Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Chicagoland Vampires

Chicagoland Vampires

Titel: Chicagoland Vampires Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Neill
Vom Netzwerk:
Kelley auf Patrouille war.
    »Gern geschehen.« Margot räumte alles auf den Tisch, schob dann den quietschenden Speisewagen nach draußen und schloss die Tür hinter sich.
    »Du hast dich mal wieder selbst übertroffen, Merit.«
    »Ich wusste nicht, dass sie sich extra die Mühe macht und uns Polishes besorgt. Das geht weit über das Übliche hinaus.« Ich schnappte mir einen Polish, biss hinein und schloss bei dem unglaublichen Genuss die Augen. Ich liebte Chicago.
    Wir aßen schweigend: vier Vampire mit einem schnellen Stoffwechsel und sorgenschwerem Herzen, zumindest bis sich Lucs Piepser summend meldete. Er nahm ihn ab und sah auf das Display. »Du kannst dann direkt nach oben gehen. Paige ist zurück.«
    Ich aß meinen Hotdog genüsslich auf und wischte mir mit einer Serviette über das Gesicht. »Ich werde sie dann in die Bibliothek verfrachten.« Die nächsten Worte hatte ich bereits ausgesprochen, bevor ich sie mir richtig überlegt hatte. »Könntet ihr Ethan über den Beschwörungszauberspruch informieren?«
    Luc und Lindsey wechselten einen kurzen Blick. »Warum sagst du es ihm nicht einfach selbst?«, fragte Lindsey.
    Weil er gerade ein ziemlicher Idiot ist, dachte ich, entschied mich aber für eine diplomatische Antwort.
    »Ich will Paige so schnell wie möglich in die Bibliothek bekommen und habe daher keine Zeit, bei ihm vorbeizuschauen, und mein Handy funktioniert in der Bibliothek nicht so gut. Wegen der Treppe und so.«
    Es war eine ziemlich miese Ausrede, und es war deutlich, dass sie sie mir nicht abkauften. Sie ließen die Sache aber auf sich beruhen.
    »Wir bringen ihn auf den neuesten Stand«, sagte Luc. »Mach dich an die Arbeit.«
    Ich lächelte mit vorgetäuschter Fröhlichkeit und rannte zur Tür. Lindsey würde einen Riesenspaß mit diesem Wortwechsel haben.
    Ich fand Paige in der Eingangshalle im Erdgeschoss. Sie hatte Einkaufstüten in der Hand und trug Jeans sowie ein langärmeliges White-Sox-Shirt. Sie hatte sich also Klamotten besorgt; schade nur, dass sie sich für das falsche Team entschieden hatte. Wir lebten zwar auf der South Side, was die Wahl der White Sox logisch erscheinen ließ, aber das änderte nichts an meiner Liebe zu den Cubs.
    »Willkommen zurück«, sagte ich.
    »Danke. Es war eine lange Nacht.«
    Ich begleitete sie zur Treppe, und wir gingen in den ersten Stock hinauf. »Wo bist du gewesen?«
    »Catcher hat mich zu Baumgartner mitgenommen. Ich habe mit ihm geredet. Ich habe mit Simon geredet.«
    »Was sagt Baumgartner zu der Sache?«
    »Nicht viel.« Diese Antwort schien sie zu betrüben.
    Wir erreichten den Treppenabsatz im ersten Stock. Paige blieb kurz stehen und tippte mit den Fingern auf das Geländer. »Ich hatte mal diese Vorstellung – dass ich Teil von etwas Gutem sei. Etwas Wichtigem.«
    »Und das denkst du jetzt nicht mehr?«
    Sie sah zur Seite. »Ich weiß es nicht. Ich habe ihn nach Mallory gefragt, nach Simon, nach Catcher. Danach, was sie alle übersehen haben.«
    »Was hat er gesagt?«
    »Er zuckte mit den Achseln, einfach so« – sie ahmte ein kräftiges Achselzucken nach –, »und sagte, dass sie tun, was sie können.«
    »Klingt ziemlich schwach. Ich meine, der Orden hat doch die Stadt – und Mallory – auf spektakuläre Weise im Stich gelassen.«
    »Tja«, sagte Paige. »Ich habe ihn auch nach Tate gefragt. Er sagte, das sei sehr interessant, und das war es dann auch schon. Er hat dann wieder seinen Bowlingball poliert.«
    »Er hat seinen Bowlingball poliert?!«
    »Ich schwöre es bei Gott. Der Orden ist eine Gewerkschaft, aber anscheinend nicht im Sinne von Arbeiterrechten und gerechten Arbeitsrichtlinien. Es hat eher etwas von ›Lasst uns mal abwarten und den anderen die Schuld in die Schuhe schieben‹. Ich habe mit Baumgartner bisher immer nur telefoniert, und ich glaube, ich habe nie verstanden, wie lahm und schwach sie wirklich sind. Dabei reden sie immer von der Erhabenheit unserer Magie, wie mächtig wir seien, wie besonders. Und wie setzen wir diese Macht ein? Wir quatschen zu viel und ignorieren einfach den Rest der Welt.«
    »Nichts als heiße Luft?«
    »Genau!«
    »Das ist wirklich schade.«
    »Wie geht es übrigens Mallory?«, fragte ich nach einer Weile. Es fühlte sich merkwürdig an, diese Frage zu stellen, als ob ich die neueste beste Freundin meiner ehemals besten Freundin aushorchen wollte.
    »Das weißt du vermutlich besser als ich. Ich kannte sie vorher nicht, daher kann ich ihren jetzigen Zustand nicht mit

Weitere Kostenlose Bücher