Childhood‘s End (Beachrats: Teil 11) (Beachrats^) (German Edition)
dazu nicht.«
Während wir spielten, scherzten alle pausenlos miteinander. Alex und Justin zogen sich gnadenlos gegenseitig auf. Es machte Spaß, ihnen zuzusehen. Diese Jungs waren genauso wie meine Freunde in Ocala. Sie waren vielleicht schwul, aber ich war mir sicher, dass sich niemand in der Gegenwart dieser Jungs unbehaglich fühlen würde. Wir waren einfach nur ganz normale Kerle, die zusammen Pool spielten und Bier tranken.
Die ganze Familie war im Clubhaus versammelt. Ein paar der Jungs sahen sich einen Film an, andere lasen oder machten irgendetwas am Computer. Es war alles so natürlich und normal, dass ich mich fragte, warum es Leute gab, die ein Problem mit schwulen Kerlen hatten.
Als es ein bisschen kühler wurde, gingen wir alle nach draußen. Die Jungs zogen sich zu meiner Überraschung alle nackt aus und sprangen in den Pool.
»Kommst du mit ins Wasser?«, fragte Rick. »Wir schwimmen normalerweise nackt, aber das musst du nicht.«
»Wie oft hast du mich schon nackt gesehen, Harper?«, fragte ich grinsend und zog mich ebenfalls aus.
»Keine Ahnung«, sagte er und versuchte, Alex‘ Akzent nachzuahmen. »Eine Million Mal oder so?«
»Das denke ich auch«, sagte ich und versuchte mich ebenfalls an diesem Akzent.
»Hast du das gehört, Alex?«, fragte Rick.
»Ja, nicht einmal schlecht für einen Yankee«, sagte dieser, während er mit einem Grinsen im Gesicht am Rand des Pools stand.
»Yankee? Was denkst du, wo ich herkomme?«
»Sarasota. Rick ist einer, also musst du auch ein Yankee sein.«
»Schnapp ihn dir!«, sagte Rick und wir begannen, Alex durch den Garten zu jagen.
Die Hunde bellten und rannten ebenfalls hinter uns her. Ich wusste, dass sie Rick nicht beißen würden, aber ich war mir nicht ganz so sicher, ob sie nicht ein Stück von meinem nackten Arsch haben wollten. Bevor wir ihn erwischten, sprang Alex jedoch in den Pool. Wir waren direkt hinter ihm und versuchten, ihn unterzutauchen. Trixie und Krewe sprangen ebenfalls ins Wasser. Wir hatten alle großen Spaß und lachten die ganze Zeit.
Nachdem wir uns alle wieder beruhigt hatten, beschlossen wir, ein bisschen Volleyball im Pool zu spielen. Rick und Alex waren die Kapitäne und es war sehr interessant, ihnen dabei zuzusehen, wie sie ihre Mitspieler wählten. Rick wählte mich schließlich in seine Mannschaft - allerdings als Letzten. Ich war in meinem ganzen, verdammten Leben noch nie als Letzter gewählt worden!
Seine erste Wahl fiel auf Murray, der für mich so ziemlich jedes schwule Klischee verkörperte. Alex wählte Denny als Ersten. Dieser verhielt sich in keinster Weise tuntig, aber man brauchte ihn nur anzusehen, um zu wissen, dass er kein besonders guter Sportler war. Trotz der ungewöhnlichen Vorgesehensweise beim Zusammenstellen der Mannschaften waren beide Teams am Ende ziemlich ausgeglichen.
»Du hast schon nicht mehr dran geglaubt, dass ich dich wählen würde, oder?«, fragte Rick später.
Die Jungs mussten alle am nächsten Tag arbeiten, also waren sie bereits im Haus verschwunden. Rick, Kevin und ich waren die Einzigen, die noch auf der Terrasse saßen. Kevin und ich hatten einen Drink vor uns stehen, Rick trank allerdings nur Wasser.
»Nein«, gab ich zu. »Was zum Teufel stimmt mit dir nicht, Harper? Du hättest mich zuerst wählen müssen. Ich bin immer als Erster gewählt worden.«
»Das hat Alex sicher auch gewusst«, bemerkte Kevin. »Und genau deswegen wurdest du nicht als Erster gewählt. Ich bin mir sicher, dass Murray und Denny in ihrem ganzen Leben immer als Letzte gewählt wurden, wenn es darum ging, in der Schule Mannschaften zu bilden. Aber hier läuft es anders. Sie werden eigentlich fast immer als Erster oder Zweiter gewählt.«
Ich dachte einen Augenblick darüber nach.
»Das dient alles dazu, das Selbstvertrauen der Jungs aufzubauen, nicht wahr?«
»Ganz genau, Bubba«, sagte Kevin. »Wir reden hier über Kinder, die schwer misshandelt oder sogar missbraucht wurden. Auf ein paar von ihnen trifft das jedenfalls zu. Der kleine Pete war obdachlos und hat zwei Monate lang in seinem verrosteten, alten Wagen gelebt, nachdem ihn seine drogensüchtige Mutter zusammen mit ihrem Freund verlassen hat. Murrays Mutter hat sich aus dem Staub gemacht und er wurde von seiner Großmutter großgezogen. Sie kann sich jetzt allerdings nicht mehr um ihn kümmern. Dennys alleinerziehende Mutter sitzt im Gefängnis. Justin haben wir nackt und gefesselt in einem Hotelzimmer gefunden, wo der Freund seiner
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