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Chiemsee-Cowboys - Oberbayern Krimi

Chiemsee-Cowboys - Oberbayern Krimi

Titel: Chiemsee-Cowboys - Oberbayern Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz von Wilk
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wissen. Bleibt’s dabei, kommst du morgen Abend zu uns rüber? Dann heb ich dir was von unserem Filetgeschnetzelten auf.«
    »Wenn du das nicht machst, kommst du in Beugehaft und ich schmeiß die Zellenschlüssel weg. Bis morgen, Stocker. Servus und Ende.«
    Nächster Anruf: bei John an der Costa Blanca. Der meint, er will sowieso gleich nach Benidorm rüber, dann spricht er das Dingens mit den CyberEye-Boys durch. Irgendwas geht immer, meint er. Erst mal genaue Anschrift und Lage der Wohnung, und dann schauen wir mal.

»Endstation«, 21.38 Uhr
    Der Laden ist ziemlich voll, die Stimmung gut und der Zapfhahn singt wieder sein heiseres Lied. In der Küche klappern die Töpfe und Pfannen, und der Zeno gibt die letzten Essen raus, gut gelaunt wie immer: »Da sagt eine Ziege zur anderen: ›Ich geh heut Abend tanzen, kommst du mit?‹ ›Sagt die andere Ziege: ›Nee, ich hab kein Bock.‹«
    »Witzig, ehrlich. Haut voll rein. Heb eine Portion von dem Filetgeschnetzelten für den Zuckerhahn auf, der kommt doch morgen Abend. Wenn der nichts davon abkriegt, haben wir Stress in der Bude«, sagt der Stocker über den Herdblock zum Zeno, der jetzt in der Gusseisenpfanne die Bratwurststücke mit Sauerkraut und Bratkartoffeln wendet (das ist Zenos berühmte Bratwurstpfanne, dieses Rezept kommt später), während die Flammen links und rechts am schwarzen Metall hochzüngeln. Das gibt der Sache erst den richtigen Geschmack.
    »Da geht grade eben das letzte Filet zur Tür raus. Das auf dem Teller, mein ich jetzt. Getragen von der Hand unserer zauberhaften Service-Managerin. Nellie, ich sag’s dir, wenn ich eine Frau wär, dann würd ich dich küssen, bis du schielst.« Und zum Stocker ruft er rüber: »Ich mach ihm das morgen frisch, dem Zuckerhahn. Das muss der einfach gegessen haben.«
    An der Küchentür dreht sich die Nellie um, sieht die beiden grinsenden Kerle und meint: »Ihr beide seid in etwa so herzerfrischend wie Herpes. Oder der Primelmeier, was eigentlich dasselbe ist.«
    Jetzt aber hier das Rezept für ein göttliches
    Filetgeschnetzeltes in einer Rote-Bete-Rotweinsauce
    Wie immer für vier Personen.
    Wir brauchen:
    ca. 400 g Rinderfilet, 2 oder 3 Schalotten, 2 kleine Gewürzgurken, 1 Bund Petersilie, Olivenöl, ca. 100 g Rote Bete, 1 bis 2 EL mittelscharfen Senf, ca. 120 ml Rotwein, ein paar Knoblauchzehen, ca. 100 g saure Sahne, Salz und Pfeffer.
    Jetzt schneiden wir das Rinderfilet in schmale Streifen, die Essiggurken klein würfeln, Petersilie hacken, die Rote Bete (schon fertig eingelegt kaufen) in schmale Stifte schneiden.
    Nun etwas Olivenöl in die Pfanne, die Filetstreifen ca. 1 Minute anbraten, rausnehmen, in Silberfolie geben und bei 75 Grad in den Backofen. Schalotten, Knoblauch und Gurkenstücke in die Pfanne geben, anbraten, mit dem Rotwein ablöschen und jetzt den Senf und die Petersilie rein. Saure Sahne und die Rote-Bete-Stifte dazu, das Fleisch und den ausgetretenen Saft ebenfalls. Nicht mehr aufkochen, nur warm einrühren. Salzen und pfeffern.
    Dazu: Kartoffelbrei oder Rösti mit Mozzarella-Stücken.
    Übrigens wird der Kartoffelbrei in der »Endstation« nur aus Bio-Kartoffeln gemacht. Die werden in der Schale gekocht und dann mit einer Kartoffelpresse ausgedrückt (die Schale bleibt bei dem Vorgang in der Presse). Jetzt vorsichtig etwas Petersilie, Butter, Salz und Pfeffer unterrühren und ab damit auf den Teller. Mahlzeit.

Eine halbe Stunde später, kurz vor Feierabend
    Die Nellie streckt ihren Kopf in die Küche, die stoppeligen blonden Haare zittern vor Wut: »Wir haben einen Zechpreller. An Tisch drei. Macht’s was, Burschen, aber flott.« Und weg ist sie wieder. Der Zeno schnappt sich den Schnitzelklopfer, humpelt geschmeidig um den Herd herum und sagt zum Stocker: »Geh du hinten raus. Wer ihn zuerst erwischt, darf ihn verdreschen.«
    An der Schwingtür stößt er mit der Nellie zusammen, die aus der Gaststube kommt und ihn anstarrt: »Ja, spinnst jetzt? Der Verbrecher ist weg. Aber er hat was dagelassen. Da, schaut’s selber!«
    Und so marschieren die drei im Gänsemarsch in die mittlerweile fast menschenleere Gaststube. An der Theke sitzen noch vier von den üblichen Verdächtigen und trinken Bier und grinsen in die Richtung von Tisch drei. Das ist der direkt neben dem Ausgang. Auf dem Tisch selbst: zwei leere Teller, alles sauber aufgegessen. Ein Bierglas, ebenfalls leer, ebenso das Schnapsglas daneben. Ein Bund mit Schlüsseln dran liegt mitten auf dem Tisch, auf einer Zeitung von

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