Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Chicagoland Vampires

Chicagoland Vampires

Titel: Chicagoland Vampires Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Neill
Vom Netzwerk:
mochte vielleicht nicht sonderlich gut aussehen, aber die Frau hatte wirklich was drauf. Sie schoss eine Reihe von magischen Funken ab, die die Pfeile in Flammen aufgehen ließen. Das Ganze wirkte wie ein Feuerwerk am vierten Juli … wenn es dafür gedacht gewesen wäre, einer Schlacht mit einer egoistischen Hexe zu gedenken.
    Ich sah hinter uns. Wo steckte Paige? Wenn man darüber nachdachte, dann war das ihr Kampf. Sie hätte mittlerweile hier sein und sie mit der Magie bekämpfen sollen, über die wir nicht verfügten.
    Eine weitere Gnomeneinheit trat vor und ließ ein Netz aus Ranken emporschnellen, das im Boden zu Mallorys Füßen verborgen gewesen war. Es riss sie nach oben und umschlang sie, aber sie erholte sich schnell und sprengte es in tausend Stücke. Das Netz löste sich vollends auf, und sie prallte mit einem dumpfen Geräusch auf den Boden.
    Sie wirkte ein wenig sauer.
    Mallorys Aussehen hatte mich überrascht, aber dieses Gefühl war nichts im Vergleich zu dem Entsetzen, das ihre nächste Handlung in mir auslöste. Ohne die Gnome zu warnen und ohne das geringste Anzeichen von Reue jagte sie ihnen eine Magiekugel entgegen, die die Gnome wie Stoffpuppen zurückschleuderte. Sie schlugen auf dem Boden auf, bewusstlos, wenn nicht Schlimmeres.
    Und sie hörte nicht auf. Sie jagte Kugel um Kugel hervor, bis sie einen Perimeter von etwa sechs Metern um sich herum freigeräumt hatte.
    Nun galt es, alles auf eine Karte zu setzen. Ich sah zu Ethan hinüber, der mir zunickte. Wir traten aus dem Wald hervor, die Waffen gezückt und bereit für die Schlacht.
    »Mallory Carmichael!«, rief ich. »Hör sofort damit auf!«
    Sie verdrehte die Augen mit der Arroganz eines sadistischen, selbstsüchtigen Teenagers. »Verschwinde, Merit, oder bring mir das Maleficium , und wir können diesen wunderbaren Ort gemeinsam verlassen, wie eine große, glückliche Familie. Ich weiß, dass du niemanden verletzt sehen willst.«
    Sie hatte recht, aber es war ja nicht so, dass die Übergabe des Buchs wirklich Leben retten konnte. Sie hatte bereits ein Dutzend Gnome zur Seite geschmissen, als ob sie nur störendes Laub wären.
    Andererseits war sie sich vielleicht nicht ganz sicher, wo genau sich das Maleficium befand, wenn ich es ihr bringen sollte. Damit konnten wir arbeiten. Ich hielt sie also erst einmal hin, damit sich die Gnome neu formieren konnten.
    »Wir haben bereits darüber gesprochen«, sagte ich. »Das Böse in die Welt zu entlassen wird dich nicht in Ordnung bringen. Du hast Übernatürliche und Menschen in Gefahr gebracht, in Chicago Chaos und Verwüstung angerichtet und bist unerlaubt vom Orden abwesend. Hör damit auf, damit wir endlich wieder alle in Ruhe unser Leben führen können.«
    »Du weißt, dass ich das nicht kann«, sagte sie, und in diesem Augenblick erkannte ich es – das Bedauern in ihrem Blick. Sie wusste, dass ihr Verhalten falsch war, aber sie tat es dennoch. Sie tat es, obwohl sie so viel Schaden verursacht hatte, und würde damit auch nicht aufhören.
    »Dieses Buch wird nichts besser machen«, flehte ich sie an. »Es wird die ganze Sache nur verschlimmern.«
    »Wirklich? Dir hat es geholfen. Du hast deinen Ethan zurück.«
    Sie lag falsch und zugleich richtig. »Ich bin froh, dass er zurück ist, aber das hast du nicht für mich und auch nicht für ihn getan. Du hast ihn dazu benutzt, um das zu bekommen, was du wolltest – und du hast mich benutzt, um seine Asche aus dem Haus zu holen. Wenn er gewusst hätte, dass für seine Rückkehr die Stadt zerstört werden müsste, hätte er diesen Preis niemals bezahlt.«
    »Spiel dich nicht so auf.«
    »Ich soll mich nicht aufspielen? Ich bin nicht gerade in Nebraska gelandet, um etwas zu stehlen, das nicht mir gehört.«
    »Hast du überhaupt eine Vorstellung davon, was ich durchmache? Was ich gerade empfinde? Es tut weh, Merit! Körperlich. Mental. Emotional. Das Einzige, was es wiedergutmachen wird, ist, das magische Gleichgewicht auf dieser Welt wiederherzustellen.«
    Sie sah mich mit schmerzverzerrtem Gesicht an. Und als sie sich erneut ihrem Schmerz stellte, schrie Ethan auf, fiel auf die Knie und packte sich am Kopf.
    Sie waren miteinander verbunden. Ihr Zauberspruch hatte auf irgendeine Weise eine Verbindung hergestellt, und ich konnte nichts dagegen tun. Mein Herz setzte für einen Augenblick aus, als ich hilflos mit ansehen musste, wie er sich auf dem Boden krümmte. Aber ich konnte mutig sein und mich ihr stellen, und daher trat ich auf sie

Weitere Kostenlose Bücher