Childhood‘s End (Beachrats: Teil 11) (Beachrats^) (German Edition)
Phase ist, die du durchmachst, weil ich mir verzweifelt gewünscht habe, dass das, was ich in diesem Alter durchgemacht habe, nur eine Phase gewesen wäre. Aber jetzt weiß ich, dass es nicht nur eine Phase war.«
Ich starrte ihn an und fragte mich, ob ich ihn wirklich richtig verstanden hatte.
»Äh, Dad? Hast du dich gerade bei mir geoutet?«
»Ja, Todd, das habe ich.«
»Weiß Mom Bescheid?«, wollte ich wissen.
Ich war plötzlich sehr nervös und hatte das Gefühl, dass ich Mom beschützen musste.
»Nicht offiziell, aber ich bin mir sicher, dass sie es seit Jahren vermutet«, sagte er und holte tief Luft. »Ich wollte, dass du der erste aus der Familie bist, der es offiziell weiß. Deine Mom und ich wollen am Sonntagabend zusammen essen gehen, dann werde ich es ihr sagen.«
»Bist du...?«, begann ich, schwieg dann aber.
»Du möchtest wissen, ob ich mit jemandem zusammen bin, oder?«
Ich nickte.
»Ja, ich bin mit jemandem zusammen und wenn es für dich okay ist, würde ich ihn dir gerne dieses Wochenende vorstellen. Er ist Dermatologe. Ich denke, du weißt, dass ich viele meiner Patienten durch Überweisungen von Dermatologen bekomme, besonders dann, wenn es um Hautkrebs geht. Ich kannte ihn beruflich schon seit ein paar Jahren und ich wusste, dass er schwul ist. Er hat seinen Partner vor etwa acht Monaten bei einem Autounfall verloren. Er war am Boden zerstört und irgendwie fühlten wir uns zueinander hingezogen. Er ist zwei Jahre jünger als ich und wir gehen miteinander aus, seitdem ich von zuhause ausgezogen bin. Ich habe deine Mutter nie hintergangen, Todd. Das verspreche ich dir.«
»Du hast Mom also nicht für ihn verlassen?«, fragte ich. »Möchtest du das damit sagen?«
»Ja, das möchte ich«, sagte er. »Ich habe deine Mutter verlassen, weil unsere Beziehung nur eine Fassade war. Deine Mutter ist mir wirklich sehr wichtig. Sie und ich werden immer gute Freunde sein, aber ich fühle mich körperlich nicht zu ihr hingezogen.«
»Wow!«, war alles, was ich herausbrachte.
»Bist du schockiert?«, fragte er.
Ich dachte eine Weile darüber nach, bevor ich antwortete.
»Ich schätze, ich bin eher überrascht«, gab ich zu. »Nicht, weil du schwul oder bisexuell oder was auch immer bist. Sondern weil du mit mir darüber reden wolltest.«
»Meinst du nicht, dass es verlogen wäre, es nicht zu tun?«
»Ich weiß nicht, Dad«, sagte ich und sah ihn an. »Ich schätze schon. Bist du glücklich?«
»Sehr glücklich, mein Junge. Abgesehen von der Zeit direkt nach deiner Geburt bin ich nie glücklicher gewesen.«
»Nach meiner Geburt?«, hakte ich nach. »Was ist mit den Mädchen?«
»Ich liebe deine Schwestern und ich werde mich immer um sie kümmern. Aber sie waren beides Unfälle. Deine Mutter und ich haben uns so selten geliebt, dass wir nicht wirklich viel Übung mit Verhütungsmitteln hatten. Ich glaube, du möchtest keine Einzelheiten hören.«
Ich lächelte zum ersten Mal, seitdem er mich abgeholt hatte.
»Da hast du recht«, sagte ich und er fing an zu lachen.
Das Wochenende, vor dem es mir so gegraut hatte, wurde ziemlich unglaublich. Wir unterhielten uns stundenlang und wir waren offen und ehrlich miteinander. Ich hatte das Gefühl, meinen Dad an diesem Wochenende zum ersten Mal richtig kennenzulernen und es stellte sich heraus, dass er ein wirklich netter Kerl war.
Ich erfuhr, dass er sehr stolz auf meine Erfolge bei den Scouts, in der Schule und beim Baseball war. Mehrere Male kam mir der Gedanke, ihn zu fragen, warum er mir das nicht schon eher gesagt hatte. Ich ließ es aber bleiben, weil ich dachte, dass er zu dieser Zeit seine Gründe gehabt haben musste, auch wenn ich sie vielleicht nicht verstand.
Sein Freund, David, war auch ein wirklich netter Kerl. Ich sah sowohl in Dads als auch in Davids Augen die gleiche Liebe, die ich zwischen Kevin und Rick gesehen hatte. Ich wusste, wie es aussah, wenn zwei Männer sich liebten und es war offensichtlich, dass sie verliebt waren.
David lud uns am Samstagabend zum Essen in einen Country Club ein, dem er angehörte und er verbrachte die Nacht mit Dad in seinem Zimmer.
Am Sonntagmorgen schwänzten wir die Kirche und ich musste an all die Sonntage in Newport Beach denken. Ich trug nur meine Boxershorts, als ich ins Wohnzimmer hinausging und war ein bisschen überrascht, dass Dad und David das Gleiche machten. Wir verbrachten einen wirklich angenehmen und entspannten Morgen zusammen.
Während wir uns unterhielten, brachte ich auch
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