Egal, Merit. Du hast es geschafft. Weißt du eigentlich, wie sehr das dem Haus hilft? Die Demonstranten sind heute Abend tatsächlich nach Hause gegangen. Vielleicht schafft uns das sogar das Greenwich Presidium vom Hals.«
    Ich hatte den Hubschrauber vor fünfzehn oder maximal zwanzig Minuten verlassen, und aus der Luft und auch bei unserer Landung hatte der See nicht anders ausgesehen. Ich wusste ihren Lobgesang natürlich zu schätzen, und dass ich es vielleicht geschafft hatte, dem Haus ein wenig mehr Spielraum zu verschaffen, aber ich blieb dennoch skeptisch. Ich hatte Loreley geglaubt, und auf der Insel hatte es keine Anzeichen dafür gegeben, dass sie in irgendeiner Weise mit den Veränderungen des Sees zu tun hatte. Es schien mir auch völlig unmöglich, dass sie in weniger als einer Stunde nach meinem Besuch solche Veränderungen hervorrufen konnte. Da steckte etwas anderes dahinter.
    »Kelley, ich glaube nicht, dass es so einfach ist. Ich meine, ich freue mich ja, dass der See wieder in Ordnung ist, aber damit habe ich nichts zu tun, und ich glaube nicht, dass sie etwas damit zu tun hat. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie ihre Finger nicht im Spiel hatte, denn sie ist genauso schwach wie die Nymphen.«
    »Ockhams Rasiermesser, Merit. Die einfachste Lösung ist in der Regel die Richtige. Der See veränderte sich, du hast mit Loreley gesprochen, er ist wieder in seinem Originalzustand. Vielleicht hast du sie ja derart verängstigt, dass sie es wieder in Ordnung gebracht hat. Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul, oder?«
    Ich runzelte die Stirn. Diese Dinge mochten zwar hintereinander passiert sein, aber das bedeutete nicht automatisch, dass sie miteinander zu tun hatten. Loreley hatte ganz sicher keine Zaubersprüche gewirkt, als ich bei ihr gewesen war. Hätte sie nach meiner Abreise dafür ausreichend Zeit gehabt?
    Das war nicht das erste Mal, dass ich eine zu leichte Antwort auf eine zu komplizierte Frage erhalten hatte. Celina hatte ihre Beteiligung an dem V-Drogenhandel mitten auf einem Volksfest eingestanden. Für einen Augenblick schien das das wundersame Ende unserer drogenbezogenen Probleme gewesen zu sein, aber dann mussten wir erkennen, dass sie unter Tates magischer Fuchtel stand.
    Nichts war wirklich einfach. Aber vielleicht brauchte Kelley im Moment das Gefühl, dass wir etwas bewirken konnten, dass wir das Problem wirklich gelöst hatten. Vermutlich hatte das gesamte Haus das in diesem Augenblick nötig. Vielleicht war es manchmal das einzig Richtige, die Wahrheit auszublenden, also sagte ich das, was sie hören wollte.
    »Du hast vermutlich recht. Es wäre wohl sonst auch ein ziemlicher Zufall.«
    »Das sage ich doch! Also, raus mit dir! Nimm dir den Abend frei! Ich bin so begeistert. Großartige Leistung, Hüterin. Und glaub mir, ich werde dafür sorgen, dass Cabot davon erfährt.«
    Sie legte auf, aber die Unruhe in mir wuchs immer mehr. Wenn ich meine Erkenntnisse nicht mit Haus Cadogan teilen konnte, musste ich mir ein aufgeschlosseneres Publikum suchen. Mein Problem war nur, dass meine besten Zuhörer – das Büro des Ombudsmanns – diesem Thema gegenüber vermutlich auch nicht viel aufgeschlossener sein würden. Mir gefiel der Gedanke gar nicht, Jeff mitzuteilen, dass Loreley dem Rudel die Schuld an der Veränderung des Sees zugeschoben hatte, und ich entschied mich, das in einem Vier-Augen-Gespräch zu erledigen. Wenn ich ihm erzählte, dass die Formwandler für mich im Augenblick die Hauptverdächtigen waren, würde er das sicher nicht gut aufnehmen.
    Auf dem Weg zum Büro des Ombudsmanns rief ich Jonah an, um ihn auf den neuesten Stand zu bringen. Er nahm nach dem ersten Klingeln ab.
    »Saubere Arbeit«, sagte er.
    »Vielen Dank für diese Einschätzung, aber ich habe mit der Veränderung des Sees nichts zu tun. Was gibt’s Neues bei den Nymphen?«
    »Ich habe gehört, dass es ihnen mit jeder Minute besser geht und sie ziemlich große Fans von dir sind.«
    »Scheiße!«
    »Das war nicht die Reaktion, die ich von dir erwartet hatte.«
    »Tut mir leid, wenn ich dir in die Parade fahre, aber ich habe auf dem See wirklich nichts gemacht. Loreley und ich haben

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