Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Chicagoland Vampires

Chicagoland Vampires

Titel: Chicagoland Vampires Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Neill
Vom Netzwerk:
Ich dachte, ich rufe mal an und finde heraus, was es bei euch Neues gibt.«
    »Na ja, Seth Tate ist in Haus Cadogan aufgetaucht. Zählt das?«
    »Heilige Scheiße. Und ob das zählt! Woher wusstest du, dass es sich um ihn handelt?«
    »Nun, um es kurz zu machen – etwa sechs Meter flauschige weiße Engelsflügel.«
    »Hört sich nach einem überzeugenden Indiz an.«
    »Das ist es auch. Wir haben von ihm ein paar zusätzliche Informationen bekommen. Es ist kein Zufall, dass sie gleich aussehen. Dominik und Seth sind Zwillinge, aber Dominik entschied sich nach einem mythologischen Wutanfall für die dunkle Seite. Wir glauben, dass Dominik seit Jahrhunderten irgendwie in Seth drinsteckte und sie erst voneinander getrennt wurden, als die im Maleficium gebundene Macht freigesetzt wurde. Seth hat eine entsprechende Narbe.«
    »Das alles hat er nicht gewusst?«
    »Soweit wir das beurteilen können, nein. Meiner Ansicht nach hört sich seine Geschichte so an, als ob Dominik der kleine rote Teufel auf seiner Schulter gewesen wäre, der ihn dazu gebracht hat, böse Dinge zu tun. Immerhin erkennt Seth jetzt seine Schuld daran an. Was eigentlich mal eine nette Abwechslung ist.«
    »Auf jeden Fall. Das ist wirklich ein Richtungswechsel. Was hat Seth euch denn erzählt?«
    »Er will Buße tun und uns im Kampf gegen Dominik helfen. Bedauerlicherweise hat er nicht die geringste Idee, wie das funktionieren soll. Wie steht’s mit dir? Habt ihr in eurem Lexikon irgendwas über Engel stehen?«
    »Lexika gibt es bei uns nicht. Wir sind eher Meister der Erzählkunst. Allerdings habe ich noch nie von einer Fabel über parasitische Kerle mit Fledermausflügeln gehört, die sich von Bürgermeistern ernähren. Es würde allerdings einen großen Teil der politischen Vergangenheit Chicagos erklären.«
    »Traurig, aber wahr. Ich bin gerade auf dem Weg zu Mallory. Ich werde sie fragen, ob sie noch irgendwelche Informationen hat. Oh, und noch etwas, was ziemlich seltsam ist. Die Feensöldner an unserem Tor glauben, dass sich Dominik und Claudia, ihre Königin, auf eine Tasse Tee treffen werden. Wenn du Nachforschungen über ihn anstellst, solltest du auch nach Verbindungen zu den Feen suchen.«
    »Mach ich.«
    »Vielen Dank. Und Jeff, wie läuft’s so mit Fallon?« Ich hatte den Eindruck, längere Zeit nichts von Gabriels Schwester – und Jeffs erklärter Flamme – gehört zu haben, entweder, weil die Dinge gut liefen oder eben nicht.
    »Bei ihr ist alles in Ordnung. Sie …« Er seufzte. »Ich glaube, sie muss sich erst mal über einige Dinge klar werden.«
    Das hörte sich nicht gut an. »Was für Dinge meinst du?«
    »Was sie vom Leben will, und was sie von einem Kerl erwartet. Wenn man Teil der Familie des Rudelanführers ist, dann wächst man unter großem Druck auf. Ich glaube, dass sie sich immer noch klar darüber werden muss, wer sie ihrer eigenen Meinung nach ist im Vergleich zu den Erwartungen ihrer Familie.«
    »Das ist hart. Kann ich irgendwie helfen?«
    »Bleib einfach in Reserve.«
    Ich wäre beinahe von der Straße abgekommen. »Ich höre wohl schlecht. In Reserve?«
    »Na ja, du weißt schon, wenn das mit Fallon nicht klappt.«
    »Und was mache ich mit Ethan?«
    Jeff lachte leise. »Ich bin eigentlich davon ausgegangen, dass er deine Reserve ist, wenn es mit uns nicht klappt.«
    Natürlich. »Gute Nacht, Jeff«, sagte ich und legte auf.
    Kerle.
    Der Verkehr war ein Albtraum, und die Fahrt ins Ukrainian Village dauerte ein Vielfaches länger als sonst. Obwohl es schon sehr spät am Abend und der Himmel wolkenlos war, standen die Autos auf dem Lake Shore Drive praktisch auf der Stelle, und auf der Autobahn war es keinen Deut besser.
    Selbst im Klein und Rot war es rappelvoll, und die Parkplätze vor der Bar waren komplett mit Motorrädern vollgestellt. Eine Gruppe Formwandler stand rauchend und quatschend vor der Tür. Es mochte zwar stimmen, dass ein Todesengel in der Stadt unterwegs war, aber das änderte offensichtlich nichts daran, dass es Zigaretten zu drehen und Whiskeys zu trinken gab.
    Die ständigen übernatürlichen Streitereien schienen mich in ein miesepetriges Wesen zu verwandeln.
    Ich parkte zwei Blocks weiter und dachte daran, mein Schwert im Wagen zu lassen, aber da sich Dominik in der Gegend herumtrieb, entschied ich mich dagegen. Sollte ich noch einmal in dem sonnigen Gefängnis landen, wäre es mit meinem persönlichen Glück vermutlich vorbei.
    Auf meinem Weg zur Bar wich ich mehreren Betrunkenen aus,

Weitere Kostenlose Bücher