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Chicagoland Vampires

Chicagoland Vampires

Titel: Chicagoland Vampires Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Neill
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Hausbibliothekar, den ich nur unter seinem Titel kannte, stand am Ende der Regalreihe. Er war ein wenig kleiner als der Durchschnitt, und er hatte die Arme vor einem kurzärmeligen schwarzen Polo-Shirt verschränkt. Seine kurz geschnittenen braunen Haare waren ein wenig verstrubbelt, als ob er mit den Fingern hindurchgefahren wäre.
    »Entschuldigung«, sagte ich mit einem entschuldigenden Lächeln. »Sie ist nur ein wenig aufgeregt. Deine Bibliothek ist absolut großartig.«
    »Sie?«, fragte er und richtete seinen Blick auf Paige. Er warf einen langen, musternden Blick auf ihre gestiefelten Beine, bevor er ihr in die Augen sah. »Sie sind aber ganz schön groß, oder?«
    »Ich bin … äh … ja, groß. Ja, stimmt. Groß.«
    Schweigen senkte sich auf den Raum, als sie sich anstarrten. Heute war einfach der Wurm drin.
    »Darf ich dir Paige vorstellen?«, sagte ich. »Sie ist die Archivarin des Ordens. Sie ist im Silo in Nebraska stationiert, wo das ›Du-weißt-schon-was‹ manchmal aufbewahrt wird. Sie wird einige Zeit bei uns bleiben. Haben wir irgendwelche Literatur zu Beschwörungen?«
    Er ignorierte mich, vermutlich, weil er immer noch Paige anstarrte. Ich wusste, dass sie die Bücher lieben würde; ich war nicht auf die Idee gekommen, dass der Bibliothekar sie lieben würde.
    Ich räusperte mich, um seine Aufmerksamkeit zu erregen. »Beschwörungen«, sagte ich ein wenig lauter, als er endlich in meine Richtung blickte. »Haben wir dazu Literatur?«
    Er sah mich ausdruckslos an. »Natürlich. Folgt mir.«
    Er verschwand in einer der Reihen. Wir wagten es nicht, ihm zu widersprechen.
    Eine Stunde später hatten sich Bücherberge vor uns aufgetürmt. Auf unserem Arbeitstisch befanden sich vier Stapel, alle über einen halben Meter hoch, und wir waren von bereits aufgeschlagenen Bänden umgeben.
    Der offensichtliche Beweis für unser Versagen.
    Ich schlug einen weiteren Band zu und rieb mir die Augen, denn die kleine Schrift begann beim Lesen zu verschwimmen. Die Bibliothekstür öffnete sich, und Ethan trat herein. Mein Magen fing sofort an zu rebellieren, und ich überlegte mir missmutig, ob mir dies während des Rests unseres unsterblichen Daseins passieren würde, jedes Mal, wenn ich ihn sähe. Ich freute mich nicht darüber, dass dies durchaus im Bereich des Möglichen lag.
    Aber die Situation war nun mal, wie sie war, und bis ich einen Weg fand, um seine Verbindung mit Mallory zu trennen oder seine Meinung zu ändern, hatte ich eine Menge Arbeit vor mir. Ich würde nicht zulassen, dass mich ein nerviger Kerl davon abhielt.
    Er kam an unseren Tisch und betrachtete das Chaos, die Arme in die Hüften gestemmt.
    »Kein Glück gehabt?«
    »Nicht einmal ansatzweise. Wir haben eine Menge Beschreibungen für eine Beschwörung gefunden, aber nicht den geringsten Hinweis auf das, was wir gesehen haben. Nichts über ein Wesen, das sich in zwei identische Teile spaltet. Ich mag Bücher, aber ich mag es nicht, wenn sie mir nicht weiterhelfen. Und heute haben sie mir überhaupt nicht geholfen.«
    Ethan sah sich um. »Wo steckt Paige?«
    »Sie ist beim Bibliothekar. Sie scheinen sich recht gut zu verstehen.«
    Er wirkte beeindruckt. »Unser Bibliothekar und die Archivarin des Ordens. Das nenne ich passend.«
    Ethan versuchte eindeutig so zu tun, als ob zwischen uns alles in Ordnung wäre. In gewisser Hinsicht musste es das auch sein – wir mussten zusammenarbeiten, ungeachtet unseres persönlichen Chaos. Aber wenn es darum ging, so zu tun, als ob alles in Ordnung wäre, dann konnte ich gerne mitspielen.
    »Sie lieben beide Bücher. Ich liebe Bücher zwar auch, aber ich finde ihn nicht wirklich attraktiv. Wir schauen mal, wie’s läuft. Wie sieht es mit den Übergangsplänen aus?«
    »Sie nehmen Formen an, aber nur langsam. Unsere Verbindungen mit dem Greenwich Presidium sind äußerst komplex und mehrfach vertraglich abgesichert. Wer sich einmal in den Fangarmen eines Kraken befindet …«
    Ich sah zu ihm auf. »Ein Krake. Nette Umschreibung.«
    »Mein Ziel ist es stets, zu beeindrucken.« Er sah auf seine Uhr.
    »Viel zu tun?« Ich hasste es, ihn fragen zu müssen, nicht im Geringsten zu wissen, was heute noch vor ihm lag.
    »Manchmal fühlt es sich so an, als ob ich nur existierte, um von einem Meeting zum nächsten zu hetzen.«
    »Malik könnte das für dich übernehmen.«
    Er sah mich ausdruckslos an – wie ein Meistervampir, der nicht glauben konnte, dass die Novizin vor ihm gerade etwas so unglaublich Naives

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