Childhood‘s End (Beachrats: Teil 11) (Beachrats^) (German Edition)
natürlich das Louvre Museum ansehen, also gingen wir dorthin.
»Was ist das für ein Scheiß hier?«, fragte Justin, als wir alleine waren.
»Scheiß? Das nennt man Museum, du Dumpfbacke. Außerdem ist es eines der berühmtesten Museen auf der Welt. Was ist dein Problem?«
»Macht dir das hier Spaß?«
»Nein, natürlich nicht«, gab ich zu. »Aber unseren beiden Jungs macht es scheinbar Spaß. Also halt die Klappe.«
»Okay.«
Paris war großartig, wundervoll und unglaublich. Aber dann fuhren wir weiter nach London. Und man glaubt es kaum: Jeder einzelne Mensch dort sprach Englisch! Und alles war auf englisch geschrieben: die Straßenschilder, die Speisekarten, sogar die Schmierereien auf dem Herrenklo. Wir konnten alles verstehen und es fühlte sich fast so an, als wären wir zuhause.
In London machten wir natürlich vieles von dem, was Touristen dort so tun. Wir sahen uns den Wechsel der Wachen vor dem Buckingham Palace an - was übrigens langweilig war. Außerdem besuchten wir Speakers’ Corner im Hyde Park - auch das interessierte mich nicht wirklich. Wir sahen auch Piccadilly Circus , was nichts Anderes war als eine verdammte Straßenkreuzung. Westminster Abbey und St. Paul‘s Cathedral - zwei weitere große Kirchen - sahen wir ebenfalls. Der Tower of London , Windsor Castle , wir ließen nichts aus.
»Von den vier großen Städten, die wir in Europa gesehen haben, gefällt mir London am besten«, verkündete Justin.
»Ach ja?«, fragte ich. »Warum das?«
»Es ist einfach nur cool.«
»Lass mich raten: Es liegt daran, dass du die Sprache sprichst.«
»Ich weiß, dass sie hier Englisch sprechen sollten, aber um ehrlich zu sein: Ich verstehe nur die Hälfte von dem, was sie sagen. Ich verstehe alles, was geschrieben ist, aber ich verstehe nicht, was sie sagen. Ich denke aber, dass ich diese Sprache schneller lernen könnte als Italienisch oder Französisch.«
»Justin, das hier ist England. Eng-land, wie in Eng-lisch. Da gibt es einen Zusammenhang, verstehst du?«
»Mach dich nicht über mich lustig, Alex. Sonst trete ich dich in den Arsch. Ich weiß, dass es Englisch ist, du Arschloch. Aber verstehst du alles, was sie sagen?«
»Ich habe nicht mal alles verstanden, was du gesagt hast, als du zu uns gekommen bist. Und du bist nur einen Staat entfernt aufgewachsen, nicht auf der anderen Seite der Welt.«
Er lachte und streckte mir die Zunge heraus.
»Aber es gefällt mir hier wirklich«, fuhr er fort. »London finde ich um einiges besser als Rom, Florenz oder Paris. Und ich glaube aber, du könntest recht haben, dass es etwas mit der Sprache zu tun hat.«
Ich fühlte mich in London ebenfalls wohl und ich hatte nicht das Gefühl, ein Fremder zu sein. Wir sahen uns auch ein paar Theaterstücke an, denn sowohl in Italien als auch in Frankreich hätten wir nicht besonders viel davon gehabt. Da uns klar war, dass die Sprache ein Problem sein würde, hatten wir nicht einmal nachgesehen, ob man in den anderen Städten etwas sehen konnte. Aber in London gab es unendlich viele Stücke und die Tickets waren auch nicht so teuer wie zuhause.
Wir unternahmen eine Menge in London, aber wir machten auch Ausflüge. Wir sahen uns Warwick Castle an und fuhren nach Stratford-upon-Avon, wo sich angeblich Shakespeares Geburtshaus befand. An einem anderen Tag fuhren wir nach Canterbury und Dover. Warwick Castle war moderner, da dort bis ins zwanzigste Jahrhundert hinein noch jemand gewohnt hatte. Dover Castle war noch richtig mittelalterlich und das gefiel mir richtig gut.
Auf dem Rückflug nach Hause hatten wir natürlich reichlich Gelegenheit, uns darüber zu unterhalten, was uns am besten gefallen hatte. Wenig überraschend nannte David den Louvre als sein Highlight unserer Reise. Justin überraschte mich ein bisschen, als er sagte, dass ihm die Theaterstücke am besten gefallen hatten.
Nach einer Weile boten uns die Flugbegleiter Drinks an und es dauerte nicht lange, bis wir unser Abendessen bekamen. Ich bat um eine zweite Portion und sie wollten, dass ich das zweite Essen bezahlte. Damit hatte ich aber kein Problem. Nachdem ich ein paar Drinks hatte und mein Bauch voll war, schlief ich ein.
»Wach auf«, rief Justin fast und stupste mich mit seinem Fuß an. »Wir sind in Atlanta.«
»Was?«, murmelte ich verschlafen.
Ich konnte kaum glauben, dass ich fast den kompletten Flug über geschlafen hatte.
In Atlanta mussten wir natürlich wieder quer durch den ganzen Flughafen rennen, um unseren Flug nach
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