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Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition)

Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition)

Titel: Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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Gesicht, obwohl Frank nur indirekt genannt worden war. »Ich kann meine Termine nicht danach legen, was das Greenwich Presidium möglicherweise von sich geben wird. Sie werden mich ohnehin kritisieren, also werde ich das tun, was für das Haus und die Stadt das Richtige ist. Und im schlimmsten Fall …«
    »Merit«, sagte Jeff leise, »du willst nicht aus dem Haus ausgeschlossen werden.«
    »Nein, will ich nicht«, stimmte ich ihm zu. »Aber ich werde nicht so tun, als ob nichts passiert wäre, wenn eindeutig klar ist, dass sich etwas zusammenbraut. Ich kann die Stadt nicht den Bach runtergehen lassen, bloß weil unser lieber Zwangsverwalter ein kleinkarierter Penner ist. Entschuldige, Grandpa«, fügte ich nach meinem Ausbruch hinzu.
    Er tätschelte mir den Rücken. »Wir kümmern uns darum«, sagte er. »Du verhältst dich erst mal ruhig und machst deinen Job. Ich weiß, wie schwer es in letzter Zeit für dich gewesen sein muss, ohne Ethan. Er war ein guter Mann – ein guter Meister für seine Leute. Aber auch die schlimmsten Zeiten gehen vorbei, und Malik wird dich dringend brauchen, wenn ihr die Last des Verwalters nicht mehr schultern müsst.«
    Ein guter Ratschlag, aber einer, den ich nur schwerlich befolgen konnte. Ethan hatte mich nicht dazu erzogen, tatenlos zuzusehen, wenn sich ein ernsthaftes Problem auftat. Er hatte mir beigebracht, Strategien zu entwerfen und Nachforschungen anzustellen. Mich wie ein Soldat zu verhalten. Und welcher Soldat drückte sich schon vor seiner Aufgabe, bloß weil der Druck zu groß wurde? Befehle zu befolgen war wichtig, aber ein Soldat musste auch auf sein eigenes Gewissen hören, oder?
    Marjorie tauchte an der Tür auf, an die sie kurz klopfte. Sie sah sehr besorgt aus. »Chuck«, sagte sie. »Ich glaube, du solltest besser nach draußen gehen.«
    Mein Großvater runzelte die Stirn, stand auf und ging zur Tür. Catcher, Jeff und ich tauschten einen kurzen Blick und folgten ihm dann. Wir standen gemeinsam an der Tür, und jeder von uns sah in einer anderen Höhe um die Ecke, wie die Kinder in einer Slapstick-Comedyshow.
    Mein Großvater stand im Flur und Marjorie neben ihm. Sie sahen zur Eingangstür hinaus. Draußen parkte ein unauffälliger schwarzer Geländewagen. Die Sorte Geländewagen, die nur nachts unterwegs war und die man nicht bemerkte, bis die Passagiere herausgesprungen waren und ihre Waffen im Anschlag hatten … oder Schlimmeres.
    »McKetrick?«, fragte ich.
    »Schön wär’s«, fauchte Marjorie. »Wenigstens würde dann mal was passieren.«
    Wir starrten sie alle entsetzt an.
    »Sorry, sorry«, sagte sie mit deutlichem Chicagoer Akzent, der aus dem »Sorry« ein »Sarry« machte.
    »Verwaltungskram zu Übernatürlichen zu erledigen kann schon mal langweilig werden, okay? Aber nein. Es ist nicht McKetrick, von dem ich gehört habe, dass er kein netter Kerl ist. Schrecklich.« Sie bekreuzigte sich. »Möge Gott uns beistehen! Es ist die Bürgermeisterin.«
    »Schaltet den Alarm aus«, sagte mein Großvater, und Catcher trat auf den Flur hinaus, ging zum Eingabefeld und öffnete die Tür.
    »Wusstest du, dass sie kommt?«, fragte ich leise.
    Mein Großvater schüttelte den Kopf. »Das kommt überraschend für mich.«
    Wir erwarteten sie schweigend und waren sehr besorgt, denn wenn die Bürgermeisterin unangemeldet im Büro des Ombudsmanns auftauchte, konnte das nichts Gutes bedeuten.
    Zuerst erschienen zwei bullige Sicherheitsleute. Als sie die Tür öffneten, kam sie herein und sah sich um. Sie trug einen burgunderfarbenen Hosenanzug, seltsam gelockte Haare und sah uns mit verächtlichem Blick an. Sie hatte klobigen Schmuck um Hals und Handgelenke und ebenso an ihren Fingern.
    Nachdem sie einen Augenblick das Büro verächtlich betrachtet hatte, stellte sie Blickkontakt mit meinem Großvater her. »Mr Merit.«
    »Frau Bürgermeisterin«, sagte er zur Begrüßung.
    »Mir wurde mitgeteilt, dass Sie und Ihre … Mitarbeiter … städtische Mittel für private Hubschrauberflüge ausgegeben haben.«
    Er blinzelte sie überrascht an. »Madam, wenn Sie Fragen zu unserem Budget haben, dann können wir in mein Büro gehen und sie klären.«
    »Ich habe noch einiges zu erledigen, Mr Merit. Ich hätte gerne jetzt eine Antwort.«
    Mein Großvater befeuchtete seine Lippen und sprach dann weiter. »Wie ich in den Anforderungsunterlagen erläutert habe, brauchten wir eine Transportmöglichkeit nach Bear Island. Wir sind davon ausgegangen, dass ein dort ansässiger Bewohner

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